Studie

"Sex and the City" bekommt neue Bedeutung

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Metropolen in entwickelten Ländern erleben einen "Mini-Babyboom"

Urbanisierung wird oft mit dem Geburtenrückgang in Verbindung gebracht. Neueste Erkenntnisse deuten aber darauf hin, dass Metropolen in entwickelten Ländern einen "Mini-Babyboom" erleben. Eine Analyse der Allianz kam zum Ergebnis, dass die Geburtenrate in 41 großen Städten sieben Prozent höher ist als der nationale Durchschnitt des Landes, in dem die jeweilige Stadt liegt.

Europäische und US-amerikanische Städte untersucht
In der Fertilitätsstudie wurden die Geburtenraten europäischer (mit mehr als einer Million Einwohner) und US-amerikanischer Städte berechnet und mit den nationalen Geburtenraten verglichen. "Sex and the City" bekommt eine neue Bedeutung, schrieben die Studienautoren.

Grenzüberschreitendes Phänomen
Lissabon (plus 50 Prozent gegenüber der nationalen Geburtenrate), Bratislava (plus 31 Prozent) und das britische Birmingham (plus 17 Prozent) führen die Liste der untersuchten Städte mit überdurchschnittlicher Geburtenrate an. Wien hat demnach ein Plus von 6,2 Prozent. In den USA lag die bereinigte Geburtenrate in New York City fünf Prozent, in Chicago drei und in Dallas 17 Prozent über dem nationalen Durchschnitt.

Hohe Lebenshaltungskosten halten nicht vom Babyboom ab
"Überraschenderweise haben wir in einigen Städten, in denen die Wohn- und Lebenshaltungskosten am höchsten sind, eine im Landesvergleich überdurchschnittliche Geburtenrate festgestellt", berichtete Brigitte Miksa, Leiterin von Allianz International Pensions, am Donnerstag. "Das gilt zum Beispiel für New York City, München (plus fünf Prozent), London (plus acht Prozent), Stockholm (plus 13 Prozent), Kopenhagen (plus 14 Prozent) und Oslo (plus 16 Prozent)."

Zuwanderung in den meisten Städten nötig
Dallas und Birmingham sind jedoch die einzigen Städte, die in der Studie untersucht wurden und eine Fertilitätsrate von 2,1 Kindern pro Frau aufweisen - also die erforderliche Rate, damit sich eine Generation ohne Zuwanderung erneuert. In Brüssel, Stockholm, Oslo, London und New York liegen die Geburtenzahlen knapp unterhalb der Reproduktionsrate. Die Länder müssen daher "auch weiterhin andere Möglichkeiten finden, wie sie ihre Bevölkerungszahl halten und ihre staatlichen Leistungen und Altersversorgungssysteme finanzieren können", folgerte Brigitte Miksa.

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