Saisonstart

Jetzt kommt die Grippe

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Wie Sie sich vor der Grippe und anderen saisontypischen Erkrankungen schützen, lesen Sie hier.

Es ist so weit: Der Herbst ist endgültig angekommen. Auch wenn die Tage derzeit sonnig und warm sind, kühlt es nachts stark ab. Mit dem wechselhaften Wetter hält die Hochkonjunktur der Krankheiten Einzug. Besonders gefürchtet: die Influenza. Während sich die Krankenstandsmeldungen langsam mehren und oft vorschnell der Grippe-Alarm ausgerufen wird, ist es in den meisten Fällen glücklicherweise nur der „milde“ Ableger der Influenza, der vorstellig wird.

Grippe versus grippaler Infekt
Der Begriff „Grippe“ wird oftmals zu leichtfertig verwendet, dabei sind die Unterschiede zwischen einer echten Grippe (Influenza) und einem grippalen Infekt relativ eindeutig. Ein Infekt oder eine Erkältung macht sich meist schleichend bemerkbar und ist durch typische Begleiterscheinungen gekennzeichnet: verstopfte Nase, Husten, dazu kommen oft entzündete Nebenhöhlen und Kopfschmerzen und meist nur leicht erhöhte Temperatur. Die Grippe hingegen setzt relativ plötzlich und im größeren Stil ein, mit starkem Fieber (deutlich über 37,5 Grad) und einem sich rasch verschlechterndem Allgemeinzustand. Influenza-Erkrankte sind extrem müde und verspüren Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen. Oft tritt auch Schüttelfrost ein. Um eine Influenza auszukurieren, braucht es meist zwei Wochen oder länger, während ein grippaler Infekt in der Regel innerhalb einer Woche vollständig ausheilt.

Unterschätzte Gefahr
Die echte Grippe ist eine hochansteckende Erkrankung der Atemwege, die in Österreich jährlich für über 1.000 Todesfälle verantwortlich ist. Der Verlauf der Influenza ist meist schwer und die Symptome stark ausgeprägt, weshalb die Influenza vor allem für gefährdete, immunschwächere Menschen (z. B. Kinder, Senioren, Schwangere, Menschen mit chronischen Krankheiten) blitzschnell zu einer großen Gefahr werden kann. Eine Grippe-Erkrankung ist für den Organismus eine starke Belastung. Kommen gesundheitliche Vorbelastungen hinzu und ist der oder die Erkrankte vor Ausbruch nicht bei guter Gesundheit, so ist eine Grippe-Infektion hochgefährlich. Auch das Risiko, an sogenannten Superinfektionen (z. B. Lungenentzündung) zu erkranken, ist besonders hoch. Aus diesem Grund empfiehlt sich besonders für Risikogruppen eine Schutzimpfung.

Die Schutzimpfung
Sie bietet noch immer den besten Schutz vor einer Ansteckung: die Grippe-Impfung. Ist der verabreichte Impfstoff gut auf die vorherrschenden Viren der jeweiligen Saison abgestimmt, bietet er 70- bis 90-prozentigen Schutz vor einer Ansteckung. Der beste Zeitpunkt für die Impfung ist Oktober bis November, also vor Beginn der Grippesaison, damit der Körper genügend Zeit hat, seine Resistenz aufzubauen. Geimpft wird mit so genannten „Totimpfstoffen“: Im Gegensatz zu den „Lebendimpfstoffen“ enthalten sie keine lebenden Krankheitserreger, sondern entweder abgetötete Erreger oder nur Teile dieser. Auf diese Weise wird keine Erkrankung ausgelöst, jedoch eine einer Infektion ähnlichen Immunreaktion im Körper hervorgerufen. Dieser bildet Antikörper und eine Immunisierung wird gebildet. Achtung: Da bestimmte Influenza-Virentypen gerne und rasch mutieren, kann eine erfolgte Grippeimpfung bereits im darauffolgenden Jahr unwirksam werden. Aus diesem Grund sollte die Sensibilisierung jedes Jahr und mit neuesten Impfstoffen erfolgen.

Maßnahmen zur Vorbeugung
Die Impfung ist und bleibt ohne Zweifel die effektivste Präventionsmaßnahme. Daneben können auch viele kleine Vorkehrungen, die sich mühelos in den Alltag integrieren lassen, sehr wirkungsvoll im Kampf gegen eine Ansteckung sein. Achten Sie beispielsweise jetzt besonders auf Hygiene! Dies gilt sowohl für Ihren Wohnraum als auch für Ihr restliches Umfeld: Waschen Sie sich häufig und gründlich die Hände, reinigen und desinfizieren Sie viel berührte Stellen im Haushalt jetzt besonders häufig (z. B. Türgriffe, Armaturen) und vermeiden Sie in der Öffentlichkeit unnötigen Kontakt mit anderen und mit oft berührten Gegenständen und Flächen. Auch Ihr Handy und Ihre Computertastatur sind beliebte Hotspots für Bakterien und sollten jetzt regelmäßig desinfiziert werden. Ergänzend dazu sollte für ein gutes Raumklima gesorgt werden: Lüften Sie Wohn- und Arbeitsräume häufig und sorgen Sie so für reichlich Austausch. Trockene Luft, bedingt durch Heizen, kann mit einer Schüssel Wasser am Heizkörper befeuchtet werden.

