Standorte stehen fest

Erste Kinder-Rehabilitationszentren in Österreich

25.07.2016

Für ganz Österreich wurden insgesamt 343 Betten für Kinder und Jugendliche definiert

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Nach jahrelangen Diskussionen stehen die ersten beiden Standorte für Kinder-Rehabilitationszentren in Österreich fest: Sie werden in Gratwein-Straßengel und in Wildbad Einöd, beide in der Steiermark, entstehen, kündigte der Hauptverband der Sozialversicherungsträger am Montag an. Nach dem Sommer sollen auch in anderen Regionen entsprechende Standorte fixiert werden.

Lang erwartete Kinder-Rehabilitation findet endlich Platz in Österreich

Vor rund zwei Jahren haben sich Sozialversicherung und Länder auf die Finanzierung von eigenen Kinder-Rehabilitationszentren geeinigt. Für ganz Österreich wurden insgesamt 343 Betten für Kinder und Jugendliche - zuzüglich 50 Betten für Angehörige - in vier Versorgungsregionen mit elf Indikationsgruppen definiert. Nach einem formellen Vergabeverfahren liegen nun die ersten drei Zuschlagsentscheidungen in der Versorgungsregion Süd (Steiermark, Kärnten und südliches Burgenland) vor. In Gratwein-Straßengel wird ein Angebot für mobilisierende Indikationen zur Verfügung stehen. In Wildbad Einöd wird es mit Herz-Kreislauf und Pulmologie-Rehabilitation mit 28 Betten sowie mit psychosozialer Rehabilitation mit 24 Betten gleich zwei Indikationsgruppen geben.

"Über den Sommer wird es auch für die anderen Versorgungsregionen die Endverhandlungen geben", kündigte die Vorsitzende im Hauptverband der Sozialversicherungsträger, Ulrike Rabmer-Koller, in einer Aussendung an. "So können wir die lang erwartete Kinder-Rehabilitation nun möglichst schnell in ganz Österreich anbieten."

Bisher gemeinsam mit Erwachsenen oder in Deutschland betreut

Rund 5.000 Kinder sind in Österreich so schwer krank oder behindert, dass sie eine Rehabilitation brauchen. Bisher gab es für sie aber in Österreich keine speziellen Rehabilitationseinrichtungen. Kranke Kinder wurden für eine Rehabilitation entweder gemeinsam mit Erwachsenen betreut oder mussten nach Deutschland ausweichen. Rabmer-Koller freute sich deshalb auch, dass Kinder in der Rehabilitation künftig "nicht mehr als Anhängsel der Behandlung von Erwachsenen" gesehen werden.

Trennung zwischen angeborenen und erworbenen Störungen

Mit der neuen Kinder-Rehabilitation wird auch die bisher übliche Trennung der Zuständigkeiten für angeborene oder erworbene Störungen beendet. "Ziel ist es, künftig einen unbürokratischen Zugang zur Rehabilitation für Kinder und Jugendliche zu bieten", betonte die Hauptverbands-Chefin. Der "Single Point of Service" für die Antragsstellung ist der jeweilige Sozialversicherungsträger. Die Bewilligung erfolgt nach österreichweit einheitlichen Kriterien.

Die Rehabilitation soll in der jeweils angemessenen Form sowohl körperliche als auch psychische und soziale Aspekte berücksichtigen. Dazu gehören auch Schulunterricht und Freizeitgestaltung. In der Regel begleitet ein Elternteil das Kind. Bei kleineren Onkologie-Patienten ist - so wie in Deutschland - vorgesehen, dass die ganze Familie mitkommen kann.

Medizinische Leistungen erstmals über Vergabeverfahren ausgeschrieben

Bei der Umsetzung des Angebotes hat der Hauptverband neue Weg beschritten. Erstmals wurden medizinische Leistungen über ein Vergabeverfahren ausgeschrieben. In einem ersten Schritt habe der Hauptverband die Qualifikationskriterien der Anbieter überprüft, in einem zweiten Schritt sei mit Hilfe einer unabhängigen Bewertungskommission nach medizinischen Kriterien der Bestbieter ausgewählt worden, erläuterte der stellvertretende Hauptverbands-Generaldirektor Bernhard Wurzer.

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