Methoden gegen Fehlsichtigkeit

Endlich scharf sehen

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Brillen, Kontaktlinsen oder Augenkorrektur?

Die Welt klar und deutlich sehen, ohne Brille oder Kontaktlinsen – viele Menschen wünschen sich diese Freiheit und entscheiden sich daher für eine Laser-Operation.

3 Mio. Österreicher leiden laut Statistik an einer Sehschwäche
Angelaufene Brillengläser, verrutschte Kontaktlinsen  oder verlegte Lesebrillen sind Vergangenheit – stattdessen scharfes Sehen bereits beim ersten Augenaufschlag in der Früh. Diesen Wunsch erfüllen sich immer mehr Fehlsichtige dank der neuen Lasermethoden zur Augenkorrektur. Kurz- und Weitsichtigkeit sowie Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) aber auch Altersweitsichtigkeit lassen sich rasch und relativ risikoarm durch einen unblutigen ambulanten Eingriff beheben.


Arten der Fehlsichtigkeit 1/4
Kurzsichtigkeit:
Bei Kurzsichtigkeit (Myopie) werden nahe Objekte besser gesehen als entfernte Objekte. Sie entsteht entweder durch einen zu langen Augapfel (durch Bindegewebsschwäche kann die Augenlänge ­immer mehr zunehmen) oder eine zu starke Brechkraft. Dies führt dazu, dass die Lichtstrahlen vor und nicht genau auf der Netzhaut zusammentreffen und ein unscharfes Bild auf der Netzhaut entsteht.  


Leben ohne Sehhilfe

Fehlsichtigkeitskorrekturen mithilfe der Lasertechnologie gibt es bereits seit über zwei Jahrzehnten und nach vorliegenden Untersuchungen sind die Ergebnisse sehr gut und stabil. Dennoch bedeutet ein Eingriff am Auge für die meisten Menschen eine große Überwindung, handelt es sich hierbei doch um unser wichtigstes Sinnesorgan. Mittlerweile stehen eine Reihe von Techniken zur Verfügung, die immer raschere, schonendere Eingriffe am Auge erlauben und die Komplikationsrisiken deutlich reduzieren. Welche Methode geeignet ist, hängt von der Stärke der Fehlsichtigkeit und individuellen körperlichen Faktoren des Patienten ab.


Prof.Dr. Susanne Binder im Talk 1/4
Welche Fehlsichtigkeiten lassen sich durch moderne Lasermethoden beheben?

Prof. Dr. Susanne Binder: Sowohl Kurz- als auch Weitsichtigkeit sowie ­Astigmatismus können korrigiert werden. Die Korrektur der Altersweitsichtigkeit ist ­eine kombinierte Methode. Auf einem Auge wird in die Hornhaut eine Art Tasche präpariert und ein Inlay (künstliche Scheibe) hineingelegt. Ist der Patient beim Lasern einer Kurzsichtigkeit schon 40 Jahre, wird die Kurzsichtigkeit nicht an beiden Augen auf null korrigiert, sondern an einem Auge etwa eine oder 1,5 Dioptrien gelassen. So kann der Patient mit einem Auge scharf in die Ferne sehen und mit dem anderen ohne Brille noch lesen. Wird die Kurzsichtigkeit in jüngeren Jahren korrigiert, bleibt im Alter die Methode mit dem Inlay.


