Tipps und Tricks

So kommt Ihr Kind stressfrei durchs Schuljahr

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Stress betrifft nur Erwachsene? Weit gefehlt! Jedes sechste Kind steht regelmäßig unter Stress.

Wir Erwachsenen fühlen uns häufig gestresst – ganz gleich ob im Job oder in der Freizeit: Stress lauert einfach überall. Irgendwie scheint es, als gehöre Stress zu unserem Leben dazu. Doch Kinder und Stress? Zwei Dinge, die irgendwie nicht zusammenpassen. Und doch hat der Stress mittlerweile auch Einzug in die Kinderzimmer der Nation gehalten – genau genommen in jedes sechste.

Stressforschung
Lange Zeit war die Stressforschung auf Erwachsene beschränkt. Erst in den letzten Jahren wurde untersucht, wie Stressprozesse auf Kinder wirken können. Die Erkenntnisse sind erschreckend. So können bereits Kinder im Volksschulalter konkrete Stresssituationen aus dem schul- und leistungsbezogenen, aber auch aus dem sozialen Kontext benennen. Dritt- und Viertklässler gaben sogar an, mehrmals pro Woche physische (Übelkeit, Kopf- und Bauchschmerzen), sowie psychische (Schlaflosigkeit) Stresssymptome zu verspüren. Doch woher kommt der Stress bei Kindern?

Stress ist oft hausgemacht
Eine Studie hat sich mit den häufigsten Stressfaktoren bei Kindern auseinandergesetzt und ist zu der Erkenntnis gekommen, dass Stress oft zu Hause, in den eigenen vier Wänden, entsteht. Wenig freie Zeit ohne Verpflichtungen, Termindruck und der Wunsch, die Erwartungen der Eltern immer zu erfüllen, nannten die Experten als Hauptfaktoren für den erhöhten Stresslevel in frühen Jahren. Das Schlimme: Eltern nehmen den Stress des Sprösslings häufig nicht als solchen wahr. Gerade einmal 20 Prozent der Eltern von gestressten Kindern befürchten, ihr Kind durch ihre Ansprüche eventuell zu überfordern.

Stress ist ansteckend
Was zusätzlich viele unterschätzen ist, dass sich der eigene Stress auf den Nachwuchs übertragen kann. Kurz gesagt: Überforderte Eltern produzieren überforderte Kinder. Das soll allerdings nicht automatisch heißen, dass Eltern immer am Stress ihrer Kinder „schuld“ sind. Schulischer Leistungsdruck, mediale Reizüberflutung und vieles mehr tun ihr Übriges, um aus gelegentlichen Belastungssituationen Dauerstress zu machen.

Erholungsphasen
Und genau in diesem Dauerstress sehen Experten das Problem. Denn Stress per se – eine biologische, evolutionstechnische Leistungssteigerung (Flucht oder Angriff) des Körpers – ist nicht schlecht. Der Körper gibt vermehrt Stresshormone wie Adrenalin und Noradrenalin frei, die den Körper in Alarmbereitschaft versetzen und so zu Höchstleistungen antreiben. Die Gefahr: Bleibt die Erholungsphase nach einer Stresssituation aus, kommt es zu körperlichen und psychischen Symptomen.

Körperlicher & psychischer Stress
Die Auswirkungen sind enorm. Gestresste Kinder entwickeln Versagensängste bis hin zu Depressionen – sie ziehen sich zurück und isolieren sich von ihrem schulischen Umfeld. Hinzu kommt erhöhte Reizbarkeit – das Aggressionspotenzial steigt. Die häufigsten psychischen Stresssymptome sind Schlaf- und Appetitlosigkeit. Doch auch körperliche Beschwerden können die psychische Belastung widerspiegeln. Kopf- und Bauchschmerzen zählen dabei zu den häufigsten Stresssymptomen. Aber auch Herzklopfen, Verspannungen sowie Unruhe können mögliche Folgen sein. Beobachten Sie daher Ihren Sprösslingen genau und werden Sie bei wiederkehrenden Beschwerden hellhörig.

Stress, lass nach!
Haben Sie das Gefühl, Ihr Kind ist gestresst, versuchen Sie ihm Druck zu nehmen. Ein gut gemeintes „Komm streng dich an!“ oder „Eine Eins? Dafür gibt es eine Belohnung“ sind dabei meist wenig hilfreich. Denn weder Druck und Erpressung (z. B. Hausarrest, Handyverbot) noch Belohnung und Anreize helfen, das eigentliche Ziel zu erreichen. „Motivation kommt von innen heraus, lässt sich aber durch spezielle Mentaltechniken wie ‚Klopfen‘ (s. Übungen li.) steigern“, weiß Neurobiologe und Mentaltrainer Dr. Thomas Täuber. Neben diesen speziellen Techniken können aber auch einfache Tipps hilfreich im Umgang mit Stress oder dessen Prävention sein. Bewegung hat dabei oberste Priorität. Aber auch hier gilt: Alles ganz ohne Druck – es muss nicht gleich der Sportverein sein. Denn Druck erzeugt Stress und den wollen wir ja loswerden.

Warnzeichen: Ist mein Kind gestresst?

Für fast ein Drittel aller Kinder wird der schulische Alltag – ob Mobbing, Angst vorm Lehrer oder Leistungsdruck – zur seelischen Belastung. Jedes sechste Kind ist demnach gestresst und das sind die möglichen Anzeichen:

» psychische Stresssymptome:
Die Auswirkungen von Stress auf Kinder und Jugendlich sind enorm – sie entwickeln Versagensängste bis hin zu Depressionen und haben ein erhöhtes Aggressionspotenzial. Zu den häufigsten psychischen Auswirkungen zählen Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Gereiztheit und eine geringere Fähigkeit, mit Niederlagen umzugehen.

» körperliche Stresssymptome:
Doch die psychische Belastung kann sich auch in Form von körperlichen Beschwerden widerspiegeln. Kopf- und Bauchschmerzen zählen dabei zu den häufigsten Stresssymptomen. Aber auch Herzklopfen, Verspannungen, Unruhe und ein trockener Mund können Folgen von zu viel Stress sein. Dabei sei erwähnt, dass Stress – eine biologische Flucht- bzw. Angriffsreaktion des Körpers – nur dann zum Problem wird, wenn darauf keine Phase der Entspannung folgt. Sorgen Sie daher dafür, dass Ihr Kind in Zeiten stärkerer Belastung zur Ruhe kommen kann.

 

So bleiben Sie cool und helfen Ihrem Kind 1/8

So klappt der Schulstart

Neues Umfeld und neue Menschen – kurz gesagt, die unbekannte Situation kann bei Ihrem Kind Stress auslösen. Wer sich aber gut vorbereitet hat, sprich, mit seinem Kind Schule und Lehrer vorher besucht hat, sollte den Stress optimal reduziert haben. Andernfalls begleiten Sie Ihren Sprössling einfach die erste Zeit zur Schule – das hilft, die Angst vor dem unbekannten Neuen zu nehmen.
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