Gesundheitszustand von Kindern verschlechtert

Gesundheitsstudie: Von Alkohol bis Sex

Teilen

Seit der Corona Pandemie hat sich der Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen weiterhin verschlechtert. Für die von der WHO initiierte Gesundheitsstudie füllten insgesamt 7.100 Schüler:innen zwischen zehn und 17 Jahren einen Fragebogen zu den Themen Drogen, Einsamkeit, Mobbing und Sex aus.

Alle vier Jahre erhebt die Health Behaviour in School-aged Children Study (HBSC) der WHO den Gesundheitszustand von Schulkindern. Im Anschluss die wichtigsten Ergebnisse in diversen Kategorien von Alkohol bis Sexualverhalten.  

Alkohol- und Drogenkonsum bei Burschen stärker 

In der neunten Schulstufe konsumiert jeweils die Hälfte der Mädchen wie auch Burschen nie Alkohol, in der elften Schulstufe beträgt dieser Anteil jeweils ein Drittel. An mindestens sechs Tagen pro Monat trinken in der neunten Schulstufe zwölf Prozent der Mädchen und 18 Prozent der Burschen, in der elften Schulstufe tun dies in beiden Geschlechtern jeweils 20 Prozent.

Cannabis wird aktuell von sieben Prozent der Mädchen und neun Prozent der Burschen ab der neunten Schulstufe konsumiert. Bei den Mädchen hat es dabei zuletzt einen Anstieg gegeben, bei den Burschen kam es nach einem Anstieg zwischen 2014 und 2018 zuletzt zu keiner statistisch signifikanten Veränderung. 

Beschwerdelast bei Mädchen höher

Die sogenannte mittlere Beschwerdelast der Jugendlichen ist seit 2010 kontinuierlich gestiegen - bei den Mädchen stärker als bei den Burschen. In diese Kategorie fließen diverse Faktoren wie häufige Kopf- oder Bauchschmerzen, häufige schlechte Laune oder Gereiztheit, Einschlafschwierigkeiten etc. ein. In allen Altersgruppen ist die Beschwerdelast bei Mädchen höher als bei Burschen - besonders deutlich wird dies ab Schulstufe 7, also bei den ca. 13-Jährigen, wenn im Regelfall die Pubertät beginnt.

In den letzten zwölf Monaten fühlten sich nur 34 Prozent der Mädchen in den Schulstufen 9 und 11 selten bis nie einsam, bei den Burschen beträgt dieser Anteil 57 Prozent. Mit zunehmendem Alter wird das Gefühl häufiger geäußert - dieser Indikator wurde in der Pandemie erstmals erhoben.

Übergewicht steigt

15 Prozent der Mädchen sind laut Studie untergewichtig und 17 Prozent übergewichtig bzw. adipös. Demgegenüber betragen diese Raten bei Burschen zehn Prozent für Untergewicht und 25 Prozent für Übergewicht oder Adipositas. Gegenüber den letzten Erhebungen ist die Zahl der Übergewichtigen bei beiden Geschlechtern deutlich gestiegen.

Mobbing an Schulen zurückgegangen

Je nach Schulstufe zwischen drei und zwölf Prozent der Mädchen und zwischen vier und 13 Prozent der Burschen wurden in den letzten Monaten mehrmals in der Schule gemobbt. Rund zwei Prozent der Mädchen und fünf Prozent der Schüler outeten sich umgekehrt als Mobbing-Täter. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die sich als Mobbing-Opfer oder Mobbing-Täter bezeichnen, ist dabei zwischen 2010 und 2018 deutlich zurückgegangen und seither gleichgeblieben. Zugenommen hat dagegen Cybermobbing: Je nach Schulstufe zwischen acht und 13 Prozent der Jugendlichen wurden in den letzten Monaten zumindest einmal Opfer.

Mädchen rauchen mehr

In der neunten Schulstufe rauchen 19 Prozent der Mädchen und 16 Prozent der Burschen "normale" Zigaretten, in der elften Schulstufe sind es 26 Prozent der Mädchen und 15 Prozent der Burschen. Auf E-Zigaretten setzen in der neunten Schulstufe jeweils 19 Prozent bei beiden Geschlechtern, in der elften Schulstufe sind es 16 Prozent der Mädchen und elf Prozent der Burschen. Die Zahl der Nichtraucher bei den Burschen ist seit 2010 kontinuierlich gestiegen, bei den Mädchen gab es diesen Anstieg nur zwischen 2010 und 2014.

Erstes Mal mit 14

Jeweils ein Viertel der Burschen und Mädchen (ab Schulstufe 9) hatte bereits Geschlechtsverkehr. 87 Prozent gaben an, beim "ersten Mal" 14 Jahre oder älter gewesen zu sein. 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo