Zeitumstellung

So kommen Sie leichter in die Winterzeit

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Einfache Maßnahmen helfen dem Körper, den Mini-Jetlag in den Griff zu bekommen.

Wenn am letzten Oktoberwochenende die Zeit erneut um eine Stunde zurückgestellt wird, nämlich in der Nacht von Samstag auf Sonntag von drei Uhr auf zwei Uhr morgens, bekommen wir eine Stunde „geschenkt“. Was an sich ein Grund zur Freude wäre, verwirrt unseren Körper aber wie ein Mini-Jetlag.

So meistern Sie die Zeitumstellung 1/6
Verbringen Sie Ihre Mittagspause an der frischen Luft.

In der Theorie: Sparmaßnahme
Bereits seit 1916 werden in Österreich alljährlich die Uhren zweimal im Jahr vor- bzw. zurückgestellt. Die Einführung dieser Maßnahme wurde mit der Einsparung von Energie begründet. Sowohl im Sommer als auch im Winter wird so dank der Zeitumstellung das natürliche Tageslicht um eine Stunde länger genutzt. So sinnvoll das in der Theorie auch klingt, so sehr wirkt es sich aber in der Praxis auf unseren Körper aus.

In der Praxis: Jetlag!
Wir Menschen verfügen über eine Art innere Uhr. Diese befindet sich im Gehirn auf Höhe der Augen und wird medizinisch korrekt „Nucleus suprachiasmaticus“ genannt. An dieser Stelle im Gehirn werden alle Funktionen unseres Körpers an die Tageszeit gekoppelt. Diese „Schaltzentrale“ orientiert sich dabei am Wechsel vom Tageslicht zur nächtlichen Dunkelheit. Im Körper wird so ein 24-Stunden-Rhythmus für Aktivitäts- und Ruhephasen geschaffen.

Auch die Tätigkeit unserer Hormone, der Stoffwechsel und die Gehirntätigkeit passen sich diesem natürlichen Rhythmus an. Es handelt sich dabei um ein derart ausgeklügeltes System, dass bereits eine Stunde Abweichung vom gewohnten Rhythmus unseren Körper durcheinanderbringt.

Die Folgen
Alljährlich warnen Schlafforscher vor den Folgen der Schlafrhythmusstörung: In den Tagen nach der Zeitumstellung kommt es durchschnittlich zu acht Prozent mehr Verkehrsunfällen durch Schlafmangel und Winterblues, außerdem steigt die Anzahl der Krankenhaus-Einweisungen mit Verdacht auf Herzinfarkt deutlich an. Insgesamt klagen mehr Menschen über Müdigkeit und Lustlosigkeit. Der Grund dafür ist eine vermehrte Produktion des Hormons Melatonin.

Melatonin und seine Aufgaben
Unser Körper produziert permanent Melatonin, vor allem das Gehirn, aber auch der Darm und die Netzhaut sondern das Hormon ab. Licht hemmt die Produktion von Melatonin, dem Körper wird signalisiert, es sei Tag. Ist es Dunkel, steigt die Melatoninproduktion an. Ihren Höchststand erreicht sie um drei Uhr morgens.

Ein hoher Melatoninspiegel macht müde und sagt dem Körper, dass es Zeit zum Schlafen ist. Durch die längeren Dunkelperioden im Herbst und Winter fühlen wir uns daher müder als bei strahlendem Sonnenschein in den wärmeren Monaten. Die gute Nachricht: Nur weil es jetzt wieder länger dunkel ist, heißt das nicht, dass Sie sich eine Höhle für Ihren Winterschlaf suchen müssen.

Früher ging man davon aus, dass der Körper pro Stunde Zeitverschiebung ungefähr einen Tag braucht, um wieder in seinen gewohnten Rhythmus zu kommen. Für eine Fernreise mit sieben Stunden Zeitreise würde das bedeuten, dass nach einer Woche der Biorhythmus wieder in gewohnten Bahnen verläuft. Heute weiß man: Ein gesunder Mensch schafft die Umstellung weit schneller, im Falle des Mini-Jetlags durch Zeitumstellung sogar innerhalb eines Tages.

