Mythen über vegane Ernährung

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1. Mit veganer Ernährung kann man seinen Nährstoffbedarf nicht decken

Viele Menschen glauben, dass bestimmte Nährstoffe nur in tierischen Produkten enthalten sind - Eiweiß zum Beispiel. Schließlich sind Eiweißlieferanten wie Fleisch, Fisch und Milchprodukte ja tabu. Laut Ernährungsempfehlungen benötigen wir gerade mal 0,8 Gramm pro Kilo Körpergewicht am Tag. Wer ausgewogen isst, kann vegan leben und seinen Bedarf an Eiweiß trotzdem decken. Seitan liefert zum Beispiel 20 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm und auch Linsen sind gute Eiweißlieferanten (25g pro 100 Gramm). Der Körper kann tierisches Eiweiß allerdings ein bisschen besser verwerten als pflanzliches.

Bei veganer Ernährungsweise sollte man auf bestimmte Nährstoffe einfach besonderes Augenmerk richten. Die "Mangelkandidaten" wie Protein, Eisen oder Kalzium sind in einer ausgewogenen veganen Ernährung ausreichend vorhanden. Wichtige Nährstoff-Lieferanten: Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Sojaprodukte, grünes Gemüse, Nüsse, Samen und Kerne.

2. Vegan Leben schadet Knochen und Zähnen

Quatsch! Seit unserer Kindheit hören wir, dass Milchprodukte für starke Knochen und gesunde Zähne unverzichtbar sind. Es stimmt zwar, dass sie viel Kalzium liefern, aber der ebenso hohe Eiweißgehalt wird dabei zum Problem. Je mehr Eiweiß wir essen, desto mehr des wertvollen Kalziums scheiden wir nämlich über den Urin unverwertet wieder aus. Die schwefelhaltigen Aminosäuren und Phosphate, die in Milchprodukten enthalten sind, begünstigen darüber hinaus eine vermehrte Kalziumausscheidung. Durch diese Effekte wird der hohe Kalziumgehalt relativiert. Veganer sollten den Eiweißbedarf über pflanzliche Lebensmittel decken. Wertvolle Kalzium-Lieferanten: Bohnen, Brokkoli, Nüsse und Rucola. Für gesunde Knochen ist eine gute Versorgung mit Vitamin D wichtig, welches der Körper vor allem durch Sonnenlicht bildet. Und einen Spaziergang in der Sonne, der geht auch bei einer veganen Lebensweise.

3. Sich vegan zu ernähren ist furchtbar teuer

Stimmt nicht! Die meisten Grundnahrungsmittel, die bei veganer Ernährung auf dem Teller landen, sind günstig: Reis, Haferflocken, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Nudeln, saisonales Obst und Gemüse kosten nicht die Welt. Hochwertige Lebensmittel sind natürlich teurer als Billigprodukte. Veganes Essen kann deshalb genauso günstig oder teuer sein wie normales Essen - es geht einfach darum, was man sich leisten kann und möchte. Fertigprodukte wie vegane Süßigkeiten oder pflanzliche Eiweiß-Shakes haben ihren Preis, sollten aber bei einer gesunden Ernährung sowieso nicht oft auf dem Speiseplan stehen.

4. Sportliche Höchstleistungen sind mit einer veganen Ernährung nicht möglich

Der Körper ist auch ohne tierische Lebensmittel leistungsfähig. Der Umstieg auf eine vegane Lebensweise geht meist mit einer bewussteren Lebensmittelauswahl einher: Weniger Junkfood, mehr Obst und Gemüse, Vollkornprodukte statt Weißmehl - das kann sich nur positiv auf die Leistungsfähigkeit auswirken.

5. Vegan zu leben ist so kompliziert

Wer auswärts essen geht, hat es wirklich nicht immer sehr leicht. In einigen Restaurants gibt es zwar mittlerweile vegane Gerichte auf der Speisekarte, aber eben noch nicht überall. Daheim ist veganes Kochen allerdings kein Problem. Wer den Dreh erst mal raus hat, wird entdecken, wie vielfältig die vegane Küche ist. Kaufen kann man vegane Produkte schließlich so gut wie überall. Veganismus muss übrigens nicht so extrem sein. Sie müssen nicht von Kopf bis Fuß vegan leben. Entscheiden Sie einfach für sich, ob Sie nur manchmal auf tierische Produkte verzichten wollen oder immer. Auch ein paar vegane Tage in der Woche tun den Tieren und dem Klima gut.

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