Vorsorge

Ihr Gesund-Guide für den Herbst

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Der beste Krankheitsschutz ist immer noch die Vorsorge. Wie Sie Ihr Immunsystem jetzt rüsten, warum Hygiene auch in den eigenen vier Wänden entscheidend ist und weshalb im „Corona-Herbst“ die Grippe-Impfung wichtiger ist denn je.

Die bevorstehende Herbst- und Wintersaison gleicht nicht jeder anderen. Zwar werden uns freilich die üblichen Themen wie Kälte, Schnee und Schnupfen beschäftigen, doch müssen wir uns dieses Jahr mit einer neuen Facette des Alltags zurechtfinden: mit der Coronavirus-Pandemie. Die in den vergangenen Wochen steigende Zahl der Neuinfektionen war aus Expertinnensicht zwar abzusehen, dennoch ist die Sorge bei vielen groß. Nach einem Sommer im Zeichen der gelockerten Schutzmaßnahmen gilt es, sich jetzt mehr denn je auf die wichtigsten Eckpunkte der Pandemieeindämmung zu besinnen.

Hygiene ist Krankheitsschutz
Der Leitsatz „Händewaschen, Händewaschen, Händewaschen“ wird uns noch bis ins nächste Jahr begleiten. So simpel die Maßnahme, so oft wird sie unzureichend ausgeführt. Eine korrekte Händewasch-Technik ist keineswegs eine Lappalie, sondern ein absolut effektiver Krankheitsschutz (für eine Auffrischung stehen online zahlreiche entsprechende Videos zur Verfügung). Ebenso ist das Abstandhalten zu anderen eine essenzielle Maßnahme zum eigenen und zum Fremdschutz. Das Tragen von Mund-Nasen-Schutz überall dort, wo ausreichendes Abstandhalten nicht möglich ist, hat ebenfalls entscheidende Schutzwirkung. All diese Maßnahmen tragen dazu bei, unsere Schleimhäute zu schützen, denn: Sie sind die Eintrittspforten, über die Keime & Co. in unseren Organismus eingebracht werden. Über die Luft („Tröpfcheninfektion“) gelangen die Erreger in Mund und Nase – und damit in unsere Atemwege. Ebenso erreichen sie unsere Schleimhäute über verunreinigten Finger. Dem Schutz dieser Eintrittspforten gilt also oberste Priorität. Durch entsprechende Vorsicht schützen wir nicht nur uns selbst, sondern auch andere vor einer Infektion.

Keim-Hotspots kennen
Viren und andere Erreger lauern übrigens nicht nur im Supermarkt oder in großen Menschenansammlungen auf einen neuen Wirt: Häufig sind Alltagsgegenstände stark verunreinigt – ohne dass wir uns dessen bewusst sind. So sind viel berührte Gegenstände und Geräte (z. B. Smartphone, Handtasche) im eigenen Haushalt häufig Keimfallen. Sie sollten häufig gereinigt werden, damit dort etwaig haftende Erreger unschädlich gemacht werden. Diese Devise ist auch besonders jene Dinge betreffend wichtig, die wir mit anderen teilen: etwa Türklinken, Armaturen oder diverse Werkzeuge. Am Arbeitsplatz etwa bergen sanitäre Einrichtungen ein Infektionsrisiko, ebenso wie gemeinsam genutzte Gerätschaften – sei es die Kaffeemaschine oder das Kopiergerät. Auch SARS-CoV-2-Viren bleiben gewisse Zeit an Oberflächen haften und könnten so auch eventuell Schmierinfektionen auslösen.

Kein Klima für Viren

Virale Infektionen kommen in der kalten Jahreszeit typischerweise besonders häufig vor. Der Grund liegt zu einem Teil in der Luft: Die meisten Viren überleben besonders lange und sind übertragungsfreudiger, wenn die Luftfeuchtigkeit gering ist. Dies wird uns im Winter zum Verhängnis, da kalte Luft sehr viel weniger Feuchtigkeit enthält und aufnehmen kann als warme. Zusätzlich trocknet das Heizen die Raumluft weiter aus – es herrschen also ideale Bedingungen für die Ausbreitung von Viren. Die effektivste Gegenmaßnahme ist das aktive Befeuchten der Luft, am besten durch häufiges Belüften der Wohn- und Arbeitsräumlichkeiten. Das feuchtere Klima tut überdies auch den Schleimhäuten sehr gut, die essenziell für eine gute Immunabwehr sind. Erst kürzlich hat auch Gesundheitsminister Rudolf Anschober in einer Pressekonferenz erneut auf die Wichtigkeit des Lüftens hingewiesen. Zusätzlich sei es sehr ratsam, die Raumtemperatur bei maximal 23 Grad zu halten – aus den bereits erwähnten Gründen.

