Medizin:

Diese Maßnahme hilft gegen Antibiotika-Resistenzen

04.05.2017

Angelpunkt für Zurückdrängung von Infektionen im Gesundheitsbereich

Zur Vollversion des Artikels
© Getty Images
Zur Vollversion des Artikels

Eine adäquate Handhygiene durch die Anwendung einfacher Maßnahmen im Medizin-Betrieb kann 40 bis 80 Prozent aller Infektionen im Spitalsbereich verhindern. "Das und eine ebenso richtige Verwendung von Antibiotika sind entscheidend, was Resistenzen angeht", sagte Didier Pittet, "Erfinder" der "Clean Care is Safer Care"-Kampagne der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gegenüber der APA.

Internationaler Tag der Händehygiene

Der Anlass der Aussagen ist der "Internationale Tag der Händehygiene" (5. Mai). In Europa erkranken pro Jahr rund vier Millionen Patienten noch zusätzlich an Krankenhausinfektionen (nosokomiale Infektionen), die oft mit Antibiotika-Resistenzen verbunden sind. "Dieses Jahr geht es am Tag der Händehygiene insbesondere um die Eindämmung der Antibiotika-Resistenzen. Wir haben dazu mehrere Werkzeuge an der Hand. Das erste ist die Zurückdrängung der Verwendung dieser Medikamente in der Medizin, in der Landwirtschaft und in der Veterinärmedizin sowie die richtige Anwendung dieser Arzneimittel. Schließlich müssen wir die wichtigsten Antibiotika für die ärgsten Infektionen aufheben", sagte Pittet.

Händehygiene in der Medizin

Hinzu kommt noch die Hygiene, speziell die Händehygiene in der Medizin. "Wenn ein Patient in einem Spital an einer Infektion mit einem resistenten Keim erkrankt, müssen wir verhindern, dass sich dieser Erreger ausbreitet. Damit schafft man nämlich ein Reservoir für diese Bakterien", sagte der Experte. Entscheidend sei hier die Händehygiene mit der Desinfektion aller in den Behandlungs- und Pflegeprozess eingeschlossenen Berufsgruppen - also die Ärzte und das Krankenpflegepersonal.

Alkoholische Desinfektionsmittel

Die einfachen Maßnahmen mit der Verwendung von alkoholischen Desinfektionsmitteln retten laut Pittet jährlich bereits rund weltweit acht Millionen Menschenleben. "Dabei gibt es in manchen Krankenhäusern eine Beteiligungsrate für die notwendige Händehygiene vor Patientenkontakten von 40 bis 45 Prozent, in anderen eine von 80 Prozent und mehr. Am meisten würden wir gewinnen, wenn in den Gesundheitseinrichtungen mit niedriger Händehygiene die Situation jenen mit hohem Standard angepasst wird", sagte Pittet. Allerdings bedeute die Aufrechterhaltung eines hohen Standards auch ständige Schulungen und Werbemaßnahmen.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel