Gesundheitsministerium:

Neue Diabetes-Strategie

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Experten erarbeiteten sechs "Wirkungsziele" - Umsetzungsplan soll folgen

Das Gesundheitsministerium hat eine Diabetes-Strategie in Auftrag gegeben, aus der sechs "Wirkungsziele" hervorgegangen sind. Dabei sind auch die Empfehlungen der Europäischen Union und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) miteingeflossen, berichtete das Ministerium am Mittwoch per Aussendung. Ein konkreter Umsetzungsplan soll in den nächsten fünf bis zehn Jahre folgen.

Diabetes mellitus Typ 2 nimmt zu

"Der starke Anstieg von Diabetes mellitus Typ 2 in der Bevölkerung stellt eine große Herausforderung für die Gesellschaft und das öffentliche Gesundheitswesen dar", erläuterte Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner (SPÖ). Die Strategie "Gemeinsam Diabetes begegnen" hat laut den Angaben zwei übergeordnete Ziele: Zum einen sollen bereits an Diabetes erkrankte Personen besser versorgt werden, damit sie bei hoher Lebensqualität möglichst lange leben, zum anderen sollen präventive Maßnahmen Neuerkrankungen verhindern.

Die Wirkungsziele lauten:

- Steigern der diabetesbezogenen Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung

- Diabetesreduzierende Umwelt-/ Umfeldfaktoren fördern

- Erkrankte zum eigenständigen und kompetenten Umgang mit Diabetes befähigen

- Integrierte Versorgung konzipieren, implementieren und sicherstellen

- Wissen und Kompetenz der Gesundheitsberufe aufbauen, vernetzen und transparent machen

- Wissen generieren und evidenzbasiertes, qualitätsgesichertes Handeln unterstützen

 

In Europa sind rund 32 Millionen Erwachsene von der Krankheit betroffen - Tendenz steigend. In Österreich leiden laut dem Gesundheitsministerium derzeit etwa geschätzte 600.000 Personen an Diabetes, immer häufiger seien auch jüngere Menschen betroffen.

Wie unterscheiden sich Typ 1 & Typ 2? 1/2
Typ 1 (Jugenddiabetes)
Fünf bis zehn Prozent aller Diabetes-Patienten in Österreich sind Typ-1-Diabetiker – das sind ca. 30.000 Personen. Bei dieser Form handelt es sich um eine Autoimmunkrankheit. Körpereigene Abwehrstoffe (Antikörper) des Immunsystems, die eigentlich der Bekämpfung krank machender Keime dienen, richten sich aus bislang ungeklärten Gründen plötzlich gegen die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) und zerstören diese.
Da nur noch wenig und irgendwann gar kein Insulin mehr produziert wird (absoluter Insulinmangel), kann der Körper und seine Zellen die Energie, die er über das Blut zugeführt bekommt, nicht mehr abbauen und den Organen und Muskeln als Energie zur Verfügung stellen – der Zucker bleibt somit im Blut. Der Blutzuckerspiegel steigt (Hyperglykämie).
Der absolute Insulinmangel kann bis zur Ketoazidose, einer lebensgefährliche Stoffwechselentgleisung führen.
Oft entsteht Diabetes Typ 1 bereits im Kindes- und Jugendalter.
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