Weltwassertag

Jeder zehnte Mensch hat keinen Zugang zu Wasser

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UNICEF und Rotes Kreuz warnen vor steigender Versorgungsknappheit

Im Jahr 2015, mit dem Ende der Millenniums-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (MDGs), hatten 663 Millionen Menschen weltweit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. 1,8 Milliarden trinken vermutlich von Bakterien und Fäkalien verschmutztes Wasser. Die Ressource wird zudem verschwendet und ist auch vom Klimawandel bedroht, warnten UNICEF und Rotes Kreuz vor dem Weltwassertag am Mittwoch.

Mangelnde Hygiene - Verunreinigung durch Fäkalien und Bakterien
Eine der Hauptursachen für die Wasserverunreinigung durch Fäkalien ist mangelnde Hygiene. Weltweit haben 2,4 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberen Sanitäranlagen und circa eine Milliarde davon muss sich einen Platz im Freien suchen. Dies bedeutet, dass in vielen Ländern und Gemeinschaften Fäkalien so weit verbreitet sein können, dass saubere oder bereits behandelte Wasserquellen verunreinigt werden. Am Weltwassertag startet das Kinderhilfswerk daher eine globale Instagram-Kampagne, um das Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen Wasser, der Umwelt und dem Klimawandel zu schärfen. Die Kampagne endet am 22. April bei der Unterzeichnung des Pariser Abkommens.

Mangelnde Infrastruktur und ökonomische Knappheit als Problem
"In vielen Regionen gäbe es zwar genug Wasser, aber mangelnde Infrastruktur und ökonomische Knappheit verhindern, dass die Menschen versorgt werden", sagte Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer, der den Bevölkerungsanstieg als weitere Problematik nannte. Bis 2050 werden mehr als neun Milliarden Menschen auf der Erde leben. "Durch die Produktion von Lebensmitteln für weitere zwei Milliarden Menschen wird besonders in Ländern, die bereits jetzt unter Wasserknappheit leiden, eine weitere Verknappung der Ressource Wasser eintreten", sagt Schöpfer.

Mehr als 90 Prozent werden täglich für Lebensmittelproduktion verschwendet
Wie unsensibel die konsumgetriebenen Gesellschaften mit der lebensnotwendigen Ressource Wasser umgehen, zeige sich daran, dass mehr als 90 Prozent unseres täglichen Wasserverbrauchs für die Produktion der von uns konsumierten Lebensmittel aufgewendet werden. Vor allem die Fleischproduktion fällt hier stark ins Gewicht. "Unser Konsumverhalten wirkt sich negativ auf den globalen Wasserhaushalt aus. Gleichzeitig gehen rund ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel ungenutzt verloren oder landen im Müll", sagte der Rotkreuz-Präsident. Damit geht auch das für die Produktion eingesetzte Wasser verloren.

Handlung jedes Einzelnen zählt
Jeder könne durch einen prüfenden Blick auf das eigene Konsumverhalten etwas gegen die globale Wasserverschwendung tun. "Unser Import von Produkten mit hohem Wasserbedarf in der Herstellung und die Verschwendung von Lebensmitteln graben den Kleinbauern in den Ländern des Südens das Wasser ab", sagte Schöpfer.

Das Österreichische Rote Kreuz bildet laut eigenen Angaben laufend Trinkwasserexperten aus und unterstützt Projekte zur Wasserversorgung weltweit. Die Helfer sind besonders in den von Dürre betroffenen Ländern Ostafrikas aktiv. UNICEF reagiert auf die Herausforderungen des Klimawandels auch durch die Fokussierung auf Katastrophenvorsorge für Wasserversorgung unter anderem in Bangladesch und auf Madagaskar.

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