Die Tage werden kürzer und die Temperaturen schaffen es plötzlich nur mehr mit Müh und Not über die 15-Grad-Marke – sie ist da: die Grippezeit. Viele von uns wollen die luftige Sommer-Garderobe einfach nicht loslassen und begünstigen so zum Wetterumschwung sämtliche viralen Erkrankungen.
Alle Jahre wieder
Angefangen mit ersten klassischen Erkältungskrankheiten setzt sich der Trend fort und mündet allzu bald in einer Welle an Grippe-Erkrankungen. Jeden Herbst und Winter erkranken in Österreich zehntausende Menschen an Influenza – in manchen Fällen verläuft die Krankheit sogar tödlich. Laut aktuellsten Zahlen der Wiener Gebietskrankenkasse waren in den Kalenderwochen 36 und 37 je rund 5.100 Versicherte mit der Diagnose "Grippe" oder "grippaler Infekt" krank gemeldet, in Kalenderwoche 38 waren es bereits knapp 8.500 Neuerkrankungen - die Zahl steigt also rasant. Von einer "Grippewelle" spricht man offiziell ab zehntausend Neuerkrankungen pro Woche.
Wichtige Fakten zur Influenza
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1. Übertragung:
Influenza-Viren sind hoch ansteckend und bereits kleine Virusmengen lösen eine Infektion aus. Die Viren werden durch Tröpfchen, etwa beim Husten, Niesen oder beim Reden in die Luft abgegeben. Mit der eingeatmeten Luft gelangen die Viren bis in die Bronchien, wo sie sich in den Schleimhautzellen festsetzen und vermehren. Durch direkten Kontakt, verunreinigte Gegenständen aber auch über Klimaanlagen ist eine Infektion möglich.
2. Symptome:
Im Unterschied zu einer Erkältung (grippaler Infekt) tritt die echte Grippe plötzlich und heftig auf. Typische Alarmzeichen sind hohes Fieber bis 40 Grad, Schüttelfrost sowie intensive Kopf- und Gliederschmerzen. Man fühlt sich permanent schlapp. Der Grippevirus breitet sich rasant in den Bronchien aus und führt zu starkem, trockenem Husten. Hals- und Ohrenschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen sind mögliche Begleiterscheinungen einer Influenza.
3. Dauer:
Die Grippe dauert im Schnitt sieben bis 14 Tage. Wichtig ist Bettruhe. Wer sich nicht ausreichend schont und zu schnell wieder aktiv wird, gefährdet nicht nur seine Gesundheit, sondern kann auch andere Menschen anstecken. Mit einer Grippe ist nicht zu spaßen. Der Körper braucht Zeit, sich zu erholen. Wer sich zu viel zumutet, riskiert Herzmuskelentzündungen oder andere schwere Folgen.
4. Behandlung:
Neben ausreichend Bettruhe sollten Sie viel trinken, um den Flüssigkeitsverlust durch das Fieber auszugleichen. Wird eine Influenza innerhalb von 48 Stunden erkannt, helfen sogenannte Virostatika, die Viren im Körper zu bekämpfen. Antibiotika helfen nicht gegen Viren, können aber gegen bakterielle Folgeinfektionen (beispielsweise Lungenentzündung) helfen.
5. Risikogruppen:
Besonders gefährdet sind Menschen, deren Immunsystem nicht voll funktionstüchtig ist: Menschen mit chronischen Erkrankungen, ältere Personen, Schwangere sowie Menschen, die viel Kontakt mit anderen Personen haben.
6. Impfung:
Verwendet werden bei der Influenza-Impfung bislang ausschließlich Totimpfstoffe. Diese enthalten keine lebenden Erreger, sondern bestimmte Eiweiße, wie sie normalerweise auf der Oberfläche der Influenzaviren sitzen. Dadurch werden gewünschte Abwehrreaktionen des Körpers ausgelöst. Die Grippeimpfung bringt jedoch keine hundertprozentige Sicherheit. Da es bei Grippe-Viren zu Genveränderungen kommen kann, wirkt der Impfstoff nicht gegen alle Influenza-Typen.
7. Immun:
Gibt es Leute, die gegen Grippe immun sind? Nein. Aber ob Sie erkranken oder nicht, hängt sehr viel von Ihrem Lebensstil und dem Zustand Ihres Immunsystems ab.
Vorsorge-Maßnahmen
Schon mit ein paar wenigen Hygiene-Maßnahmen können Sie die Ansteckungsgefahr deutlich minimieren:
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Vermeiden Sie Kontakt mit Erkrankten. Gehen Sie Menschenansammlungen so gut es geht aus dem Weg.
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Verzichten Sie in der Grippezeit auf Händeschütteln und Begrüßungsküsse.
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Waschen Sie sich oft und gründlich die Hände.
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Halten Sie Ihre Hände so gut wie möglich vom Gesicht fern.
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Desinfizieren Sie Ihre Mobilgeräte in der Grippezeit täglich – das Abwischen mit Desinfektionstüchern reicht.
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Vorsicht in öffentlichen Verkehrsmitteln: Versuchen Sie, möglichst wenige Türöffner, Haltegriffe und -stangen zu berühren.
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Lüften Sie häufig, sowohl Ihre Wohnung als auch das Büro.
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Versuchen Sie, Ihr Immunsystem von innen zu stärken (z. B. mit genügend Schlaf und richtiger Ernährung)