OP-Methode

Neue Hilfe bei Rückenschmerzen

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Immer häufiger entwickeln sich Rückenschmerzen zu einem chronischen Leiden.

Und plötzlich sticht es – jede weitere Bewegung scheint unmöglich. Rückenschmerzen sind einerseits die Folge von zu wenig Bewegung, andererseits eine gängige Alterserscheinung. Gerade in westlichen Industrieländern ist der Bandscheibenvorfall keine Seltenheit – die einen trifft er plötzlich, während andere jahrelang damit leben, ohne ihn zu bemerken.

Innovative OP-Methode
Meist reichen minimalinvasive Behandlungsmethoden aus, um die Rückenschmerzen zu minimieren. Liegt dem Schmerz jedoch ein Bandscheibenvorfall zugrunde, hilft oftmals nur ein operativer Eingriff. Die neueste Methode heißt Barricaid – ein Implantat dient als Stütze zwischen den Wirbeln und hilft so, weiteren Bandscheibenvorfällen vorzubeugen. Das Ziel: ein schmerzfreier Alltag.

Das Verfahren – so geht’s
Im Wesentlichen handelt es sich bei einem Bandscheibenvorfall um einen Anulus-Defekt (Riss des Faserrings der Bandscheibe) und in weiterer Folge das Austreten des Nukleus (Gallertkern der Bandscheibe). Ist dieser Ring erst mal beschädigt, kann es immer wieder zum Austritt von Bandscheibengewebe kommen. Das ausgetretene Gewebe drückt auf die Nervenwurzel und erzeugt so den typischen Schmerz.

Beim Barricaid-Verfahren wird im Vergleich zu konventionellen OP-Methoden die Bandscheibe nicht entfernt. Stattdessen wird ein gerade mal einen halben Quadratzentimeter großes Kunststoffimplantat eingesetzt, das mit einem Titananker im Wirbelkörper fixiert wird.

Das Implantat wird im Zuge der Diskektomie (häufigster chirurgischer Eingriff bei Bandscheibenvorfall, Entfernung des ausgetretenen Gallertkerns) eingesetzt, verschließt den Riss im Anulus und fungiert als eine Art Stütze zwischen den Wirbelkörpern. Ein Absinken der Wirbel und damit verbundene Schmerzen werden so vermieden. Der Erhalt der Bandscheibe verhindert den Verschleiß der Knochen und somit das Entstehen chronischer Rückenschmerzen. Bislang wird das Verfahren nur bei Rissen eingesetzt, vorausgesetzt eine Bandscheibenhöhe von fünf Millimetern ist erhalten.

Eine Studie zeigt: Nach dem Eingriff kommt es zu keinem erneuten Bandscheibenvorfall der betroffenen Bandscheibe, weitere Eingriffe sind nicht erforderlich, die Patienten bleiben schmerzfrei. Ein gesunder Rücken kann entzücken.

Rückenschmerzen: Wann wird operiert? 1/6
Ekkehard von Saldern - Leitender Oberarzt der neurochirurgischen Abteilung am ­Asklepios Westklinikum Hamburg. Wendet das Barricaid-Verfahren erfolgreich an.
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