Welt-Malaria-Tag am 25. April

Malaria: Alle 2 Minuten stirbt ein Kind in Afrika

19.04.2016

Malaria bleibt in den betroffenen Weltregionen ein riesiges Problem

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Im Kampf gegen Malaria hat die Welt große Fortschritte gemacht. Doch Afrika bleibt ein Brennpunkt. Der Stich der Anopheles-Mücke ist auf dem Kontinent weiterhin oft ein Todesurteil. Noch immer stirbt alle zwei Minuten in Afrika ein Kind an Malaria. Die Infektionskrankheit verursacht jeden vierten Todesfall südlich der Sahara.

Tödlicher Stich für Kleinkinder
Besonders für Kleinkinder ist der Parasit lebensgefährlich. 90 Prozent der weltweit fast 440.00 Malaria-Todesfälle gab es im Jahr 2015 nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Afrika. Auch 88 Prozent der 200 Millionen neuen Malariainfektionen weltweit wurden dort registriert.

Afrika besonders betroffen
Es gibt mehrere Gründe, weshalb es diesen Kontinent besonders hart trifft. In Afrika wird Malaria vor allem durch den Parasiten Plasmodien falciparum übertragen, der die gefährlichste Form der Infektionskrankheit verursacht und die längste Überlebensdauer aller Malaria-Parasiten hat. Dazu kommen das tropische Klima, eine unzulängliche Gesundheitsversorgung und die weitverbreitete Armut.

Es bestehe eine direkte Verbindung zwischen Malaria, Armut und Ernährung - ein regelrechter Teufelskreis, sagte Marie-Reine Fabry, die Malaria-Expertin des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (Unicef) im Senegal, kurz vor dem Welt-Malaria-Tag am kommenden Montag (25. April).

Resistenzen der Mücken als enormes Problem
Malaria betrifft vor allem Menschen, die auf dem Land in schlecht gebauten Häusern leben, die nur wenig Schutz vor Anopheles-Mücken bieten. Wer zusätzlich aufgrund mangelhafter Ernährung über ein geschwächtes Immunsystem verfügt, hat geringere Chancen, sich gegen eine Infektion zu wehren. Die Tropenkrankheit schafft auch neue Armut. Wer an Malaria erkrankt, kostet der Familie viel Geld: Ausgaben für Medikamente und Arztbesuche, kombiniert mit Einkommensausfall. Viele afrikanische Familien geben nach Angaben der Johns Hopkins Universität in Baltimore in den USA ein Drittel ihres Haushaltseinkommens für die Behandlung von Malaria aus. Die sich schnell entwickelnden Resistenzen der Mücken gegen Insektizide und der Erreger gegen die Malariamedikamente stellen ein enormes Problem dar.

Anlass zur Hoffnung
So schlimm die Daten erscheinen, die langfristige Entwicklung gibt Anlass zu Hoffnung, selbst in Afrika. Immer weniger Menschen weltweit erkranken und sterben an Malaria. Ein Großteil der betroffenen Länder hat nach Angaben der WHO die Zahl der Neuerkrankungen von 2000 bis 2015 um mindestens die Hälfte senken können. "Seit Beginn dieses Jahrhunderts haben Investitionen in Malariavorsorge und -behandlung mehr als sechs Millionen Todesfälle verhindert", sagte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan. Auch in Afrika sanken die Todeszahlen seit 2000 um 66 Prozent.

Stich mit tödlichen Folgen
Die lebensbedrohliche Infektionskrankheit Malaria wird durch den Stich der Anopheles-Mücke übertragen. Der Erreger gelangt so in die Blutbahn und vermehrt sich in der Leber. Der Körper reagiert mit Fieberschüben. Eine breit anwendbare wirksame Impfung gibt es vorerst noch immer nicht. Grundsätzlich wird bei Malaria zwischen drei verschiedenen Formen unterschieden. Malaria tropica gilt als die gefährlichste und kann zu Nierenversagen und zu neurologischen Störungen bis hin zum Koma führen. Auch Schädigungen von Lunge und Milz sind möglich. Wird die Erkrankung nicht behandelt, kann sie innerhalb weniger Tage zum Tod führen. Leichter verlaufen die Malaria tertiana und Malaria quartana.

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