Nerventransplantation

OP-Methode gibt Querschnittsgelähmten Hoffnung

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Studienteilnehmer können nach Nerventransplantation Arme und Hände bewegen.

Eine bisher selten angewandte OP-Methode gibt Querschnittsgelähmten Hoffnung, ihre Bewegungsfähigkeit zumindest teilweise wiederzuerlangen: Laut einer Studie konnten Chirurgen in Australien mit Hilfe einer komplexen Nerventransplantation gelähmten Patienten die Bewegung von Armen und Händen wiedergeben. Bei 13 von 16 Patienten war die Methode erfolgreich, wie "The Lancet" am Freitag berichtete.

Laut dem Magazin handelt es sich um die größte Fallstudie zu der Methode: Diese war zwar schon seit Längerem bekannt, wurde aber "nie wirklich bei Querschnittslähmungen angewandt", sagte Hauptautorin Natasha van Zyl vom Austin-Gesundheitszentrum in Melbourne.

Für die Transplantation nutzten die Chirurgen demnach Nerven, die oberhalb der Rückenmarksverletzung lagen. Diese brachten sie an den gelähmten Armmuskeln an. Zwei Jahre lang erhielten die Patienten dann intensive Physiotherapie, um die gelähmten Muskeln zu stimulieren.

Studie

Bei 13 der Testpersonen war die OP-Methode erfolgreich. Die Patienten können ihre Hände und Arme wieder bewegen und alltägliche Tätigkeiten wie Zähneputzen oder Schreiben wieder eigenständig verrichten. "Dass ihre Hände wieder funktionieren, hat für Querschnittsgelähmte oberste Priorität, noch vor dem Gehen und sexuellen Funktionen", sagte van Zyl.

Die Studienerkenntnisse seien ein "riesiger Fortschritt", sagte sie weiter. Das Medizinerteam um Zyl betonte jedoch auch, dass es sich bei der Testgruppe um ein kleine Stichprobe handelte. Bei drei der Studienteilnehmer blieb der Versuch der Muskelreaktivierung erfolglos. Und alle 16 sitzen weiterhin im Rollstuhl.

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