Erkältungsmythen unter der Lupe

21.10.2014

...

Zur Vollversion des Artikels
Zur Vollversion des Artikels

Mythos 1: Antibiotika helfen gegen Schnupfen

Blödsinn! Der Schnupfen wird durch Viren verursacht und nicht durch Bakterien, darum bringt ein Antibiotikum nichts. Antibiotika helfen bei einer bakteriellen Infektion der Atemwege, die manchmal zusätzlich zu einem Schnupfen auftritt.

Mythos 2: Küssen ist bei einer Erkältung tabu

Beim Küssen werden zwar Bakterien ausgetauscht, das Risiko sich mit einem Schnupfen anzustecken ist aber äußerst gering. Das liegt vermutlich daran, dass die übertragenen Erkältungsviren mit dem Speichel in den Magen transportiert und dort zersetzt werden. Küssen ist also auch mit verstopfter Nase erlaubt.

Mythos 3: Heiße Zitrone lindert die Beschwerden

Nicht wirklich. Vitamin C ist besonders wirksam, wenn es vorbeugend eingenommen wird. Aber auch wenn der Infekt bereits ausgebrochen ist, können Sie sich eine "Heiße Zitrone" machen. Der Infekt heilt dadurch zwar nicht schneller ab, das Immunsystem profitiert aber trotzdem.

Mythos 4: Nase hochziehen ist ungesund

Ungesund ist es nicht, aber eklig. Zu kräftiges Schnäuzen ist aber schädlich, denn dabei wird das Nasensekret auch in die Nasennebenhöhlen gedrückt, was zu  einer Nasennebenhöhlenentzündung führen kann.

Mythos 5: Zink hilft gegen Erkältungen

Stimmt. Erkältungen dauern bei der Einnahme von Zink im Schnitt einen Tag kürzer. Das belegen Studien.

Mythos 6: Den Schnupfen kann man in der Sauna ausschwitzen

Nein! Regelmäßige Saunagänge stärken das Immunsystem und helfen so Erkältungen vorzubeugen. Wer aber schon erkältet ist, sollte nicht in die Sauna gehen. Durch die Hitze wird die Abwehr zusätzlich geschwächt und der Körper zu stark belastet.

Mythos 7: Sport schadet bei Erkältung nicht

Doch! Sport kann den erkrankten Körper zusätzlich schwächen und ernsthafte Folgeerkrankungen wie Lungen- oder Herzmuskelentzündung drohen. Bevor Sie wieder trainieren, sollten Sie die Erkältung gut auskurieren.

Mythos 8: Hühnersuppe hilft

Viele schwören auf die Wirkung einer selbst gekochten Hühnersuppe. Sie ist heiß und schleimlösend, nach dem Genuss fühlt man sich irgendwie befreiter. US-Forscher der Universität Nebraska sollen festgestellt haben, dass die Brühe die Aktivität weißer Blutkörperchen, die an Erkältungsprozessen beteiligt sind, hemmt. Doch in der realen Situation ist es schwierig, diese Effekte beim Patienten nachzuweisen. Schaden kann ein gutes Süppchen mal nicht.

Mythos 9: Nasenspray kann süchtig machen

Nicht direkt. Dennoch: Wenn das Spray zu häufig eingesetzt wird, gewöhnt sich die Nasenschleimhaut an den Wirkstoff und schwillt immer wieder an. Das kann wiederum eine Art Dauerschnupfen verursachen. Patienten brauchen das Spray erneut, damit die Schleimhaut wieder abschwillt, was einen Teufelskreis darstellt.

Mythos 10: Grippe-Impfung schützt vor Erkältung

Nein. Eine Grippe und ein grippaler Infekt, wie eine Erkältung auch genannt wird, haben zwar ähnliche Symptome, sind aber vom Krankheitsverlauf sehr verschieden. Es gibt Hunderte von Erkältungsviren, vor allem Rhinoviren, die die Nase befallen und einen Schnupfen auslösen, aber nur zwei Hauptarten von Grippeviren, die zudem jedes Jahr mutieren.

Zur Vollversion des Artikels