Experten-Sprechstunde

Neurodermitis: Einblick in die Therapien

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Frage: Was löst Neurodermitis-Schübe aus und was kann ich dagegen tun?

Antwort: Die Ursache liegt in der genetischen Veranlagung zu einer geschädigten Hautbarriere. In der Folge können Fremdstoffe (Bakterien, Allergene) leichter in die Haut eindringen: Es bilden sich entzündete, gerötete und juckende Stellen. Die Entzündung wird durch die überschießende Reaktion des Immunsystems verstärkt. Dadurch kann es zu einem andauernden Juck-Kratz-Kreislauf kommen. Äußere Einflüsse können den Verlauf der Neurodermitis beeinflussen. Ob und welche Auslösefaktoren eine Rolle spielen, ist individuell verschieden. Dazu gehören etwa Stress, psychische Belastungen, falsche Hautpflege und kratzende Kleidung. Auch ungünstige Klima-Bedingungen wie trockene Luft können Beschwerden verschlechtern. Eine Vermeidung äußerer Einflüsse hilft gegen Schübe, bekämpft die Neurodermitis jedoch nicht ursächlich. Wichtig ist die konstante Hautpflege! Wenn die Basispflege nicht ausreicht, stehen Behandlungen wie die topische Therapie mit Kortison oder antientzündlichen Wirkstoffen (Anm.: Calcineurin-Inhibitoren) zur Verfügung. Manche sprechen auch gut auf Lichttherapien an. Biologika als Spritze bzw. Injektion oder Januskinase-Hemmer (JAK-Hemmer) als Tablette können die immunologische Entzündungsreaktion zielgerichtet kontrollieren. Diese Therapien bedeuten einen Durchbruch in der modernen Medizin, da sie sehr spezifisch nur jenen Schenkel im Immunsystem blockieren, der für die Entzündung verantwortlich ist.

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