Lebensstil als Schutz
Da Sie auch unter strengsten Hygiene-Vorkehrungen niemals alle Keime und Erreger in Ihrem Umfeld unschädlich machen können, ist es ebenso wichtig, dass Ihr Immunsystem und Ihr Körper so gesund sind, dass Angriffe durch Erreger abgewehrt werden können. Ausschlaggebend hierfür ist ein gesunder Lebensstil, der unseren Organismus mit allem versorgt, das er braucht. Dazu zählen gesunde Ernährung, Bewegung und psychisches Wohlbefinden. Lebensmittel mit hoher Vitamin- und Nährstoffdichte tun Ihnen jetzt besonders gut und versorgen das Immunsystem mit wichtiger Energie. Ballaststoffreiche und zuckerarme Kost tun darüber hinaus dem Darm sehr gut, der im komplexen Zusammenspiel der Abwehrkräfte eine tragende Rolle spielt. Neben der Ernährung ist regelmäßige Bewegung besonders effektiv in der Stärkung des Körpers – ein Mix aus Ausdauer- und Krafttraining ist ideal. Daneben ist gesunder Schlaf ein wichtiger Eckpfeiler eines abwehrstarken Organismus: Schlafen wir zu wenig oder ist die Qualität der Nachtruhe vermindert, schwächt dies unser Immunsystem markant. Ein gesundes Schlafverhalten reguliert nicht nur wichtige Prozesse (von Hormonen bis zu Verdauung), es reduziert nachweislich Stress – ein weiterer wichtiger Faktor. Nur wenn auch die Psyche gesund ist und für reichlich Ausgleich zum stressigen Alltag gesorgt wird, kann unser Körper den vollen Abwehrschutz hochfahren. Achten Sie auf Ausgewogenheit und bleiben Sie gesund!

So beugen sie der Grippe vor 1/7
1. Starkes Immunsystem 
Abwehrkampf Zwar kann man gegen die Influenza nicht „immun“ sein, jedoch kann jeder Mensch wichtige Schritte zur Stärkung des Immunsystems setzen – ausschlaggebend ist hierbei ein ausgewogener Lebensstil. Vitaminreiche Ernährung, viel Bewegung an der frischen Luft, ausreichend Schlaf sowie der Verzicht auf Alkohol und Nikotin sind die Eckpfeiler einer gut funktionierenden Immunabwehr.
 
Richtige Hygiene

Mit diesen Tipps können Sie viel zur Krankheitsvermeidung beitragen:

Hände waschen
Unsere Hände kommen im Alltag mit einer Vielzahl an Mikroorganismen in Kontakt, darum sollten Sie sich besonders in der Grippezeit häufig und gründlich die Hände waschen. Da der Waschgang bei den meisten Menschen zu kurz ausfällt, um die meisten Erreger abzutöten, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) folgende Hilfestellung: Beim Händewaschen zweimal hintereinander das Lied „Happy Birthday“ singen. Das dauert ca. 20 Sekunden.

Menschenmassen meiden
Ob in öffentlichen Verkehrsmitteln oder bei Konzerten: In einer Menschenansammlung sind immer ein paar, die Krankheitserreger versprühen. Versuchen Sie jetzt, Menschenmassen zu meiden. Wenn die U-Bahn mal wieder brechend voll ist, gehen Sie doch zu Fuß! Bonus: Bewegung an der frischen Luft tut dem Immunsystem gut.

Gründliche Reinigung
Achten Sie nun vermehrt auf Sauberkeit: An viel berührten Alltagsgegenständen sammeln sich die Keime zuhauf. Dinge, die Sie selbst häufig angreifen oder die auch von anderen Personen berührt werden sind gefährlich. Reinigen und desinfizieren Sie z. B. Türgriffe, Armaturen, Lichtschalter, Computertastatur, Mobiltelefon etc. häufig. Achtung: In Reinigungszubehör wimmelt es nur so vor Bakterien & Co.! Tauschen Sie Putzschwämme sowie Geschirrtücher deshalb bitte häufig aus.

Kontakt reduzieren
Vermeiden Sie unnötigen Kontakt mit Keimen. Tragen Sie etwa in öffentlichen Bereichen bevorzugt Handschuhe, greifen Sie Gegenstände nicht unnötig an (z. B. beim Shoppen) und verzichten Sie auf innige Begrüßungen. Sehr wirkungsvoll: Fassen Sie sich wenig ins eigene Gesicht – so gelangen Keime, die an Ihren Fingern haften, nicht an die Schleimhäute.

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