"Natural Cycles"

Verhüten mit der neuen Zyklus-App

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Wie sicher ist die neue Verhütungs-App?

Genauso sicher verhüten wie mit der Pille, bloß ohne all die negativen Nebenwirkungen? Das verspricht die innovative App „Natural Cycles“ für iOS und Android, die als erste Verhütungs-App sogar vom TÜV als zuverlässige Verhütungsmethode zugelassen wurde. Statt hormonell vorzubeugen, setzt die Anwendung auf das Messen der Fruchtbarkeit der Frau mittels Körpertemperatur. „Diese steigt nämlich zwei Tage nach dem Eisprung leicht an, da Progesteron ausgeschüttet wird, das im Falle einer Schwangerschaft das erneute Reifen einer Eizelle verhindert“, erklärt Prof. Dr. Johannes Huber, Gynäkologe und Hormonexperte. Daran orientiert sich der Algorithmus hinter der App, der nach zwei bis drei Zyklen zuverlässig die fruchtbaren Tage erkennt.

Trend zu hormonfreien Verhütungsmitteln

Da viele Frauen unter den Nebenwirkungen hormoneller Verhütungsmittel leiden, werden hormonfreie Alternativen wie die Kupfer- oder Goldspirale, Kupferkette- und ball immer attraktiver. Um diesen Trend zu erweitern hat sich ein schwedisches Physiker-Paar eine weitere Methode ausgedacht. Die App "Natural Cycles" basiert auf einem komplexen Algorithmus, welcher die fruchtbaren Tage der Frau berechnet: An den grün gekennzeichneten Tagen besteht keine Gefahr schwanger zu werden, während an den roten Tagen zusätzlich verhütet werden sollte.

Physikerin Elina Berglund verließ 2012 die Europäische Organisation für Kernforschung, um sich gemeinsam mit ihrem Mann diesem mittlerweile erfolgreich umgesetzten Projekt zu widmen. Über 4000 Frauen im Alter zwischen 20 und 35 Jahren testeten die Verhütungs-App für ein Jahr lang. Das Ergebnis überzeugte: Insgesamt gab es 143 ungeplante Schwangerschaften, aber nur 10 von ihnen entstanden in einer Zyklusphase, welche von der App als unbedenklich eingestuft wurde. Aus diesem Grund erhielt die App eine Bewertung von 99,5 Prozent Zuverlässigkeit und erreicht damit den Pear-Index von 0,5 - ebenso wie die Pille.

Für wen ist diese Verhütungsmethode empfehlenswert?

Damit die App erfolgreich angewendet werden kann, müssen ein paar Dinge beachtet werden. So muss etwa gleich nach dem Aufwachen und noch vor dem Aufstehen mit einem zertifizierten Basalthermometer (mit zwei Dezimalstellen) die Temperatur gemessen werden. Fieber, Alkoholkonsum und auch unregelmäßige Schlafzeiten (2 Stunden länger und kürzer als üblich) können dabei jedoch die Effektivität dieser Verhütungsmethode beeinflussen. Ebenso wirken sich hormonelle Verhütungsmittel wie etwa die „Pille danach“ auf die Köpertemperatur aus. Die App ist daher auf jeden Fall mit Vorsicht zu genießen und nur für Frauen in festen Beziehungen und mit einem geregeltem Schlaf-Wachrhythmus empfehlenswert.

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