Detox-Guide

Ruth Moschners 24-Stunden-Kurzprogramm

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TV-Star Ruth Moschner weiß also, wie man sich innerlich und damit äußerlich auf Hochglanz bringt – sogar last minute. 

Diese Frau macht uns das Loslassen – und zwar mit all seinen urmenschlichen Facetten – schmackhaft. Als Moderatorin deren Körper seit vielen Jahren en détail mit grellem Schweinwerfen ausgeleuchtet wird, kennt Ruth Moschner nicht nur ganz genau die Problemchen, Bedürfnisse und Wünsche vieler Frauen. Als ausgebildete Gesundheitsberaterin und Mikronährstoffcoach weiß sie zudem, wie man sich so manche Vorstellung – auf möglichst gesundem und effizientem Weg – erfüllen kann. 
Da die Sache mit dem Fett-weg-Bekommen mit erhobenem Zeigefinger so gut wie nie funktioniert, geht der Fernsehliebling das Entgiften und Schlankwerden mit Lockerheit und einer großen Portion Humor an. „Mit einer Ernährungsberaterin essen zu gehen ist schließlich so beliebt, wie Sex mit nem Schönheitschirurgen“, so Moschner. Ihr neuestes Buch „Total Detox“, auf das sie beim gesund&fit-AWARD 2019 einen launigen Vorgeschmack gab, ist deshalb statt eines steifen Ratgebers „wie eine beste Freundin“ geworden – unterstützend und emphatisch. Wir setzten uns mit Ruth Moschner an den Tisch und ließen uns von ihr ihre besten Tipps und – aus aktuellem Anlass (Summer is coming) – ihre Last-Minute-Detox-Tricks verraten. 

Was bringt Entgiften eigentlich?
Bevor es ans SOS-Programm geht, starten wir mit den Basics: Wer ständig müde und schlapp ist, häufig kränkelt, schlechte Haut oder dünnes Haar hat, mit hartnäckigen Kilos kämpft und beim Blick auf die wellige Kehrseite fast ohnmächtig wird, der ist vermutlich übersäuert. Das bedeutet, dass der Säure-Basen-Haushalt, und damit der Stoffwechsel, gehörig aus dem Lot geraten ist. Schuld daran sind allein wir selbst – bzw. unser Lebensstil. Laut Studien kommen zu 80 bis 100 Prozent nämlich sogenannte Säurebildner, wie Fleisch, Süßigkeiten, Fast Food, Weißmehlprodukte und Kaffee in unseren Magen. Der entstandene Säureüberschuss muss unbedingt abgebaut werden, sonst drohen gesundheitliche Folgen. Sie werden daher mithilfe von Mineralstoffen in weniger schädliche Salze umgewandelt, um dann über Schweiß, Urin oder Stuhl ausgeschieden zu werden. „Diesen Vorgang nennt man einen gut funktionierenden Säure-Basen-Haushalt, und der ist Teil der körperlichen Selbstregulationsfähigkeit“, so die Expertin. Oftmals fehlt es allerdings an wichtigen Mineralstoffen. Diese sind nämlich in den oft spärlich konsumierten Basenbildnern enthalten – dazu zählen viele Gemüsesorten, Salat, Obst oder Kräuter. „Kommen zu viele Säuren und Salze zusammen“, so schreibt Moschner, „und mangelt es gleichzeitig an Mineralstoffen, werden sie mit Wasser und Fett isoliert und an besonders gut durchbluteten Stellen eingelagert. Die Kopfhaut ist eine beliebte Stelle – hallo Haarausfall – genauso die Gelenke – herzlich willkommen Gicht und Arthritis – und natürlich – Orangenhaut ahoi – das Bindegewebe. Bis zu 18 Kilogramm Säuren können eingelagert werden! In der ganzheitlichen Naturheilkunde spricht man von einer ‚Übersäuerung‘ des Systems, welches mit einer Kur, dem Basenfasten, reguliert werden kann, bevor sich noch mehr festsetzt. Das bedeutet, wir machen Frühjahrsputz im
Körper.“ 
 
Und jetzt ans Entsäuern
„Je besser der Sprit, desto geschmeidiger die Fahrt“, so Moschners Leitsatz. Im Idealfall wird basische Kost – also der gute Sprit – zum Lifestyle. Doch auch eine kurze Kur führt bereits zu einer ersten Verbesserung genannter Symptome. Wird zudem auf eine kalorienangepasste Kalorienzufuhr geachtet (etwas weniger Energie zuführen, als verbraucht wird), strafft sich nicht nur das Gewebe, auch Kilos schwinden. Basische Ernährung kurbelt nämlich den Stoffwechsel an, leitet Einlagerungen aus und unterstützt den Körper in seiner Regenerationsfähigkeit.
 
