Krebs kann man ausschließen!

HPV: Testen Sie Ihr Risiko

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Schon gewusst? Ein simpler Test kann Aufschluss geben, ob Sie  Krebs auslösende Viren in sich tragen. Prof. Sevelda klärt über die neue Vorsorge-Untersuchung auf.

Einmal im Jahr zum Krebsabstrich – dem sogenannten PAP-Test! So sah die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs viele Jahre aus. Der HPV-Test revolutioniert nun die gynäkologische Vorsorge. Statt – wie beim PAP-Test – auf bereits veränderte Zellen (Krebsfrühformen) zu untersuchen, geht der HPV-Test der Krebsursache auf den Grund. Der neue Check verrät, ob die Vagina eine Besiedelung mit risikoreichen krebserregenden Humanen Papillomaviren – kurz HPV – aufweist. Ist dem nicht der Fall, kann Gebärmutterhalskrebs (genauso wie weitere HPV-assoziierte Krebserkrankungen, z. B. des Rachens) nämlich gar nicht erst entstehen. Der PAP-Test wird somit obsolet. Das Wissen um „Virenfreiheit“ gibt nicht nur ein gutes Gefühl, eine Negativ-Testung – wie sie 90 Prozent aller Frauen der Fall ist! – bringt zudem einen großen Vorteil mit sich: Wir müssen erst wieder in drei Jahren zur Testung. Krebshilfe-Präsident Prof. Paul Sevelda verrät noch mehr über …

… die Zielgruppe

„Die Empfehlung richtet sich an Frauen ab 30. Nahezu jede Frau unter 30 trägt zumindest einmal HP-Viren in sich. Diese verschwinden jedoch zumeist, bevor Probleme auftreten. Da die meisten Infektionen in diesem Alter vorübergehend sind, würden die Ergebnisse zu großer Verunsicherung führen.“

… die Treffsicherheit

„Der HPV-Test ist in der Entdeckung der Viren, die die Krebs-Ursache sind, zuverlässig. Grundsätzlich gibt es keinen Test, der zu 100 Prozent sicher ist. Auch beim HPV-Test kann es falsch negative Befunde geben. Diese liegen jedoch im Promillebereich.“

… ein positives Ergebnis

„Sieben bis acht Prozent der Frauen, die einen HPV-Test machen, haben einen HPV-positiven Befund. Die Konsequenz ist, dass die Frau häufiger zum Krebsabstrich kommen muss. Dieser wird in Ergänzung durchgeführt, um etwaige Krebsvorstufen rechtzeitig erkennen und behandeln zu können. Ein Beispiel: Sie lassen sich testen und sind HPV-16-positiv, sie weisen also eine Besiedelung mit einem High-Risk-Stamm auf. Aufgrund dieses Ergebnisses wird ein PAP-Test durchgeführt, um zu bestimmen, ob sich Zellen bereits verändert haben. Ist die Zytologie unauffällig, bedeutet das, dass Sie gesund sind. Trotzdem sollte es in etwa einem halben Jahr nochmals zu einer Kontrolle durch einen Krebsabstrich kommen. Besteht eine Krebsvorstufe, ist diese bei Früherkennung sehr gut therapierbar. “

… die HPV-Impfung
„ Ich rate generell zu einer HPV-Impfung unabhängig vom HPV-Test. Durch die HPV-Impfung kann das Risiko, überhaupt an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, um mehr als 90 Prozent reduziert werden. Zusätzlich wird durch die HPV-Impfung Krebs von Scheide, Vulva und Anus weitgehend verhindert. Wichtig zu wissen: Durch die HPV-Impfung kann man sich vor den gefährlichsten und auch häufigsten HP-Viren schützen, aber es besteht noch ein kleines Restrisiko, deshalb: Vorsorge/Früherkennung nicht vergessen!“

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