Rückblick

Medizin-Nobelpreis: Die Preisträger seit 2006

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Die größten Errungenschaften der Medizin und ihre Preisträger

Der Medizin-Nobelpreis ging dieses Jahr an den japanischen Zellforscher Yoshinori Ohsumi (geb. 1945). Dies wurde erst am Montag vom Karolinska Institut in Stockholm bekannt gegeben. Der Wissenschafter vom Tokyo Institute of Technology hat den Mechanismus der Autophagie ("Selbstverdauung") in Zellen entdeckt und aufgeklärt. Bereits seit 1902 wird jährlich der Medizin-Nobelpreis verliehen. Die erste Auszeichnung ging damals an den deutschen Bakteriologen Emil Adolf von Behring für die Entdeckung der Serumtherapie gegen Diphtherie.

Die Preisträger der letzten zehn Jahre im Überblick 1/10
2015
Die Chinesin Youyou Tu für die Entdeckung des Malaria-Wirkstoffs Artemisinin. Sie teilte sich den Preis mit dem gebürtigen Iren William C. Campbell und dem Japaner Satoshi Omura, die an der Bekämpfung weiterer Parasiten gearbeitet hatten.

Mechanismus der Autophagie erklärt

Yoshinori Ohsumi hat in den 1990er-Jahren bahnbrechende Experimente durchgeführt. Bereits in den 1960er-Jahren hatten Wissenschafter beobachtet, dass die Zellen eigene Bestandteile zerstören können. Aber wie das funktionierte, war lange nicht geklärt.

"Yoshinori Ohsumi benutzte die Bäckerhefe, um die Gene für diese Autophagie zu identifizieren. Er ging dann weiter, indem er die der 'Selbstverdauung' zugrunde liegenden Mechanismen in der Hefe aufklärte und zeigte, dass eine ähnliche Maschinerie dafür auch in unseren Zellen benutzt wird", hieß es am Montag in der Begründung für die Zuerkennung des Nobelpreises für Physiologie und Medizin. Autophagie-Gene können auch Krankheiten verursachen und sind beteiligt an manchen Krebsleiden und neurologischen Erkrankungen.

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