Magen-Darm-Erkrankung

So schützen Sie sich vor den Noroviren

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Plötzlich auftretende, heftige Brechdurchfälle sind die charakteristischen Symptome einer Infektion mit Noroviren.

Sie sind hochansteckend und extrem widerstandsfähig – die Noroviren agieren weltweit und zählen zu den häufigsten Ursachen für nicht bakterielle Magen-Darm-Erkrankungen. Charakteristisch für eine Infektion ist der heftige Brechdurchfall. In den meisten Fällen ist die Erkrankung harmlos, bei Senioren und Kinder kann der Krankheitsverlauf jedoch aufgrund des Flüssigkeitsverlustes schwerwiegender ausfallen.

Die wichtigsten Fakten im Überblick 1/4
Definition
Noroviren gelten als eine der häufigsten Ursachen für akute nicht bakteriell bedingte Magen-Darm-Erkrankungen. Derzeit sind mehr als 40 verschiedene Norovirus-Stämme bekannt, die fünf Genomgruppen (Genom = Erbgut) zugeteilt werden. Die Erreger werden von Erkrankten in großen Mengen mit dem Stuhl und dem Erbrochenen ausgeschieden und sind hoch ansteckend. Daher kommt es häufig zu großen Ausbrüchen von Brechdurchfällen in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern oder Altersheimen. Alle Altersgruppen können betroffen sein, besonders häufig trifft es jedoch Kinder unter fünf und Senioren über 70 Jahren. Infektionen können das ganze Jahr über auftreten, ein saisonaler Gipfel ist in den Monaten Oktober bis März zu beobachten.


Noroviren ist der Sammelbegriff für verschiedene genetische Varianten. Die meisten dieser Viren lösen bei Menschen keine Erkrankung aus. Lediglich die humanen Noroviren, die in der Regel mit dieser Bezeichnung gemeint sind, führen zu den, häufig mit einer Magen-Darm-Grippe verwechselten, Symptomen. Bis zu 50 Prozent der nicht bakteriellen Magen-Darm-Erkrankungen bei Erwachsenen sind auf Noroviren zurückzuführen. Die Übertragung der Viren erfolgt durch Tröpfchen beziehungsweise Schmierinfektion. Sie werden über den Stuhl ausgeschieden oder gelangen durch Erbrechen in die Luft. Noroviren verbergen sich auch gerne in rohen Lebensmitteln wie Salaten, Obst oder Meeresfrüchten. Auf Türklinken, Spielzeug sowie Armaturen können die Viren etliche Tage überleben, sie überstehen sowohl tiefe Temperaturen als auch Hitze bis zu plus 60 Grad Celsius. Das ist ein Grund, weshalb sich in Kindergärten, Schulen sowie Altersheimen oder Spitälern das Virus rasant ausbreiten und innerhalb kürzester Zeit ein gehäuftes Auftreten von Brechdurchfall auslösen kann.

Noroviren: So können Sie sich schützen 1/5
Händewaschen
Durch sorgfältiges Händewaschen mit Wasser und Seife, insbesondere nach jedem Toilettengang und vor dem Essen, verhindern Sie, dass Krankheitserreger aus dem Darm in den Mund gelangen.
Diagnose

Symptome: Wichtigste Verdachtsmerkmale erkennt der Arzt anhand der typischen Symptome: Durchfall und Erbrechen, die meist zusammen und plötzlich auftreten.

Labor: Besteht ein ­begründeter Verdacht, kann durch gewisse Tests im Labor eine Infektion bestätigt werden. Die Tests werden vor allem bei Erkrankungen mehrerer Personen an einem Ort durchgeführt.

Antigennachweis: Beim Norovirenschnelltest werden virale Eiweißstoffe (Noroviren-Antigen) im Stuhl bestimmt.

Noroviren-PCR: Mittels molekularer Diagnoseverfahren, einer sogenannten Polymerase-Kettenreaktion (PCR), wird der Nachweis von Noroviren-Erbgut (RNA) im Stuhl erbracht.

 

Ruhe und viel trinken

Die Erkrankung bedarf in der Regel keiner speziellen Therapie. Bettruhe und viel Flüssigkeit sind in der akuten Phase wichtig. Stationäre Behandlung ist nur bei schweren Symptomen oder Risikopatienten erforderlich. Einen Schutz vor einer Infektion bieten sorgfältige Hygienemaßnahmen.

Sanfte Hilfe bei Noroviren

Magen-Darm-Erkrankungen mit Erbrechen und Durchfall können mit Homöopathie oder TCM sehr gut behandelt werden. Hier finden Sie die besten Tipps!

Ursache: Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen ­Medizin (TCM) gibt es zwei verschiedene ­Ursachen: Milz-Hitze-Feucht-Typ oder Milz-Kälte-Feucht-Typ.

Milz-Hitze-Feucht-Typ

Symptome: Die Patienten leiden unter Fieber, Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, Muskelschmerzen, trockenem Gefühl im Mund, übelriechendem Stuhlgang, Herzrasen oder Schlafstörungen. Der Puls ist schnell und stark, die Zunge gelb mit dickem Belag.
Vermeiden: Der Patient sollte auf scharfe Gewürze, scharfes ­Essen, Fleisch, Alkohol und ungekochte Lebensmittel verzichten.
Behandlung: Kräuterbehandlungen helfen schnell und gut.
Geeignete Kräuter: Ge Genn, ­Huang Qin, Huang Lien, Fu Ling, Che Qian Zi, Bai Tou Wen.

Milz-Kälte-Feucht-Typ

Symptome: Patienten klagen über wässrigen Durchfall, erbrechen „Wasser“, kaltes Gefühl im Magen-/Bauchbereich, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, kaltes Gefühl im Körper. Der Puls ist schwach, die Zunge mit dickem weißen Belag.
Empfehlenswert: Der Patient sollte immer warm essen. Tipp: gekochten Apfel-Ingwer-Tee regelmäßig warm trinken.
Geeignete Kräuter: Ban Xia, Da Fu Pi, Chen Pi, Guang Huo Xiang, Qian Shi, Bai Bien Dou, Bai Zhu.

So hilft Homöopathie 1/6
Folgende Mittel z. B. dreimal täglich in der Potenz D12 einnehmen. Akuter Verlauf: Potenzen C30 oder C200, fünf Globuli einmalig einnehmen, dann zehn Globuli in einem Glas Wasser aufgelöst alle 15 Minuten einen Teelöffel einnehmen, bis Besserung eintritt. Konsultieren Sie Ihren homöopathischen Arzt, falls Sie sich in der Arzneimittelauswahl nicht sicher sind. Sorgen Sie für genügend Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr! Wie eine Elektrolyt-Infusion (wird trotz Erbrechen und Durchfall von der Magen-Darm-Schleimhaut aufgenommen) wirkt: Halben Liter Wasser, 1 TL Kochsalz, 7–8 TL Traubenzucker (oder Haushaltszucker) und halben Liter Orangensaft mischen. Trinken Sie über den Tag verteilt zwei Liter (frisch zubereitet).
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