Weibliche Sexualität

Nachlassen weiblicher Lust hat viele Gründe

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Entspannungstechniken können helfen

Jede dritte Frau verspürt gelegentlich oder häufig kein sexuelles Verlangen, bei jeder zehnten Frau sei diese Lustlosigkeit mit einem persönlichen Leidensdruck verbunden. Gründe und mögliche Therapieansätze wurden am Mittwoch bei einem Pressegespräch des Berufsverbandes der österreichischen Gynäkologen erörtert.

Feststeht für die Experten:

Vor einer Therapie sollten bei jeder Frau zunächst mögliche Ursachen identifiziert werden. "Bei einem Großteil der betroffenen Frauen liegen die Ursachen eher im nichtorganischen Bereich", erörterte Elia Bragagna, Ärztin für Allgemeinmedizin und Psychosomatik und Leiterin der Akademie für Sexuelle Gesundheit (AfSG), im Rahmen des Pressegesprächs. Für ein harmonisches Funktionieren der weiblichen Sexualität sei ein feines Zusammenspiel verschiedener Hormone maßgeblich. Ein wichtiger Störfaktor der hormonellen Balance sei unter anderem der hohe Alltagsstress, dem viele Frauen in der heutigen Zeit ausgesetzt sind.

Nichtorganischer Bereich

"Psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen sowie stressbedingte Leiden wie z. B. Burn-out nehmen zu. Diese Leiden wirken sich häufig negativ auf die Sexualität aus", so Peter Hofmann, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie in Wien und Graz.

Organisch bedingte Sexualfunktionsstörungen

Bei organisch bedingten Sexualfunktionsstörungen stehe die Behandlung der Grunderkrankung im Vordergrund. Auch bei Vorliegen einer Erkrankung auf psychischer Ebene sei in der Therapie gezielt anzusetzen, da sexuelles Desinteresse in vielen Fällen lediglich ein Begleitsymptom darstelle.

Entspannungsübungen

Leidet die Sexualität vor allem unter dem Einfluss von chronischem Alltagsstress, verhilft das Erlernen von Entspannungsübungen. Als neue Therapieoption wurde das pflanzliche Arzneimittel "Dr. Böhm Damiana" vorgestellt. "Die traditionelle Arzneipflanze Damiana ist in Süd- und Mittelamerika beheimatet und besitzt eine lange Tradition als Aphrodisiakum", betonte Rudolf Bauer, Leiter des Instituts für Pharmazeutische Wissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz.

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