Detoxing beim Mediziner

Die neuen Schlank-Methoden der Docs

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So klappt es mit dem Wunschbody.

Sechs von zehn – in Eigenregie durchgeführte – Abnehm- und Entgiftungskuren scheitern! Grund: fehlendes Know-how, das dem Körper mehr schadet als hilft. Neue medizinische Methoden ermöglichen einen besonders schonenden und effizienten Frühjahrsputz.

Ein gut gemeintes Vorhaben zieht nicht selten schwerwiegende Folgen für Gesundheit und Figur nach sich. 80 Prozent aller Menschen in unseren Breiten probieren sich in ihrem Leben zumindest einmal an einer Abnehm- und/oder Entgiftungskur. Viele davon sogar regelmäßig. Und das zumeist erfolglos. Die Abbruchrate ist hoch. Das liegt an fehlender Information respektive an falschem Wissen, das rund um die Themen Gewichtsverlust, Fasten und Entsäuerung kursiert. Mangel- beziehungsweise einseitige Fehlernährung führen zu einer Verschlechterung der „Symptome“ und damit zu vorzeitigem Abbruch. Zurück bleiben ein geschwächtes Immunsystem, ein getrübtes Selbstwertgefühl und ein gedrosselter Stoffwechsel, der bis zu einem Jahr auf Sparflamme läuft und für den berüchtigten Jo-Jo-Effekt sorgt. Wer es wirklich ernst meint mit dem Frühjahrsputz, sollte sich an den Experten wenden. Wir haben es getan. Allgemeinmedizinerin Dr. Jasmin Darabnia klärt über den Trend des medizinischen Entgiftens auf und verrät, was das Profi-Treatment zum Jungbrunnen macht.

Der Trend im Check
Medical Detox, auch Ke-Tox genannt, ist ein speziell entwickeltes Zellregenerationsprogramm, das Behandlungen aus den unterschiedlichsten medizinischen Bereichen kombiniert. Es konzentriert sich vor allem darauf, den oxidativen, „alt und krank machenden“ Zellstress zu minimieren und die Zellregeneration zu fördern. Positive Nebeneffekte sind eine kontinuierliche Gewichtsabnahme und eine Verjüngung des Hautbildes.

„Die Kur“, erklärt die Ärztin, „basiert auf den medizinischen Erkenntnissen des Heilfastens und des Zellalterungsprozesses, der durch oxidativen Zellstress bedingt wird. Das Programm ist eine Kombination aus dem Zuführen von Antioxidantien, Spurenelementen und Mikronährstoffen sowie dem Ableiten von Freien Radikalen, Toxinen und Zellrückständen.“ Dadurch werden in erster Linie die Ursachen der Zellalterung sehr wirkungsvoll bekämpft. In der Wissenschaft spricht man auch von Inflammaging. Dieser Begriff steht für den Zellalterungsprozess, der durch erhöhte Entzündungsparameter in der zweiten Lebenshälfte bedingt wird. „Inflammaging bedeutet“, so Dr. Darabnia, „dass durch die Umwandlung von Glukose (Anm.: Zucker) in den Zellkraftwerken, den Mitochondrien, freie Radikale entstehen, welche einen intrazellulären oxidativen Entzündungsprozess starten. Durch die Anhäufung dieser intrazellulären freien Radikale und durch externe Faktoren wie Übergewicht, Zigaretten, Alkohol sowie Umwelteinflüsse kommt es zu erhöhtem Zellstress.“ Wir altern schneller und leiden unter einem geschwächten Immunsystem. „Ziel des Medical Detox ist es“, erklärt die Expertin, „mit den uns derzeit bekannten medizinischen Mitteln für einen gewissen Zeitraum diesen inflammatorischen Stress der Zellen so weit wie möglich zu reduzieren und so die Zellregeneration zu fördern. Zusätzlich werden in Fettzellen eingelagerte externe Toxine aus den Fettzellen gelöst und aus dem Körper ausgeschwemmt.“

