SOS-Tipps

Erkältet? So kurieren Sie den Infekt

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Sie spüren die ersten Anzeichen einer Erkältung? Dann heißt es jetzt schnell handeln! Die wichtigsten Tipps für die rasche ­Genesung im Überblick.

Wenn sich das erste Kratzen im Hals meldet und die Nasenhöhlen verdächtig zuschwellen, dann könnte sich bereits ein Infekt eingenistet haben. Wer jetzt rasch gegensteuert, kann Schlimmeres verhindern und den Schnupfen schnell wieder gesunden. 

Tipp 1: Schleimhäute feucht halten
Klassische erste Anzeichen eines Schnupfens sind Kältegefühl, Kratzen im Hals, Kitzeln in der Nase, Abgeschlagenheit, Niesen oder Kopfschmerzen. Jetzt ist schnelles Handeln gefragt! Eines der obersten Gebote lautet „Schleimhäute feucht halten“ – denn ihre Funktionstüchtigkeit entscheidet darüber, ob Krankheitserreger in unseren Organismus eindringen können. Um ihrer Abwehrfunktion nachkommen zu können, müssen sie feucht bleiben, was nicht immer ein Leichtes ist, da Heizungsluft sie schnell austrocknet. Großzügige Flüssigkeitszufuhr (ideal: Wasser und Tee) sollte zwar immer, aber vor allem jetzt, eine Priorität sein. Ergänzend können befeuchtende Nasensprays und Lutschbonbons eingesetzt werden, die die Atemwege feucht halten. Vorsicht bei Nasensprays: Enthalten Sie pharmazeutische Wirkstoffe, so dürfen die Produkte nur maximal sieben Tage lang angewendet werden. Sicherer sind Präparate, die alleine mit Meerwasser auskommen: Sie wirken ebenfalls befeuchtend und abschwellend. 

Tipp 2: Atemwege mit Dampf befreien und Halsschmerzen lindern 
Eine besonders bewährte Maßnahme ist das Inhalieren: Dazu am besten dreimal täglich einen Teelöffel Meersalz, Kamillenblüten oder andere wohltuende Zusätze mit ­einem Liter kochendem Wasser übergießen und die Dämpfe unter einem Handtuch etwa zehn Minuten lang tief einatmen. Das befreit verstopfte Atemwege und lässt die Schleimhäute abschwellen – besser als jedes Spray. Bei Halsschmerzen empfiehlt sich häufiges Gurgeln mit gekühltem Salbeitee (am besten in Arzneimittel-Qualität): Das Kraut wirkt schmerzstillend und leicht entzündungshemmend. 
 
Tipp 3: Keimlast reduzieren
Vorsicht gilt nicht nur im Umgang mit Kranken, sondern auch mit potenziell kontaminierten Dingen: An viel berührten Schnittstellen können sich Keime zuhauf sammeln. Eine solche Gefahrenzone sind die Hände. Sie kommen im Alltag mit unzähligen Mikroorganismen in Kontakt, die wir weiter verbreiten. Genau hier gilt es, mit einer der wichtigsten Maßnahmen anzusetzen: häufiges und gründliches Händewaschen. Die WHO empfiehlt als Richtwert für die richtige Dauer des Waschgangs, zweimal langsam „Happy Birthday“ zu singen. Ebenfalls für bessere Hygiene sorgt die oftmalige Reinigung und Desinfektion von Gegenständen, die oft und/oder von vielen Menschen berührt werden. So etwa Lichtschalter, Türgriffe, Tische und Armaturen. Auch Computertastatur und das Mobiltelefon sind Keimschleudern – immerhin werden Sie sich nicht vor jeder Benutzung sorgfältig die Hände waschen? Unterstützen Sie Ihre Abwehrkraft, die jetzt ohnehin auf Hochtouren läuft (s. unten.).

Tipp 4: Konsequent schonen
Schonung sollte wichtiger Teil Ihre Gesund-Routine sein. Bei leichter Symptomausprägung oder sofern die Erkrankung erst noch in den Kinderschuhen steckt, kann im Normalfall weiter dem Beruf nachgegangen werden. Dennoch sollten Sie sich abseits des Nötigsten schonen und Ihrem Körper so viele Ressourcen zur Bekämpfung des Infekts überlassen. Gönnen Sie sich viel Schlaf! Bei Fieber bitte unbedingt das Bett hüten und bei deutlicher Verschlechterung der Symptome am besten einen praktischen Arzt konsultieren.
 
Immunsystem im Einsatz:
1. Rund um die Uhr
Das menschliche Immunsystem ist ein komplexer Mechanismus, der aus unzähligen Rädchen und mehreren Abwehrinstanzen besteht. Es ist rund um die Uhr aktiv und schützt uns nicht nur vor Erkrankungen, sondern auch vor vielerlei ­anderen schädlichen Einflüssen, die aus der Umwelt auf uns einwirken (z. B. Luftverschmutzung, Chemie in Alltagsprodukten, Strahlung). Ist unser Immunsystem geschwächt, haben Keime und Krankheitserreger leichteres Spiel beim Eindringen in unseren Organismus.
 
2. Schutzschild Haut
Die erste Barriere in diesem kontinuierlichen Kampf des Immunsystems ist die Haut. Ihre Schutzmantelfunktion ist dem sauren pH-Wert und fettigen Film zu verdanken, der die Hautoberfläche überzieht und der einen Großteil der Angreifer ­unschädlich macht. Ähnlich viel beschäftigte Abwehrkämpfer sind unsere Schleimhäute: Auch sie stehen an der Front und bilden ein Hindernis für jene Eindringlinge, die sich ihren Weg über Nase und Rachen bahnen wollen. Hier fungieren ­unzählige Flimmerhärchen und ein Feuchtigkeitsfilm als Abwehrmechanismen. Sind diese Schleimhautbarrieren geschwächt, etwa durch Austrocknung, so ist es für Erreger leichter, in den Körper einzudringen. Geschieht dies, tritt die ­Abwehr im Körperinneren in Aktion: unsere Abwehrzellen.
 
3. Abwehrzellen
Im Körper zirkulierende Abwehr­zellen (weiße Blutkörperchen) sind darauf spezialisiert, gefährliche ­Erreger aufzuspüren und unschädlich zu machen. Versagt diese „unspezifische Immunabwehr“, muss die nächste Instanz, die „spezifische Abwehr“, aktiv werden. Sie kann Eindringlinge allerdings nur dann effektiv bekämpfen, wenn sie in der Vergangenheit bereits Kontakt mit ihnen hatte und eine entsprechende Immunität aufgebaut wurde (z. B. durch Impfung oder bereits überstandene Erkrankung).
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