Erfolgreicher Testlauf:

Dieser Ring soll vor HIV schützen

Teilen

Ein vaginaler Ring könnte eine Ansteckung verhindern.

Ein Fünftel aller weltweiten HIV-Neuansteckungen passiert in der Gruppe der Frauen und Mädchen im Alter von 15 bis 24 Jahren. Sie sind besonders gefährdet, sich mit dem gefährlichem Virus anzustecken. Am afrikanischen Kontinent gibt es jeden Tag knapp eintausend Neuansteckungen.

Vaginaler Ring als Schutz vor HIV
Der neu entwickelte Ring, der am Gebärmuttereingang sitzt, könnte die Infektionen deutlich verringern. Er ist mit Mikrobiziden angereichert, die eindringende Mikroben abtöten. Gelangen Viren in die Nähe des Rings, schädigen die Mikrobizide die Oberflächenproteine der Viren und machen sie so weniger ansteckend.

Der flexible Ring wird ähnlich einem Diaphragma über den Gebärmuttereingang gestülpt. Der Ring bleibt für etwa einen Monat im Körper – so lange gibt er das Medikament ab, das die HI-Viren in der Vagina abtötet. Ein gerade abgeschlossener sechsmonatiger Testlauf in den USA verspricht Erfolg. Getestet wurde der Ring von 96 sexuell aktiven Mädchen im Alter von 15 bis 17. 95 Prozent der Probandinnen gab an, dass der Ring einfach im Gebrauch war, 74 Prozent sagten, dass er sie im Alltag nicht gestört hat. Der antivirale Stoff konnte bei 87 Prozent der Mädchen als in der Vagina vorhanden nachgewiesen werden.

Frauen besonders gefährdet
In vielen Ländern der Welt sind Kondome immer noch nicht Standard – sie sind für den Schutz gegen HIV aber bisher unerlässlich. Experten begrüßen diese Innovation, da Frauen so nicht mehr nur auf die Kondom-Willigkeit der Männer angewiesen sind, um gegen HIV geschützt zu sein. Gerade in Gebieten, in denen Frauen als „Zweite-Klasse-Bürger“ betrachtet werden, ist dies ein sehr großes Problem. Das macht Frauen besonders verwundbar.

Neben dem vaginalen Ring wird laufend an anderen Methoden zum Schutz gegen HIV geforscht. Eine Pille, die das Ansteckungsrisiko um 86 Prozent reduziert, ist in den USA bereits auf dem Markt. Nachwievor gibt es keinen 100-prozentigen Schutz gegen eine Ansteckung. Heilbar ist die Immunkrankheit weiterhin nicht.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.