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Nie wieder kalte Füße

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Kalte Füße sind in den meisten Fällen harmlos, doch sie können durchaus lästig sein. Erfahren Sie, was dahinterstecken kann und wie man sie am besten loswird. 

Es ist eigentlich ganz harmlos und in den meisten Fällen steckt kein lebensgefährliches Krankheitsbild dahinter, doch kalte Füße können die Lebensqualität von Frauen gewaltig einschränken. "Wenn sich fünf Freundinnen auf einen Kaffee treffen, wird mindestens eine von ihnen kalte Füße haben oder zumindest regelmäßig an ihnen leiden. Wahrscheinlich sind es sogar fast alle Anwesenden", schreibt Dr. Kerstin Schick im Buch "Venusvenen". Die Gefäßchirurgin und Phlebologin weiß, was hinter kalten Füßen steckt und wie man sie loswird.

Frauenspezifisches Problem

Acht von zehn Frauen leiden unter ihren kalten Füßen, zeigen Studien. Dass Männer nicht leiden, liege an der Muskelmasse im Verhältnis zum Körpergewicht: "Männer haben im Verhältnis zum Körpergewicht fast die doppelte Muskelmasse. Während Männer im Durchschnitt vierzig Prozent Muskelmasse aufweisen, bestehen bei Frauen nur rund dreiundzwanzig Prozent der Körpermaße aus Muskeln. Muskeln produzieren Wärme und diese Wärme verteilt sich im ganzen Körper", so die Ärztin. Dazu komme, dass Frauen eine dünnere Haut haben als Männer und dadurch mehr Wärme an die Umgebung verloren gehe. Ein weiterer Grund seien die Hormone. Das weibliche Geschlechtshormon Östrogen macht die Kapillaren -die kleinsten Blutgefäße - temperaturempfindlicher. Die Körpertemperaturen der Frauen und auch ihr Kälteempfinden schwankt zyklusabhängig, da auch der Östrogenspiegel steigt und fällt. "Frauen setzen weiters im Vergleich zu Männern geringere Mengen von Schilddrüsenhormonen frei, die den Stoffwechsel aktivieren und im Prinzip unser "innerer Motor" sind", so Dr. Schick.

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Unbequeme Schuhe. Eine Liste von möglichen Ursachen für kalte Füße finden Sie auf Seite 10. Laut der Ärztin tragen Frauen aber darüber hinaus oft unbequeme Schuhe. Sie sind der Witterung nicht immer angepasst und zusätzlich häufig zu eng. "Die Enge der Schuhe verursacht zum einen, dass die Kapillaren abgedrückt werden und so die Durchblutung eingeschränkt wird. Zum anderen fehlt in zu engen Schuhen der Platz für die Luftschicht, die maßgeblich zur Isolierung beiträgt", so die Medizinerin.

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Dos and Don'ts

Mit simplen Tricks kann man die Füße wieder aufwärmen. Ein ärztlicher Rat: "Kaufen Sie neue Schuhe"! Weitere Tipps - u.a. welche Schuhe passend wären, finden Sie in der Infospalte links. Noch eine gute Nachricht: Frauen mit kalten Füßen müssen keine Wechselbäder durchführen. Oft wird behauptet, es ergibt sich ein "Lern- oder ein Trainingseffekt", wenn die Gefäße oft genug von kalt zu warm und zurück behandelt werden. Laut Dr. Schick ist das aber physiologisch unsinnig: "Kälte macht die Gefäße eng, daher bei kalten Füßen alles Kalte vollständig verbannen", empfiehlt die Ärztin.

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Kalte Füße: die möglichen Gründe

  • Niedriger Blutdruck: Der Kreislauf spielt oft eine Rolle
  • Gefäßerkrankungen: Z. B. Arteriosklerose, aber nur wenn die Beine auch beim Gehen schmerzen
  • Hormonelle Störungen: Z. B. Schilddrüsenunterfunktion
  • Mangel: Wenn Vitamin D, Magnesium, Kalium oder Eisen fehlen
  • Spezielle Medikamente: Z. B. Antibabypillen, Antidepressiva, Diuretika und einige Medikamente gegen Bluthochdruck, Medikamente mit dem Wirkstoff Pseudoephedrin
  • Psychische Probleme: Z .B. Depressionen, Angstzustände
  • Überfunktion des Sympathikus: Bei einer genetisch bedingten Steuerungsstörung im vegetativen Nervensystem
  • Stress: Bei Übermüdung und Erschöpfung
  • Rauchen: Zigaretten verursachen eine direkte Verengung der Gefäße

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Hilfe gegen kalte Füße:

Wärme, Wärme, Wärme:

  • Socken aus Wolle anziehen (keine synthetischen Materialien, da man verstärkt schwitzt und aufgrund der Nässe auf der Haut die Zehen kühlen können)
  • Schuhe: atmungsaktive, bequeme Schuhe anziehen; wärmende Einlegesohlen verwenden, Hausschuhe anziehen, die man aufwärmen kann; im Winter Schuhe mit möglichst dicken Sohlen anziehen, damit die Wärme nicht über die Fußsohlen verloren geht.
  • Bei Schreibtischarbeit: beheizbare Fußbodenmatten oder elektrische Fußwärmer verwenden
  • Fußmassage: mit wärmendem Sesamöl oder Rizinusöl
  • Wärmecremes: Mischung aus Kräutern oder Wärmecremes gegen Muskelbeschwerden verwenden

Vagustraining

  • In Ruhe-Momenten müssen nicht vorrangig die überlebenswichtigen Organe versorgt werden. Daher sind die Gefäße in der Peripherie weit gestellt, die Füße sollten gut durchblutet und warm sein. Hat man Stress, leidet auch die Durchblutung. Das Nervensystem (den Ruhenerv Vagus) kann man stärken:
  • Die Atmung vertiefen: ganz bewusst tief einatmen, sodass sich auch die Bauchdecke hebt. Die Luft kurz anhalten und langsam durch den Mund wieder ausatmen. Mind. 1-2 Minuten wiederholen.
  • Singen: Aus vollem Hals, schräg, laut und mit viel Leidenschaft
  • Den inneren Wohlfühlort besuchen, um Ruhe und innere Wärme zu spüren

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Bewegung

  • Ausdauersport 
  • Spezielles Fußtraining oder mit Igelbällen oder Fußrollern trainieren
  • Nutzen Sie alle Fähigkeiten Ihrer Füße im Alltag: z. B. Gegenstände mit den Zehen aufgreifen

Ernährung

  • Den inneren Ofen anheizen mit scharfen Gewürzen wie rotem Pfeffer, Paprika oder Chili, warmen Gerichten und heißen Getränken

Nicht Rauchen

  •  Auf Nikotin verzichten oder die Anzahl der Zigaretten reduzieren.
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