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Die wichtigsten Infos zum Thema Frühgeburt

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Rund jedes 12. Kind erblickt das Licht der Welt zu früh und hat dabei ein Geburtsgewicht von unter 2.500 Gramm. Was Sie zum Thema wissen sollten – wir klären auf!

Frühgeburten sind keine Seltenheit. Immerhin lag die Frühgeburtenrate im Jahr 2013 bei 8,2 Prozent – demnach kam rund jedes 12. Kind früher als zum errechneten Geburtstermin zur Welt. Ausgegangen von einer normal ­verlaufenden Schwangerschaft, reift ein Kind – ausgegangen vom ersten Tag der letzten ­Regelblutung – 40 Wochen bzw. 280 Tage im Bauch der Mutter heran. Diese Zeit braucht es, um seine Organe und somit deren lebenswichtigen Funktionen vollständig zu entwickeln. Doch erwähnt sei, dass lediglich drei bis vier Prozent aller Kinder tatsächlich am errechneten Geburtstermin das Licht der Welt erblicken. Kleinere Abweichungen von 14 Tagen sind völlig normal – versichern Experten. ­Anders, wenn das Kind vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommt. Dann ist definitionsgemäß von einer Früh­geburt die Rede. Was eine Frühgeburt fürs Kind bedeutet und was Sie sonst noch wissen sollten, erfahren Sie hier.

Einteilung der Frühgeborenen
Frühgeborene werden je nach Schwangerschaftsalter (Gestationsalter) bzw. Geburtsgewicht in unterschiedliche Kategorien ein­geteilt, um Überlebenschance und Komplikationsrisiko abzuschätzen:

Extreme Frühgeburt
Vor der 28. Schwangerschaftswoche. Diese Kinder haben meist ein Geburtsgewicht von weniger als 1.000 Gramm und sind dementsprechend als besonders kritisch ­einzustufen, da lebenswichtige Funktionen noch nicht ­vollends ausgereift sind.

Sehr frühe Frühgeburt
Nach vollendeter 28. aber vor vollendeter 32. SSW. Das Geburtsgewicht der Kinder liegt in der Regel unter 1.500 Gramm. Die Chancen stehen besser.

Späte Frühgeburt

Nach vollendeter 32. aber vor vollendeter 37. SSW. In ­diesem Fall ist von einer mäßig frühen oder späten Früh­geburt die Rede. Das Geburtsgewicht der Säuglinge liegt bei unter 2.500 Gramm – der Zustand ist stabiler, aber ob erhöhter Anfälligkeit immer noch kritisch.


Kleines Leben
Eigentlich beginnt alles ganz früh: Bereits sechs Wochen nach der Befruchtung misst der Embryo eine Körpergröße von rund drei ­Millimetern und steht vor einem riesigen ­Entwicklungsschritt. Sein Herz beginnt zu schlagen. Um zu überleben, ist ein schlagendes Herz alleine allerdings noch nicht aus­reichend. Bis ein Kind eine realistische Überlebenschance hat, muss bis zur Geburt noch einige Zeit vergehen. Die Grenze der Über­lebensfähigkeit von Frühgeborenen liegt etwa zwischen der 23. und der 25. Schwangerschaftswoche. Kinder, die in der 24. Schwangerschaftswoche entbunden ­werden, haben heute ­eine realistische Chance, zu überleben. ­Etwa 70 Prozent ­aller ab der 28. Schwangerschaftswoche geborenen Kinder überleben das erste ­Lebensjahr – das Risiko für bleibende geistige oder körperliche Behinderungen liegt bei etwa 30 Prozent. Bei Geburten nach der 32. Schwangerschaftswoche steigt die Überlebenschance ­bereits auf 99 Prozent an.

Der Frühgeburt entgegenwirken
Wird eine Frühgeburt vermutet, gilt es ­zuerst die mütterlichen und kindlichen ­Risiken abzuklären, ehe entsprechend agiert wird. Ist die Gefahr für beide gering und bestehen keine akuten Risiken, wird versucht, die Schwangerschaft so lange wie möglich aufrechtzuerhalten – die ­Ursachen der drohenden Frühgeburt ­werden eliminiert und körperliche ­Schonung hat oberste Priorität. Lässt sich die Frühgeburt nicht vermeiden, wird durch die intramuskuläre Gabe des ­Nebennierenrindenhormons Kortisol an die Mutter die Lungenreifung des Ungeborenen beschleunigt. Dadurch kann das Risiko eines Atemnotsyndroms nach der Entbindung deutlich gesenkt werden.

Hilfe für betroffene Eltern
Während medizinisches Fachpersonal entsprechend vorbereitet und geschult ist, fühlen sich betroffene Eltern häufig überfordert. Rat bietet die Initiative „Kämpferherzchen“ – erfahrene Frühchen-Eltern geben frischgebackenen kostenlos die ­Unterstützung, die sie dringend benötigen (0800/878 877).

Die Fakten: Das sollten Sie über Frühgeburten wissen 1/5
Definition
Von einer Frühgeburt ist die Rede, wenn das Kind vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommt und das Geburtsgewicht unter 2.500 Gramm liegt.
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