Rätsel gelöst!

Darum hat der Penis keinen Knochen

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Warum es kein männliches Pendant zum Klitorisknochen beim Menschen gibt

In der Tierwelt ist er keine Seltenheit, der Penisknochen. Auch lateinisch als Os penis oder Baculum bezeichnet, findet sich dieser bei vielen Säugetierarten. Beim Walross ist er sogar stolze 60 Zentimeter lang. Nur beim Menschen gibt es ihn nicht. Während Frauen über einen Klitorisknochen verfügen, ist ein Os penis beim Mann nicht gegeben. - Aber warum ist das so?

Ein Knochen für mehr Standhaftigkeit

Um auf die Suche nach dem verlorenen Knochen zu gehen, haben Wissenschaftler vom University College London die evolutionsbiologische Entwicklung des Knochens erforscht. In der Studie wurden Länge, Form, Umfang und Gewicht des Knochens von verschiedenen Lebewesen miteinander verglichen und ein mathematisches Modell aufgestellt. Dabei kamen Forscher zu dem Ergebnis, dass der Penisknochen vor allem die Standhaftigkeit der Penisspitze verbessert. Er unterstützt somit den Fortpflanzungsakt, wenn es bei diesem männliche Konkurrenz gibt, so der Schluss der Wissenschaftler. Außerdem wurde festgestellt, dass der Knochen vor allem bei Lebewesen zu finden war, bei denen die Penetration länger als drei Minuten dauerte. So dauert der Fortpflanzungsakt bei Schimpansen beispielsweise nur wenige Sekunden, bei einem Knochen in der Größe vergleichbar mit einem Fingernagel. Diese Erkenntnis untermauert die These mit der Standhaftigkeit.

Verlust des Penisknochens durch Monogamie

Darum hat der Penis keinen Knochen
© Getty Images

Forscher schätzen, dass der Penisknochen  sich beim Homo erectus vor etwa 1,9 Millionen Jahren zurückbildete. Zu diesem Zeitpunkt entwickelte sich auch die monogame Lebensweise. Während der Mann früher bei der Fortpflanzung auf Nebenbuhler Acht geben musste, konnte er ab diesem Zeitpunkt ungestört zur Ejakulation kommen. Der Os penis, welcher früher für die notwendige Stabilität aufgrund der drohenden männlichen Konkurrenz gesorgt hatte, wurde somit überflüssig. Daher gehen Forscher davon aus, dass die monogame Lebensweise letztendlich für das Verschwinden des Penisknochens beim Menschen verantwortlich ist.

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