Immunsystem am Werk
Neben Lüften, Hygiene, Abstand & Co. bleibt es von entscheidender Wichtigkeit, den Körper auch von innen heraus zu stärken. Nur wenn wir unseren Organismus gut versorgen, können unsere Abwehrkräfte beste Arbeit leisten. Drei große Stützen sind dafür notwendig: Bewegung, Ernährung und Stressreduktion. In Sachen Bewegung ist vor allem körperliche Ertüchtigung großzuschreiben, die dem Kreislauf guttut. Zusätzlich ist es wichtig, die Muskeln zu stärken, da wir im Erwachsenenalter nach und nach an Muskelmasse verlieren. Die immunstärkende Ernährung baut auf viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, wie sie in vielfältiger, ausgewogener Ernährung enthalten sind. Ein Fokus auf Gemüse, Obst, hochwertigen und komplexen Kohlenhydraten und Protein ist der richtige Kurs. Möglichst vermieden werden sollten stark verarbeitete Produkte, zu viel Zucker (vor allem unnatürlicher), große Mengen Fett sowie Alkohol. Achten Sie auch auf und vermeiden Sie all jene Speisen, die Ihnen nicht guttun, denn: Eine gesunde Darmtätigkeit ist wichtiger Teil des Immunsystems.

Grippeimpfung als Vorbereitung
Als wichtige Vorbereitungsmaßnahme für den Herbst und Winter wird die Grippeimpfung dringend empfohlen – besonders auch in Hinblick auf die Corona-Pandemie. Bereits im Juli hatte der Gesundheitsminister im Rahmen einer Pressekonferenz erläutert, dass es jetzt wichtiger denn je sei, die Influenza-Infektionen niedrig zu halten. Die Impfung bleibt nach wie vor der zuverlässigste Schutz vor der Grippe und ihren vielerlei möglichen Komplikationen. Noch immer sterben in Österreich durchschnittlich 1.300 Menschen an den Folgen der Influenza.

Hier lauern die Keime

Haushalt
An Schneidbrettern, Spüle, Wasserhahn und in Putzutensilien (z. B. Schwämme, Geschirrtücher) sammeln sich nicht nur ungustiöse Rückstände, sondern auch Krankmacher. Raumunabhängig sind Lichtschalter, Türgriffe, Armaturen und Tischoberflächen meist stark verunreinigt. Wischen allein reicht leider nicht aus, gründliche Desinfektion muss sein!

Elektronik
Der ständige Griff zu Handy & Co. bleibt nicht folgenlos: Viel benutzte elektronische Geräte sind oft sehr stark mit Keimen und Krankheitserregern belastet. Schließlich greifen wir sie täglich mehrfach an, ohne uns immer davor die Hände zu waschen. Das Smartphone lässt sich mit speziellen Reinigern oder mit einem mit Infektionsmittel benetzten Tuch reinigen. Vorsicht: Sprühen Sie Reinigungs-/Desinfektionsmittel nicht direkt auf Bildschirm oder Gehäuse – das kann die Elektronik beschädigen.

Arbeitsplatz
Gegenstände und Einrichtungen, die Sie selbst häufig berühren oder sich mit anderen teilen (z. B. Computertastatur und -maus, Schreibtisch, Telefon, Armaturen, Toilette, Kaffeemaschine), wimmeln vor und Krankheitserregern. Achten Sie hier besonders auf Hygiene und setzen Sie auf häufiges Händewaschen. Arbeitsgeräte wie Tastatur und Telefon können durch regelmäßiges Abwischen mit Desinfektionstüchern sauber gehalten werden.

Handtasche
Sie greifen sie mehrmals täglich an, stellen Sie am Boden und auf allerlei anderen Flächen ab und verstauen keimbelastete Gegenstände darin. Es ist also eine logische Folge, dass die Lieblingstasche eine Brutstätte für Mikroorganismen aller Art ist. Reinigen Sie Handtaschen & Co. am besten regelmäßig innen und außen mit einem Desinfektionstuch.

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