Bin ich gut versorgt?

MIkronährstoffe im Überblick

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Sind Sie gut versorgt? Warum ­regelmäßige Nährstoff-Checks besonders ­wichtig sind und worauf Sie achten sollten. 

Eiweiß, Fette, Kohlenhydrate: Diese Makronährstoffe haben wir immer im Visier – sei es aufgrund des eigenen Ernährungsbewusstseins oder, plakativer, aufgrund von marketingwirksamen Aufdrucken auf Produkten, die sich im Supermarktregal gegen die Konkurrenz beweisen möchten. Weitaus weniger regelmäßig befassen wir uns mit sogenannten Mikronährstoffen: So „mikro“ sie auch sein mögen, so profund ist ihre Wirkung auf unseren Organismus.

Überernährt und unterversorgt
In unserer täglichen Ernährung stehen sich Über- und Unterversorgung permanent gegenüber: Überversorgt sind wir tendenziell mit Kalorien, Fett und Kohlenhydraten – schuld daran sind nicht selten industriell verarbeitete Nahrungsmittel und häufige Snacks. Diese moderne Ernährungsweise erzeugt jedoch gleichzeitig eine Unterversorgung, denn sie ist von „leeren“ Kalorien geprägt, die wenig mikronährstofflichen Gehalt liefern. So kommt es also, dass trotz riesigen Nahrungsangebots und vielen Kalorien häufig Mangelerscheinungen entstehen. Die gesunde Zusammensetzung der täglichen Ernährung ist entscheidend, um dieser Gefahr vorzubeugen.

Mängeln vorbeugen
Eine gute Versorgung mit essenziellen Vitaminen und Spurenelementen sorgt dafür, dass unsere Zellen gut ernährt sind und ihre Arbeit gut leisten können. Ob Stoffwechsel, Blutbildung oder Immunsystem – sämtliche Körperfunktionen sind auf passendes „Vitaminfutter“ angewiesen. Mangelzustände an ebendiesem können sich in deutlichen Symptomen zeigen und uns anfälliger für Erkrankungen machen – eine Tatsache, die besonders in der kalten Jahreszeit häufig im Fokus steht. Genau dann nämlich, wenn sich etwa ein Schnupfen anbahnt, sorgen wir uns um unsere Vitaminspeicher. Eilig wird dann nach Vitamin-C-Präparaten, Zink und anderen Helfern gegriffen, die die Abwehr unterstützen sollen. Dabei liegt unter Umständen gar kein Mangel an diesen Vitalstoffen vor. Ein tatsächlicher Mangel hingegen bleibt oftmals lange unentdeckt. Ein regelmäßiges, ausführliches Blutbild kann über Mängel informieren und ein baldiges Gegensteuern ermöglichen. Bewusste Ernährung beugt vor, bei akuten Mängeln kann jedoch Supplementierung notwendig sein.

Frage der Definition
Anders als die Makro- werden Mikronährstoffe nicht zur direkten Energiegewinnung genutzt, sondern dienen der Unterstützung bestimmter Funktionen. Es werden fettlösliche (A, D, E, K) und wasserlösliche Vitamine (C, B1, B2, B6, B12, Niacin, Pantothensäure, Biotin, Folsäure) unterschieden. Das bedeutet, dass sie entweder Fett oder Wasser benötigen, um gut aufgenommen zu werden. Mineralstoffe sind die Überordnung für Spurenelemente (z. B. Eisen, Zink, Selen) und Mengenelemente (z. B. Magnesium, Kalzium). Auch Teil der Mikronährstoffe sind die essenziellen Fettsäuren. Das Gros dieser Mikronährstoffe muss über die Nahrung zugeführt werden.  

Risikofaktoren für Nährstoffmängel 

✏ Einseitige Ernährung
Wer ständig dasselbe isst und keine Vielfalt (z. B. bei Gemüse, komplexen Kohlenhydraten) hat,
riskiert leere Vitalstoffspeicher.

✏ Industrielles Essen

Verarbeitete Nahrungsmittel sind besonders reich an unvorteilhaften Inhaltsstoffen und besonders arm an gesunden.

✏ Indoor-Lebensstil

Vitamin D kann nur mithilfe von ausreichend Sonnenlicht produziert werden. Halten wir uns viel drinnen auf, droht ein Mangel.

✏ Erkrankungen

Bestimmte Erkrankungen verursachen eine Leerung bestimmter Nährstoffspeicher: z. B. die Schilddrüsen-Autoimmunerkrankung Morbus Hashimoto korreliert häufig mit Eisen–, Vitamin-D- oder anderen Mängeln.
  

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