Unappetitliches Kochbuch

Rezepte mit Fleisch aus dem Labor

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Fleischleibchen aus Stammzellen und Co.: Imaginäre Gerichte verderben Appetit.

Erst das Fleischleibchen aus Stammzellen, nun das passende Kochbuch: Unter dem wenig appetitanregenden Titel "In Vitro Fleisch - Kochbuch" hat das Netzwerk "Next Nature" imaginäre Gerichte aus Laborfleisch zusammengestellt. Eines Tages könnten wir sie wirklich auf dem Teller haben, meinen die Köche, Designer und Ingenieure dieser niederländischen Interessenvereinigung.

Für das am Dienstag in Amsterdam veröffentlichte Buch haben sie sich Anregungen zur Zubereitung von Steaks einfallen lassen, die aus Proteinfäden gestrickt werden. Zudem gibt es Ideen mit neonbunten Fleischbällchen, Fleischmalfarben für Kinder oder auch in Vitro gezüchteten Fleischaustern.

Vor einem Jahr stellten Wissenschafter der Universität Maastricht in London erstmals ein aus Stammzellen erzeugtes Fleischleibchen vor. Dafür hatten sie Muskelstammzellen von Rindern entnommen und im Labor vermehrt. Derartiges Fleisch könne künftig weltweit den Lebensmittelmangel lindern, erklärten die Forscher.

Das jetzt lancierte "Kochbuch" soll Denkanstöße bieten und mögliche Auswirkung von Laborfleisch auf unsere Esskultur zeigen. "Das Buch wirft Fragen auf und heizt die Diskussion über unseren Fleischkonsum an", sagte der zu "Next Nature" gehörende Designer und Philosoph Koert van Mensvoort.
 

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