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Dr. Günther Possnigg im Talk

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Dr. Günther Possnigg im Talk

Was hat Stress mit Bluthochdruck zu tun?

Dr. Günther Possnigg: Wer über viele Jahre zu viel Stress hat, immer wieder über seine eigenen Grenzen geht, also sozusagen Druck im Außen hat, ist gefährdet, an Bluthochdruck zu erkranken. Das zeigt sich meist erst im späteren Alter.

Warum erst im höheren Alter?

DR. POSSNIGG:  Weil im Alter zwischen 30 und 50 selten jemand an Bluthochdruck erkrankt. Unsere Gefährdung dazu könnte man durch regelmäßiges Blutdruckmessen feststellen: zweimal täglich nach 10 Minuten ­ruhig sitzen, ohne TV oder Essen und dann messen. Das etwa 1 Monat lang, also 60-mal. Aber wer hat dazu Zeit?

Was ist der Unterschied zwischen ­Eustress und Disstress?

Dr. possnigg: Der sogenannte Disstress kann krank machen. Disstress ist meist mit Angst verbunden. Oft Existenzangst. Wir haben Angst, den Job zu verlieren oder nicht gut genug zu sein, daher machen wir uns selbst diesen Stress. Eustress ist guter Stress, dieser kann sogar bei einem spannenden Film, den wir uns anschauen, entstehen.

Ist Disstress immer selbst gemacht?

DR. POSSNIGG: Die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes bzw. die Angst vor dem Versagen ist ein realer Stress in unserer modernen Welt. Gleichzeitig spielen aber auch ­irrationale Ängste hier mit hinein. Man will besser sein als die anderen, alles immer perfekt machen und hat nicht soviel Selbstbewusstsein.

Was hilft, diese unbekannten inneren ­Antreiber zu erkennen?

DR. Possnigg: Selbstreflexion und Achtsamkeitstraining.  Sich selbst zu hinterfragen: Warum handle ich so? Warum glaube ich nicht genug an mich selbst?  Was treibt mich an, mich selbst zu überfordern?

Also Achtsamkeitstraining, Selbstreflexion und Bewegung, könnte man das Anti-Stress-Programm so zusammenfassen?

Dr. Possnigg: Genau. Und am besten noch heute damit beginnen, damit es erst gar nicht zu  Bluthochdruck im Alter oder gar einem Burnout kommt.

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