Schritt 1: „Neugierde und Aufgeschlossenheit“, so Moschner, „sind das beste Rezept. Nehmen Sie Ihre eigenen Wünsche ernst und zögern Sie nicht, Gewohnheiten über Bord zu werfen.“ Unser Tipp: Der Bikini-Countdown ist immer eine gute Motivation, sich auf etwas Neues, Gesünderes einzulassen. Moschner stellt in „Total Detox“ mehrere Fasten- und Detox-Pläne – vom 24-Stunden-Detox bis zur 4-Wochen-Kur – vor. Für Kurzentschlossene verrät Sie links – sozusagen als Appetizer auf den sauberen Lifestyle – ihr 24-Stunden-Programm.
 


❯❯ Anleitung zum 24-Stunden-Detox
✏ Gut zu wissen
Diese Detox-Kurzform kann man immer mal wieder zwischendurch machen – sie ist quasi das Snickers der Entschlackungswelt. 
 
✏ Vorbereitung
Kaufen Sie die Lebensmittel (Rezepttipps unten) am Vortag ein, damit Sie morgens starten können. 
 
✏ Der D-Day
Perfekter Start: Beginnen Sie Ihren Tag mit einer  Bauchmassage (im Uhrzeigersinn rund um den Bauchnabel), wenn Sie noch gemütlich im Bett liegen (ca. 15 Minuten). Trinken Sie direkt nach dem Aufstehen ein großes Glas lauwarmes Wasser. Zwischen dem morgendlichen Getränk und Ihrer ersten Mahlzeit sollten mindestens 30–60 Minuten vergangen sein, damit die Verdauungssäfte des Magens effektiv arbeiten können. Nutzen Sie die Zeit für einen Spaziergang oder Yoga.
 
Timing: Machen Sie zwischen den Mahlzeiten mindestens vier bis fünf Stunden Pause, um Ihrem Körper die Chance auf eine sinnvolle Verdauung und Verwertung zu geben, und snacken Sie nicht.
Tipp: zwischen den Mahlzeiten reichlich trinken (stilles Wasser, Kräutertee), moderat bewegen, sich eine Bürstenmassage gönnen; 
 
Morgens

CAROB-CHIA-PUDDING 
mit Grapefruit 
für 1 Portion
Zutaten: 2–3 EL Chiasamen, 200 ml Mandelmilch (oder 50 ml Kokosmilch und 150 ml Wasser), 1–2 EL Carobpulver, ½–1 pinke Grapefruit 
Zubereitung: Wer die Chias in den Mixer haut, wird es nicht bereuen. Und wer morgens keine Zeit hat, 15 Minuten zu warten, bis die Chiasamen ausreichend Flüssigkeit gezogen haben, lässt sie über Nacht in der Milch und mit dem Carob quellen. Dann dauert es wirklich nur noch 5 Minuten bis zum vollständigen Genuss: Alles in den Mixer, 30 Sekunden durchgequirlt oder den Stabmixer betätigt. Grapefruit schälen und in mundgerechte Stücke zerteilen. Pudding drüber, fertig! 

Mittags

ROHKOST-SUPPE    
für 1 Portion
Zutaten: 100 g Lauch, 1 EL Kokosöl (oder Ghee), 250 g Pastinaken, ½ l Basenbrühe (Rezept s. „Total Detox“), etwas Sole, schwarzer Pfeffer, 1 kräftige Prise Muskatnuss, 160 ml Kokosmilch
Zubereitung: Lauch in münzgroße Stücke schnibbeln und im Kokosöl anrösten. Die Pastinake schälen, klein schneiden und ebenfalls in den Topf geben. Mit Basenbrühe ablöschen und in etwa 10 Minuten gar kochen. Abschmecken mit etwas Sole, schwarzem Pfeffer und einer ordentlichen Prise frisch geriebener Muskatnuss. Muskat hilft den Verdauungsorganen und hat entkrampfende sowie leberunterstützende
Inhaltsstoffe. Bevor es ans Pürieren geht, kommt noch die Kokosmilch in den Topf. Das macht die Suppe schön cremig und hält lange satt und glücklich. 
 
Abends

SÜSSKARTOFFEL-PAPRIKA-SUPPE   
für 1 Portion
Zutaten: 1 EL Kokosöl, 1 Schalotte, ½ Chilischote (NSG), 2 Kaffirlimettenblätter (oder abgeriebene Schale von 1 Bio-Limette), 
250 g Süßkartoffeln, 100 g rote Paprikaschote (NSG), ½ l Basenbrühe (Rezept s. Buch), 
1 kleine Handvoll Kürbiskerne 
Zubereitung: Das Kokosöl in einem Topf erhitzen und die klein geschnittene Schalotte darin anbraten. Die fein gehackte Chilischote und die Kaffirlimettenblätter dazugeben und ebenfalls kurz anbraten. In der Zwischenzeit die Süßkartoffeln schälen, ebenso wie die Paprika in Würfel schneiden und beides in das Gebrutzel im Topf geben. Mit der Brühe ablöschen und etwa 10 Minuten garen. Alles pürieren, die Suppe abschmecken und mit Kürbiskernen bestreut genießen. 
 

Mehr Tipps und Rezepte in „Total Detox – Was Sie schon immer mal loswerden wollten“ – Leitfaden durch den Detox-Dschungel von Ruth Moschner. Dorling Kindersley Verlag, 17,50 Euro

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