Verschiedene Methoden

Bei normaler Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Hornhautverkrümmung bei Sehschwächen von minus 10 bis plus 5 Dioptrien kommt in den meisten Fällen die LASIK-Methode zum Einsatz. Bestehen jedoch Kontraindikationen – wie etwa eine zu dünne Hornhaut – ist die LASEK-Technik die geeignete Wahl. Hier ist aber das Spektrum der zu behandelnden Dioptrienzahl geringer. Bei stärkerer Kurzsichtigkeit – vorausgesetzt, die Hornhaut ist entsprechend dick – kann das neue minimalinvasive Relex-Smile-Verfahren eingesetzt werden. Dabei wird das zur Fehlsichtigkeit führende Hornhautgewebe nicht verdampft, sondern mit winzigen Schnitten im Inneren der Hornhaut ein Scheibchen herausgeschnitten und über einen seitlichen Einschnitt entfernt. Die oberste Hornhautschicht bleibt intakt (kein Flap erforderlich). „Man braucht aber eine gewisse Dicke der Hornhaut, noch ­dicker als bei der LASIK-Methode“, erklärt die Augenärztin Prof. Dr. Susanne Binder. Ist die Hornhaut zu dünn, sind die Augen zu trocken, bestehen Erkrankungen wie Diabetes oder schwerer Rheumatismus oder muss der Patient bestimmte Medikamente einnehmen, ist auf eine Laseroperation generell zu verzichten. In diesen Fällen wird die Fehlsichtigkeit eventuell durch das Einsetzen einer Kunstlinse korrigiert.


Verschiedene Lasertechniken 1/3
 Lasek/PRK
Die LASEK-Methode ist eine Weiterentwicklung der PRK-Methode.  Hier wird die oberflächliche, regenerationsfähige Hornhautschicht (Epithel) ganz dünn abgelöst und die Oberfläche mit dem Laser entsprechend der Fehlsichtigkeit modelliert. In den ersten Tagen nach der OP muss der Patient eine spezielle „Verbandkontaktlinse“ tragen, unter der sich die Hornhaut wieder regeneriert. Geeignet bei zu geringer Hornhautdicke, speziellen Augenerkrankungen oder Sportarten mit direktem Körperkontakt. Nachteil: Der Heilungsprozess ist im Vergleich zur LASIK-Methode langsamer, schmerzhafter und die postoperative Phase teilweise unkalkulierbar (Sehleistung unterliegt Schwankungen).


Altersweitsichtigkeit

Ab dem 40. Lebensjahr verliert die Augenlinse ihre Elastizität, was sich durch nachlassende Anpassungsfähigkeit im Nahsichtbereich bemerkbar macht. Mittlerweile lässt sich auch die Altersweitsichtigkeit mittels Laser beheben. „Ist der Patient bei der Laserkorrektur der Kurzsichtigkeit schon 40 Jahre, wird die Sehschwäche nicht an beiden Augen auf null korrigiert, sondern an einem Auge eine bis 1,5 Diop­trien belassen“, erklärt Prof. Binder. Dadurch sieht der Patient auf einem Auge scharf in die Ferne, das andere ist zum Lesen geeignet. „Das funktioniert sehr gut“, so die Expertin.

Risiken selten, aber vorhanden
So sicher Augenlasern mittlerweile ist, wie bei jedem Eingriff sind Komplikationen nicht ausgeschlossen. Die bekanntesten Nebenwirkungen sind trockene Augen. Dies kommt vor allem bei der LASIK-Methode häufig vor und kann bis zu 12 Monate anhalten. Ebenso können erhöhte Lichtempfindlichkeit, Blendeffekte und Lichthöfe (Halos) bei Dämmerung und in der Nacht auftreten und beim Autofahren unangenehm werden. Infektionen sind auch nicht ausgeschlossen. In sehr seltenen Fällen tritt Jahre nach der Operation eine Ausdünnung und Vorwölbung der Hornhaut (Keratektasie) auf. „Dies ist eher bei der LASIK-Methode der Fall, wenn zu viele Dioptrien entfernt werden müssen und die verbliebene Hornhaut zu dünn ist. Dann kann es vor allem bei Frauen in der Schwangerschaft passieren, dass sich das Gewebe aufweicht und es zu Vorwölbungen der Hornhaut kommt“, erklärt Prof. Binder. Dieses Risiko besteht auch, wenn die Patienten Medikamente wie Kortison nehmen. „Wer einmal eine Laser-OP hatte und dann Kortison nimmt, sollte daher aufpassen“, warnt die Expertin. Neben den Vorteilen sollten daher auch die möglichen Risiken einer Laseroperation besprochen und die für den Patienten bestmögliche Behandlungsmethode  gefunden werden.
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