Sie können mit einfachen Tricks Ihre Power auch über die kalte Jahreszeit bewahren und Ihren Körper bei der Umstellung unterstützen. Am wichtigsten: guter und erholsamer Schlaf!

Schlafen Sie gut!
Guter Schlaf ist die Basis für ein gesundes und glückliches Leben! Wer in der Nacht gut schläft, ermöglicht seinem Körper, sich zu regenerieren und Kräfte für den Tag zu sammeln. Schlafprobleme wirken sich auf viele Lebensbereiche aus, sie können sogar krank machen.

Wer zu wenig oder schlecht schläft, riskiert eine höhere Fehlerquote bei täglichen Aufgaben, weil die Aufmerksamkeit sinkt, die Konzentrationsfähigkeit leidet und eine allgemeine Lustlosigkeit gesellt sich zu Müdigkeit und depressiven Verstimmungen. Schlaf macht außerdem schön: Ausreichende Nachtruhe verhindert schlaffe Haut, Augenringe und fahlen Teint.

Doch wie viel Schlaf ist gesund? Jeder Mensch hat seinen individuellen Rhythmus, eine allgemeingültige Regel gibt es daher nicht. Als ungefährer Richtwert wird eine Zeit zwischen sechs und zehn Stunden beim gesunden, erwachsenen Menschen angenommen. Je nachdem, wie körperlich und geistig anstrengend Ihr Leben gerade verläuft, werden Sie mehr oder weniger Schlafbedarf haben.

Dass der Schlaf vor Mitternacht der gesündeste sei, ist übrigens ebenfalls nicht richtig: Gesund ist ein ausgewogener Rhythmus und ausreichend Tiefschlafphasen. Wann diese durchlaufen werden, ist nicht so wichtig.

Schlafen kann man übrigens lernen! Wir verlosen fünf Exemplare von Susanne Oswalds Ratgeber Nie wieder schlaflos. Das „Schlaflernbuch für Erwachsene“ wird auch Sie sicher ins Land der Träume begleiten!

Tageslicht und Vitamine
Tagsüber hilft es dem Körper, immer wieder Pausen im Freien einzulegen. Frische Luft ist gesund, macht wacher und durch das Tageslicht wird die Melatonin-Produktion gedrosselt. Tanken Sie Sonnenlicht, wann immer es geht!

Verzichten Sie auf allzu fettige Mahlzeiten, um Ihren Körper nicht zusätzlich zu belasten. Ausgewogene Ernährung mit einem Schwerpunkt auf Obst und Gemüse der Saison versorgt Sie mit allen wichtigen Vitaminen und schützt Sie zusätzlich vor Grippeviren.

So schlafen Sie besser ein und durch 1/14
Sport
Wenn Sie abends kurz vor dem Schlafengehen noch Sport treiben, wird ihr Körper in Leistungsbereitschaft versetzt. Einschlafen fällt dann deutlich schwerer!

Buchtipps:

Nie wieder
 schlaflos. Susanne Oswald zeigt, wie es geht. Herbig-Verlag, um 13,40 Euro. 

Besser 
Schlafen. Maria Holl, J.-Kemphausen-Verlag, um 13,40 Euro mit CD.

Besser
 schlafen
 besser leben. Uwe Albrecht, Ullstein-Bücher, um 9,30 Euro.

Mein Buch
 vom guten
 Schlaf. Prof. Dr. Jürgen Zulley, Goldmann-Verlag, um 10,30 Euro.

Schlafen für 
Aufgeweckte. Mehr Lebensenergie durch guten Schlaf, von Dr. Michael Feld, Südwest-Verlag, um 13,99 Euro (E-Book).

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