Für dieses Vorhaben beraumt der Mediziner sechs Wochen an, in denen der Körper ambulant – und damit möglichst alltagstauglich – rundum umsorgt und entspannt wird. „Die medizinisch unterstützte Reinigung“, so Dr. Darabnia, „ist für jeden geeignet, um einmal im Jahr seinen Körper zu stärken, entgiften und zu entschlacken. Ein idealer Zeitpunkt dafür ist der Frühling!“

Die vier Säulen der Kur
Der Mediziner arbeitet auf vier Ebenen. Die erste Säule bildet ein speziell fettarmes und kohlenhydratreduziertes (ketogenes) Ernährungsprogramm. „In Studien“, so Dr. Darabnia, „wurde nachgewiesen, dass die Produktion von intrazellulären freien Radikalen und Entzündungsparametern während einer ketogenen Ernährung stark reduziert wird. In Kombination mit der Fettreduktion kommt es außerdem zur schnellen Reduktion von Cholesterin und dem Körperfettanteil. Der Körper wird in einen ähnlichen Zustand wie beim Heilfasten gebracht, was sich positiv auf die Langlebigkeit auswirkt.“


Die zweite Säule beinhaltet die Verabreichung hochdosierter Vitamin-C-Infusionen, die einen stark antioxidativen Effekt aufweisen und den Körper vor ausgeschwemmten Giften schützen. „Mittels Analyse wird vorab der optimale Bedarf an Nährstoffen ermittelt. So erreicht die richtig dosierte Menge die Zelle direkt und kann diese viel effizienter unterstützen“, so die Medizinerin.
Um den Abtransport von Toxinen zu beschleunigen, kommen die Säulen drei und vier zum Einsatz. Zum einen werden Heilkräuter-Trinkkuren verabreicht, um u. a. die Funktion von Darm, Leber und Nieren zu stärken. Zum anderen wird „mechanisch“ mit Körperbehandlungen gearbeitet, um den lymphatischen und venösen Kreislauf zu steigern und dadurch überschüssiges Wasser und Toxine ab zu transportieren.
Einhergehend mit dem Gewichtsverlust wird das Hautbild nach und nach auf Hochglanz poliert. Fettpölsterchen, Einlagerungen und Dellen verschwinden. Energie und Lebenskraft kehren zurück. So geht Frühjahrsputz beim Profi.

 

Ablauf des Medical Detoxing:

Anamnese & Check-up:
Gestartet wird mit einem ausführlichen Gespräch. Dabei wird außerdem ein medizinischer Check-up durchgeführt – mit komplettem Blutbild, Vitaminspiegel, Hormonstatus, Eisenstatus, Osteoporose-Profil, metabolischem Profil, Fettsäuren-Analyse und mehr.


Besprechung:

Basierend auf diesen Ergebnissen wird ein individueller Behandlungs- und Ernährungsplan erstellt. Im Zuge eines weiteren Beratungstermins werden eventuell vorliegende Mängel sowie der fettreduzierte und ketogene Ernährungsplan ausführlich durchbesprochen.


Start:
Nach der Aufklärung darf mit der circa sechswöchigen Ke-Tox-Kur begonnen werden. Gestartet wird im Idealfall vor einem Wochenende. An Tag drei und vier sollte man besonders viel Ruhemöglichkeit haben.

Woche 1 bis 3:
In den ersten drei Wochen kommt der Patient einmal wöchentlich für zwei Stunden für Körperbehandlungen und Vitamininfusion in die Ordination. Essenziell für den Erfolg ist die Einhaltung des Ernährungsplans.

Verlaufskontrolle:
In der dritten Woche wird bei einem Kontroll-Gespräch der Ist-Zustand erhoben. So kann der Mediziner Infusionen und Behandlungen anpassen.

Wochen 4 bis 6:
Auch in den letzten Wochen kommt der Patient wöchentlich für zwei Stunden in die Ordination für Behandlungen und Infusionen.

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