Gähnende Leere?

Das sagt Gähnen über unsere Intelligenz aus

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Warum Gähnen nicht unbedingt etwas Schlechtes ist

Wer müde ist, wirkt unkonzentriert und nicht bei der Sache. Vergangene Forschungsergebnisse konnten sogar zeigen, dass besonders erschöpfte Personen weniger intelligent wirken, als ihre Mitmenschen. Schlafmangel lässt uns nämlich weniger attraktiv und brillant aussehen, als wir sind. Eine neu veröffentlichte Studie im Journal "Biologiy Letters" hat nun gezeigt, dass wir mit dieser Annahme nicht falscher liegen könnten.

Gähnen, als Zeichen von Intelligenz?

Wer gähnt ist alles andere als gelangweilt. Angst, Stress, hohe Temperaturen und Leistungen können dafür verantwortlich gemacht werden. Nun haben Forscher auch noch herausgefunden, dass die Dauer des Gähnens eine besondere Bedeutung hat. Wer länger gähnt, hat tatsächlich mehr Nervenzellen in der Großhirnrinde. Um dies herauszufinden, wurden 29 verschiedene Spezies untersucht. Dazu zählten Mäuse, Katzen, Hunde und Menschen ebenso wie Füchse und Elefanten. Währen Mäuse bei rund vier Millionen Nervenzellen in der Großhirnrinde im Schnitt nur 0,8 Sekunden lang gähnten, kommen Menschen auf eine durchschnittliche Gähnzeit von immerhin 6,5 Sekunden. Ermittelt wurden diese Daten ganz einfach über Youtube-Aufnahmen. Warum die Gähndauer und die Anzahl der Nervenzellen jedoch zusammenhängen, konnten die Forscher bisher noch nicht erklären.

Gähndauer der verschiedenen Spezies 1/4
1. Mäuse
Mäuse gähnen im Schnitt etwa 0,8 Sekunden lang. Die kleinen Säugetiere haben auch nur rund vier Millionen Nervenzellen in der Großhirnrinde.

Das Geheimnis des Gähnens

Obwohl dies oft geglaubt wird, muss Gähnen nicht unbedingt auf Müdigkeit hinweisen. Auch wenn es bei diesem Vorgang so aussieht, als ob wir nur den Mund öffnen würden, ist Gähnen wesentlich komplexer. Forscher haben das Geheimnis des Gähnens noch nicht gänzlich gelüftet, festgestellt werden konnte jedoch, dass wir immer dann den Mund aufreißen und herzhaft gähnen, wenn wir versuchen unser Gehirn in besonders anstrengenden Situationen wach zu halten. Dabei kann auch eine Art ansteckende Wirkung beobachtet werden. Bei Tierarten führt dieser Vorgang dazu, dass auch der Rest der Gruppe mitgähnt und somit wachsam bleibt - ein sozialer Effekt. Die lang geglaubte Empathie soll hingegen weniger eine Rolle spielen.
Gegähnt wird also nicht aus Mitempfinden, sondern vielmehr dient das Gähnen dazu, die Arbeitstemperatur des Gehirns aufrechtzuerhalten. Diese, so konnten Forscher der State University im US-Bundesstaat New York feststellen, liegt bei Ratten exakt bei 37 Grad Celsius. Bereits bei einer gering abweichenden Temperatur verlangsamen sich Gedächtnisleistung und Reaktionszeit. Ein Gähnreflex wird daher dann ausgelöst, wenn das Gehirn überhitzt ist. Das Einatmen der kühleren Luft kühlt das Blut ab, welches zum Gehirn führt. Aus diesem Grund wird auch im Sommer besonders oft gegähnt. Ebenso können Angst und Stress dafür verantwortlich gemacht werden, dass die Temperatur steigt. Warum wir aber ausgerechnet dann besonders oft gähnen, wenn wir müde sind, konnte bis jetzt noch nicht ausreichend geklärt werden.

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