Experten-Sprechstunde

So unterstützt Bewegung das Herz

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Frage: Darf ich (64, weiblich) bei Vorhofflimmern Sport betreiben?

Antwort: Vorhofflimmern ist weltweit die häufigste Herzrhythmusstörung. Dabei schlägt das Herz anhaltend unregelmäßig und oft so schnell, dass es als unangenehmes Herzrasen zu spüren ist. Außerdem hat das Herz nicht genügend Zeit sich ausreichend zu füllen und der Organismus wird mit zu wenig Blut versorgt. 250.000 Menschen in Österreich sind laut Schätzung von der Diagnose betroffen. Zudem steigt das Risiko mit dem Alter. Ein grund zur Schonung ist es aber nicht. Da Vorhofflimmern anfangs nicht permanent vorhanden ist, sondern zwischenzeitlich auftritt, kann regelmäßiger Sport die Häufigkeit und Intensität des Vorhofflimmerns reduzieren -so das Ergebnis einer Studie an der University of Adelaide. Sport wirkt hier also als therapie. Laut Studie reduzieren bis zu 3,5 Stunden aerobes training pro Woche die Häufigkeit und Intensität von Vorhofflimmern. Eine größere gruppe von Patient: innen in der Sportgruppe der Studie hatte Sinusrhythmus (Anm.: normal schnellen Puls), weniger Herzstolpern, weniger Atemnot und weniger Müdigkeit. Das zeigt die positive Wirkung von regelmäßigem Sport und den gewinn an Lebensqualität für die Patient: innen. Allgemein kann man sagen, gerade bei Erkrankungen wie Bluthochdruck ist es ein häufiges -und leider falsches -Vorurteil, dass man sich schonen und Belastungen vermeiden soll.

DDr. Manfred Wonisch

Sportkardiologe und Internist, medizinischer Leiter Sport-Med-Graz und "Performance Lab Graz"; www.derkardiologe.at
 

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