Ärzteprotest

Bis zu 150 Ärzte demonstrierten in Wien

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"Mahnweg" gegen geplante Reform des Gesundheitssystems

In Wien sind am Mittwochvormittag 100 bis 150 Ärzte zu einem von der Ärztekammer organisierten Protestmarsch zusammengekommen. In weißen Kitteln und ausgestattet mit Infoflyern demonstrierten sie gegen die geplanten Reformen im Gesundheitsbereich. Der Weg führte vom Billrothhaus, dem Sitz der Gesellschaft der Ärzte, durch die Innenstadt zum Franziskanerplatz.

"Der Hausarzt dürfe nicht ersetzt werden"

Am Ende der etwa 40-minütigen Demo versammelten sich die Teilnehmer zu einer kurzen Kundgebung. Johannes Steinhart, Vizepräsident der Ärztekammer, sprach von einem "Mahnweg", mit dem die Hausärzte "ein deutliches Signal dafür gesetzt haben, dass den Patienten die wohnortnahe Versorgung, die freie Arztwahl und das soziale Gesundheitssystem erhalten bleiben". "Wir haben das gemeinsame Interesse, zu verhindern, dass im Gesundheitssystem eingespart wird", betonte auch der Wiener Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres. Der Hausarzt dürfe nicht durch "anonyme Ambulatorien im Eigentum von Kapitalgesellschaften" ersetzt werden.

Die Teilnehmer der Demo befürchten durch die geplanten Reformen einen "Massenbetrieb" und "Zentralisierung" statt wohnortnaher Versorgung mit persönlichem Bezug, wie etwa eine Hausärztin aus dem 12. Bezirk gegenüber der APA erklärte. Nach Angaben der Polizei haben an die 100 Personen an der Demonstration teilgenommen, die Kammer zählte mehr als 150.

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