Mythos oder Medizin

Brauchen Wunden Luft oder Pflaster?

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Wunden brauchen frische Luft, heißt es immer. Was ist dran an dieser Theorie?

Schlägt man sich die Knie auf oder hat eine Schnittwunde scheiden sich die Geister bei der Wundversorgung: Braucht die Wunde nun ein Pflaster um geschützt zu sein doer frische Luft?

Die Antwort ist komplizierter als man denkt - denn bei Wunden kommt es vor allem auf das richtige timing an. Seit Jahrzhenten hält sich der Mythos, dass Wunden an der frischen Luft besser heilen. Fakt ist: Eine Kruste wirkt wie ein Gewächshaus. Die oberen Hautschichten sind bei Schürfwunden verletzt, ein Wundsekret bildet sich und die Wunde nässt. Fehlt ein Pflaster, trocknet die Oberfläche der Wunde schnell aus - darunter befindet sich jedoch weiterhin feuchtes Wundsekret. Dieses kann nicht mehr fließen und die Heilung stockt. Bedeckt man die Kruste mit einem Pflaster und wechselt es regelmäßig, so kann es das Sekret aufnehmen. Einfache Schürfwunden sollten daher immer desinfiziert und mit einem normalne Pflaster verschlossen werden.

Sobald die Wunde keine Feuchtigkeit mehr abgibt ist ein Pflaster überflüssig - dann kann die Luft die Heilung positiv beeinflussen. Bei allen Wunden, bei denen Fremdkörper, wie zum Beispiel Glassplitter in die Wunde gelangt sein könnten, ist der Gang zum Arzt ein Muss. Hier sollte man nicht zögern, denn je länger Fremdkörper in der Wunde sind, desto schwerer lassen sie sich entfernen.

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