Jeder dritte Österreicher leidet mittlerweile regelmäßig unter einem schmerzenden Nackenbereich. Schuld daran trägt der Lifestyle – vor allem übermäßiger Smartphone-Gebrauch.
Durchschnittlich 150 Mal pro Tag senken wir unseren Blick und damit unseren Kopf Richtung Tablet oder Smartphone – um unsere E-Mails zu checken, Nachrichten zu verfassen oder Social-Media-Kanäle zu durchstreifen. Die Halswirbelsäule ist in dieser Position besonders hohen Kräften ausgesetzt. Bei einem Neigungswinkel von 45 Grad wirken ganze 20 Kilo auf den Bereich. Der Nacken stemmt sozusagen eine Kiste Wasserflaschen. Dabei werden die Bänder stark gedehnt und die Muskeln verspannen sich. Auf Dauer ist das Gift für den Nacken. Dieser ist durch seinen hochkomplexen Aufbau anatomisch gesehen nämlich die Schwachstelle unseres Körpers. Er muss unserem schweren Kopf (er wiegt ca. 6 kg) ein Maximum an Beweglichkeit ermöglichen und ihn dabei so gut wie möglich stabilisieren. Dieser Spagat bedingt einen diffizilen Aufbau von sieben besonderen Wirbeln, Bandscheiben, einem vielschichtigen Muskelverband, Sehnen und dem Bindegewebe. Und das auf engstem Raum. Nur verständlich, dass der Nacken unter der ständigen Belastung, die durchs Tippen und Wischen entsteht, stöhnt und ächzt. Kommen weitere Stressoren – wie seelischer Stress, Bewegungsmangel, Nährstoffmangel oder Zugluft – hinzu, können aus anfänglich leichten Beschwerden chronische Nackenprobleme werden. Schmerzen in diesem Bereich sind zwar nicht bedrohlich, sie können allerdings die Lebensqualität massiv einschränken. Vor allem, wenn sie – wie bei mittlerweile vielen smartphoneaffinen Österreichern – bereits in jungen Jahren auftreten. Sie führen über kurz oder lang nämlich zu Fehlhaltungen, die den gesamten Rücken schädigen können. Starke Verspannungen können zudem in einem unerträglichen Spannungskopfschmerz resultieren. Daher gilt es: am besten vorbeugen oder bestehenden Problemen sofort entgegenwirken.
Gesunde Ernährung:
Viel Wasser trinken:
Bewegung:
Entstressung:
Digital Detox: |
Stressoren ausschalten
Der erste Schritt besteht in der Ursachenbekämpfung. Angeraten sind tägliche Digital-Detox-Einheiten. Legen Sie das Smartphone bewusst weg. Apps, wie QualityTime, unterstützen bei der regelmäßigen digitalen Auszeit. Die Abstinenz entlastet nicht nur Bänder und Muskeln. Sie trägt auch dazu bei, einen weiteren Stressor auszuschalten: den seelischen Druck. Denn ständiges Online-Sein überflutet das Gehirn mit Reizen. Alle 18 Minuten unterbrechen wir laut Statistik eine Tätigkeit, um das Handy zu checken. Dieses Verhalten führt zu permanenter Angespanntheit. Je gestresster unser Geist ist, desto mehr verspannen sich die Muskeln. Entspannung wiederum wirkt positiv auf den Muskeltonus und damit auf die Nackengesundheit.
Dem Nacken gezielt helfen
Eine Reduktion schädlicher Faktoren kann Beschwerden vorbeugen. Bestehen bereits Einschränkungen, wie starke Verspannungen, sollten diese am besten sofort behandelt werden. Bei Akutproblemen helfen (siehe Spalte unten) Kompressen und Triggerpunktmassagen. Langfristig sollte auf eine Stärkung und Mobilisierung des Bereiches sowie auf eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen geachtet werden.
Bewegung für den Nacken. Die menschliche Wirbelsäule ist für Bewegung konstruiert. Langes Sitzen lässt sie verkümmern. Die Muskeln werden schwächer, die Durchblutung und damit die Versorgung reduzieren sich. Schonhaltungen schleichen sich ein – Verspannungen sind garantiert. Planen Sie als Gegenmaßnahme Bewegung in Ihren Alltag ein. Absolvieren Sie täglich 10.000 Schritte, nehmen Sie die Treppe. Einfache Kräftigungs-, Dehn- und Mobilisierungsübungen halten zudem schonend die Muskulatur des Nackenbereichs in Form und lösen Verspannungen.
Ernährung für den Nacken.
Eine weitere wichtige Säule, die zur Gesunderhaltung beiträgt, ist die optimale Versorgung des Organismus mit Nährstoffen. Muskeln, Knochen, Bänder & Co. brauchen vor allem die Mineralstoffe Kalzium, Magnesium, Natrium, Kalium und Eisen, um stark zu bleiben. Bei den meisten Menschen in der westlichen Welt sind diese allerdings Mangelware. Schuld ist eine zu säurelastige Ernährung (mit viel Fleisch, Zucker, Kaffee, Weißmehlprodukten). Beim Abbau eines Säureüberschusses werden den Geweben die wichtigen Baustoffe entzogen. Es entsteht ein Mangel. Dieser verursacht Probleme des Stützapparates. Nährstoffexpertin Mag. pharm Claudia Weinberg rät daher zu einer mineralstoffreichen, basischen Ernährung mit viel Gemüse, Sprossen und Kräutern. Eine ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit trägt dazu bei, die Bandscheiben prall und jung zu halten. Nackenproblem gelöst!
Gut zu wissen:
Kalte/warme Kompresse:
Meditation: |