Lebensretter

Die wichtigsten Vorsorge-Termine im Überblick

10.01.2023

Zahlreiche Erkrankungen lassen sich in ihrer Entstehung verhindern. Bzw. können sie so früh erkannt werden, dass sie gut behandelbar sind. Aber dafür muss man regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen. Ihr Check-up-Planer für 2023: 

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Präventionsuntersuchungen sind die mächtigste Waffe, die uns im Kampf gegen gesundheitliche Bedrohungen zur Verfügung stehen. „Vorsorge rettet Leben“, so lautet der berühmte Slogan der Österreichischen Krebshilfe. Denn, wie für so viele andere schwere Erkrankungen, gilt auch bei Krebs: Manche Krebsarten, darunter Darmkrebs und Gebärmutterhalskrebs, lassen sich durch Vorsorge gänzlich verhindern. Und jene (Krebs-)Erkrankungen, vor denen man sich nicht schützen kann, gilt es mittels Früherkennungsuntersuchung – Beispiel ist die Mammografie – in ­einem möglichst frühen Stadium zu entdecken. Denn je früher eine Erkrankung erkannt wird, desto besser behandelbar ist sie.
 

Für Frauen      

  • Ab 20

Gebärmutterhalskrebs
Früherkennung: Ab 20 sollte einmal pro Jahr ein Krebsabstrich (PAP-Test) beim Gynäkologen erfolgen. Ab 30 wird alle 3 Jahre ein HPV-Test empfohlen – sowohl für HPV-geimpfte als auch für nicht HPV-geimpfte Frauen. 

Brustkrebs
Tastuntersuchung: Im Rahmen der regel­mäßigen gynäkologischen Routineuntersuchung erfolgt ein Abtasten der Brust, das dazu dient, Veränderungen zu entdecken. Eine Mammografie wird erst ab dem 40. Lebensjahr empfohlen, da in jungen Jahren das Brustge­webe noch zu dicht ist. Die Röntgenunter­suchung der Brust gilt als die geeignetste Brustkrebs-Früherkennungsmethode (s. u.). 

GestatIonsdiabetes  
Für werdende Mütter: Zwischen 24. und 28. Woche Im Rahmen der Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen ist für jede Schwangere ein Zuckerbelastungstest (oraler Glukosetoleranztest) zur Diagnose eines möglichen Schwangerschaftsdiabetes vorgesehen. 

  • Ab 45

Brustkrebs
Mammografie : Das „Brust-Röntgen“ ist ab dem 40. Lebensjahr alle zwei Jahre empfohlen und wird im Rahmen des Brustkrebsfrüherkennungsprogramms kostenfrei und niederschwellig angeboten. Frauen zwischen 40 und 44 und ab 70 erhalten kein automatisches Einladungsschreiben, können aber freiwillig am Früherkennungsprogramm teilnehmen (Anmeldung: www.frueherkennen.at). Frauen zwischen 45 und 69 erhalten automatisch eine schriftliche Einladung. 

Für Frauen und Männer

  • 9-21 Jahre

HPV-Impfung
Frühe Vorsorge: Durch die HPV-Impfung von
Kindern lässt sich die Rate von Krebsvorstufen am Gebärmutterhals deutlich reduzieren. Zudem wird das Risiko an anderen HPV assoziierten Krebsarten ( der Geschlechtsorgane, des Rachens) bei Frauen und Männern reduziert. In Schulen wird sie gratis ab 9 angeboten. Neu: Ab 1. Februar 2023 steht die HPV (Humane Papillomaviren)-Impfungen (statt bis zum 12. Lebensjahr) nun bis zum vollendeten 21. Lebensjahr kostenfrei zur Verfügung. Die Impfung wird auch Rekruten während ihres Wehrdienstes angeboten. 

  • Ab 18

AllgemeIne Vorsorge-Untersuchung
Routine-Check = erwachsen! Für Personen ab 18, einmal jährlich kostenlos; bei jedem Arzt mit Vorsorge-Untersuchungs-Vertrag sowie in vielen Ambulatorien und Gesundheitszentren der Sozialversicherung. 

Zahnuntersuchung
Regelmäßige Zahnkontrollen (zweimal im Jahr) sind ebenfalls kostenfrei in Anspruch zu nehmen. Eine professionelle Zahnreinigung sollte zwei- bis dreimal jährlich stattfinden – muss aus eigener Tasche bezahlt werden. 

Haut-Check
Einmal jährlich beim Dermatologen. Plus: ­regelmäßige Selbstkontrollen (Anleitung unter: www.sonneohnereue.at). 

  • Ab 45

Darmkrebs-Vorsorge
Krebs verhindern: Die Koloskopie/Darmspiegelung wird mit 2023 ab 45 empfohlen. Eine Alternative ist der FIT- Stuhltest (je nach Ergebnis kann eine weiterführende ­Koloskopie verordnet werden).    

Augen-Check
Alle zwei Jahre: Grünen Star (Glaukom) Vorsorge beim Augenarzt. 

Diabetes-Screening
HbA1c-Wert bestimmen: insbesondere bei Risikofaktoren wie Übergewicht.  

Für Männer

  • Ab 20

Selbstuntersuchung
Tast-Check: Männern ab 20 ist es empfohlen, ihre Hoden einmal pro Monat selbst abzutasten. Dadurch können gefährliche Veränderungen oftmals früh erkannt werden. 

  • Ab 45

Prostata: Früherkennung
Werte überprüfen: Regelmäßige Kontrolle beim Urologen mittels Tastuntersuchung und PSA-Test (prostataspezifisches Antigen) ab 45 empfohlen. Ein erhöhter PSA-Wert kann (muss aber nicht) auf Prostatakrebs hinweisen. 

„Androcheck“
Rundum-Check : Eine jährliche Untersuchung beim Urologen sollte Pflichtprogramm sein. Der Check umfasst z. B. Nieren, Hoden, ­Prostata und Leisten. 

  • Ab 65

Bauchaortenaneurysma 
Verkalkung: In Österreich gibt es zurzeit kein landesweites Screening-Programm. Einzelne Kliniken/niedergelassene Ärzte bieten das Ultraschall-Vorsorgescreening für bestimmte Risikogruppen aber an. Häufig wird empfohlen, ab einem bestimmten Alter einmalig die Untersuchung durchführen zu lassen. Der Nutzen ist vor allem für Männer ab 65 Jahren belegt – vor ­allem, wenn Risikofaktoren wie Rauchen vorliegen. Bei der Untersuchung kann eine Erweiterung der Hauptschlagader frühzeitig erkannt werden. Das Problem zeigt meist keine Symptome und entsteht daher besonders schleichend. Die Ursache ist häufig in Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose) begründet. 

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