Digitaler Stress

Gesundheitsfalle Smartphone

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So wirkt sich das Smartphone auf die Gesundheit aus.

Übermäßige Nutzung von Smartphone und digitalen Medien kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Lesen Sie, wie Sie trotzdem gesund bleiben.

Krank durch Handy

Smartphones sind unsere ständigen Begleiter und bieten uns Möglichkeiten, die weit über das Telefonieren hinausgehen. Terminplaner, E-Mails, das Internet um schnell Informationen zu googeln, Chatten, Filme schauen oder der laufende Austausch in sozialen Netzwerken – all diese Funktionen sind mittlerweile fixer Bestandteil unseres Alltags und nicht mehr von unserem Handy wegzudenken. Studien zeigen, dass viele Nutzer täglich vier Stunden oder mehr ihr Smartphone oder Tablet nutzen und mindestens 150-mal am Tag auf ihr Handy-Display blicken. Die zahlreichen Apps und Gadgets können uns zwar das Leben erleichtern, der Smartphone-Dauerkonsum birgt jedoch auch gesundheitliche Risiken. Diese reichen von Hautproblemen, Muskel-, Sehnen- und Bandscheibenbeschwerden, Schlafstörungen, Sehschwäche, Verkümmern von Nervenbahnen im Gehirn bis zu psychischen Problemen und Suchtverhalten. Im englischsprachigen Raum warnen Mobilfunkhersteller sogar in ihren Geräteanleitungen vor Gesundheitsschäden. Tumorfördernde Wirkung oder Schäden der Erbsubstanz durch die Strahlung der Geräte werden immer wieder diskutiert.

Schmerzen durch Fehlhaltung

Der Kopf eines Erwachsenen wiegt zwischen vier und sechs Kilogramm. Bei einer Neigung von 15 Grad erhöht sich das Gewicht um zusätzliche 13 Kilo, bei einer Neigung von 45 Grad sogar um über 20 Kilo. Dies führt zu dauerhaften Verspannungen und Beschwerden im Schulter-Nacken- und Rückenbereich.  Handy-Nacken, iPhone-Schulter, SMS-Daumen oder Handy-Ellenbogen sind mittlerweile gängige Begriffe für Schmerzen an Gelenken, Muskeln und Sehen aufgrund von Fehlhaltung und Überlastung durch übermäßige Smartphone-Nutzung. Experten raten daher zu Lockerungsübungen zwischendurch, das Gerät nicht zwischen Ohr und Schulter einzuklemmen und bei länger dauerndem Einsatz durch Zubehör wie Freisprecheinrichtungen oder externe Tastatur die Haltung und den Komfort zu verbessern sowie die körperliche Beanspruchung zu reduzieren.

Mobile Abhängigkeit

Alle 18 Minuten unterbrechen wir laut Statistik eine Tätigkeit, um Mails zu checken und auf Facebook, Instagram oder Snapchat zu prüfen, was in der Welt so passiert. Wer bereits fünf Minuten nach dem Aufwachen den Drang nach dem Smartphone verspürt, bei dem sollten die Alarmglocken läuten. Mediziner warnen bereits vor dem Suchtpotenzial des Smartphones. Die Handy-Nutzung kann, ähnlich wie Glücksspielautomaten, abhängig machen und bei Nichtnutzung zu regelrechten Entzugserscheinungen führen. Mobile and Internet Dependency Syndrome (MAIDS) lautet die Bezeichnung für die zwanghafte Beziehung zu der mobilen Kommunikationstechnik. Die ständige Erreichbarkeit ist fixer Bestandteil des Alltags, sodass ein plötzliches Fehlen bei manchen Menschen zu Angst und Panik führt. Ist eine neue Nachricht eingetroffen? Gibt es ein neues Like auf Facebook, ein neues Foto auf Instagram? Jedes „Ping“ in der Inbox wird mit der Ausschüttung des Glückshormons Dopamin belohnt. Dies sorgt dafür, dass wir immer wieder zum Smartphone greifen. Ein Ausbleiben von Nachrichten oder Likes kann zu Selbstzweifeln oder gar Depression führen. 

Wer stark auf sein Handy fixiert ist, ständig einen Anruf oder eine Nachricht erwartet, kann durch die erhöhte Aufmerksamkeit und den Stress sogar eine Vibration oder ein Klingeln wahrnehmen, ohne dass dies tatsächlich passiert. „Phantomvibration“ nennen Psychologen dieses Phänomen. Auch wenn das Handy nicht aus Ihrem Leben wegzudenken ist – gönnen Sie Körper und Geist öfters eine digitale Pause und schalten Sie bewusst ab.

Tipps zur Entspannung 1/4
„Digital Detox“

Als Weg aus der Smartphone-Sucht hilft oft nur eine „digitale Diät“. Dabei werden bewusst handyfreie Stunden oder gar ein handyfreier Tag bestimmt. „Digitale Entgiftung“ gelingt am besten durch ausgiebige Aufenthalte, Ausflüge und Wanderungen in der freien Natur, durch Fitness- und Sportaktivitäten oder Wellness-Aufenthalte. Finden Sie heraus, was Ihnen Spaß macht und lassen Sie dabei das Handy ruhig einmal zuhause oder zumindest – auf lautlos gestellt – in der Tasche.
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