Pink Ribbon: Ihr Vorsorge Guide

Brustkrebs-Früherkennung in Pandemiezeiten

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Die Krebshilfe klärt auf: Brustkrebs-Früherkennung rettet Leben. Was Sie 2021 wissen sollten: 

Jährlich erkranken laut Statistik Austria 5.600 Frauen neu an Brustkrebs und 1.600 Betroffene verlieren den Kampf gegen die Krankheit. Doch durch rechtzeitige Diagnose und Aufklärung könnte man jedes Jahr mindestens 500 Frauen retten. Genau das bezweckt die „Pink Ribbon“-Aktion“ der Krebshilfe. Die in Österreich im Jahr 2002 ins Leben gerufene Kampagne erinnert an die Wichtigkeit der Brustkrebs-Früh­erkennung, ruft zur Solidarität mit Patientinnen auf, enttabuisiert die Erkrankung und bietet direkte sowie rasche Hilfe für Betroffene.

Vorsorge während der Corona-Pandemie
Die Auswirkungen der Pandemie verdeutlichen die ungebrochene Wichtigkeit der beispiellosen Pink- Ribbon-Initiative. Denn 2020 haben etwa 41.000 Frauen weniger eine Mammografie wahrgenommen. Dieser Umstand erfüllt den Krebshilfepräsidenten Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda mit großer Sorge: „Es muss leider davon ausgegangen werden, dass wir mittel- und langfristig mit einer um fünf bis acht Prozent erhöhten Sterblichkeit an Brustkrebs aufgrund von verspäteten Diagnosen rechnen müssen.“ Alle Menschen sollen daher dringend zu den Früherkennungsuntersuchungen gehen, emp­fiehlt der Mediziner. Die enormen Fortschritte der Krebsmedizin in den vergangenen Jahren könnten sonst aufgrund später Krebsdiagnosen zumindest zum Teil zunichtegemacht werden. Das persönliche Risiko, an Krebs zu erkranken, könne man laut Experten darüber hinaus durch einen gesunden Lebensstil um ein Vielfaches senken (siehe auch Infokasten auf Seite 9).

Pink-Ribbon-Aktionen 2021
Traditionsgemäß beginnt die Pink-Ribbon-Kampagne auch heuer wieder am 1. 10. – dem Internationalen Brustkrebstag – mit einer symbolträchtigen Aktion gemeinsam mit dem Österreichischen Parlament. Die österreichische Krebshilfe hat außerdem eine neue Initiative gestartet: Durch einen Facebook-Posting-Generator haben alle Frauen ab 1. 10. die Möglichkeit, ihre Solidarität mit Brustkrebspatientinnen zu zeigen und zur Mammografie aufzurufen. Abhängig von der jeweiligen Covid-19-Situation, sollen weiters – wie jedes Jahr im Oktober – in ganz Österreich Informations- und Aufklärungstouren stattfinden. „Wir werden aber kein wie immer geartetes Risiko eingehen, Patientinnen, Partner und Unterstützer:innen einem Covid-19-Infektionsrisiko durch Krebshilfe-Veranstaltungen auszusetzen“, betont Doris Kiefhaber, Geschäftsführerin der Ö. Krebshilfe und Projektleiterin der Pink-Ribbon-Aktion. Die Treue der offiziellen Partner und ihre garantierten Spenden ermöglichen jedoch die Aufrechterhaltung der finanziellen Unterstützung von Brustkrebspatientinnen. Die Informationen zu allen Aktionen finden Sie unter www.pinkribbon.at.   

Früherkennung mit der Mammografie

Die Österreichische Krebshilfe informiert: 

Wozu eine Mammografie?
Die derzeit geeignetste Methode zur Früherkennung von Brustkrebs ist die Mammografie. Vielleicht gehören Sie zu den Frauen, die seit Jahren ohnedies regelmäßig eine Mammografie machen lassen. Oder Sie gehören zu jenen Frauen, die langsam in das Alter kommen (ab dem 40. Geburtstag), in dem mit der Mammografie begonnen werden sollte.

Was ist eine Mammografie?
Die Mammografie ist eine Röntgenuntersuchung der Brust, bei der auch kleine Tumore – die noch nicht tastbar sind – festgestellt und damit die Heilungs- und Überlebenschancen verbessert werden können. In vielen Fällen ist die Behandlung einer früh erkannten Erkrankung auch schonender, d. h. falls eine Operation notwendig sein sollte, kann die Brust öfter erhalten bleiben.

Wie funktioniert die Mammografie?
Es werden zwei bis drei Aufnahmen von ­jeder Brust angefertigt. Die Brust muss dabei vorsichtig zusammengedrückt werden. Manche Frauen empfinden ­dabei Schmerzen, die durch den Druck entstehen können. Dieser Druck ist aber für den Erhalt gut beurteilbarer Röntgenbilder sehr wichtig. Dem Nachteil dieser kurzfristigen Missempfindung steht die Chance, Brustkrebs rechtzeitig zu erkennen, gegenüber. Die Befürchtung, dass so ein Tumor ausgelöst werden kann, ist völlig unzutreffend.

Wann sollte die Mammografie durchgeführt werden?
Die Mammografie kann jederzeit durchgeführt werden. Die Erkennbarkeit ist während des gesamten Monatszyklus gleich, unabhängig davon, ob vor, während oder nach der Menstruation untersucht wird. Allerdings ist die Schmerzempfindlichkeit bei der Mammografie vor der Regelblutung ausgeprägter als danach.

Bei Frauen im Wechsel
sollte die Mammografie nicht länger als 12 Monate zurückliegen, bevor mit einer HET (Hormonersatztherapie) begonnen wird.

Ist die Strahlenbelastung bei der Mammografie nicht zu hoch?

Generell ist die Strahlenbelastung bei einer Mammografie als sehr niedrig einzustufen. Die angewendete Röntgenstrahlung ist eine weiche Strahlung. Die modernen Geräte – die beim „Österreichischen Brustkrebs-Früherkennungsprogramm“ zum Einsatz kommen – halten die Strahlenbelastung
der Mammografie so gering, dass sie mit der eines Transatlantikfluges verglichen
werden kann.

Für wen ist das Früherkennungs-Programm?
Das Brustkrebs-Früherkennungsprogramm ist für Frauen, die keine Beschwerden oder erkennbare Anzeichen einer Brustkrebs-Erkrankung und kein familiäres Risiko haben.

Wo findet man die nächstgelegene Untersuchungseinrichtung und ­benötige ich für die Vorsorge-
Mammografie eine Überweisung?

Alle zwei Jahre ab 40, ohne Überweisung. In ganz Österreich gibt es rund 180 Röntgen-Einrichtungen, die qualitäts­gesicherte Mammografien zur Früh­erkennung von Brustkrebs durchführen. Eine Liste aller am Programm teilnehmenden Radiologen finden Sie unter: www.frueh-erkennen.at

Für die „Vorsorge-Mammografie“ brauchen Sie keine Überweisung. Sie können alle 2 Jahre zu einem am Programm teilnehmenden Radiologen gehen und die Mammografie durchführen lassen. Bitte bringen Sie aber Ihre e-card unbedingt zur Untersuchung mit! Sollten Sie von Ihrem Arzt eine Überweisung zur Brustkrebs-Früherkennung bekommen haben, bringen Sie auch diese mit. Ihr Arzt erhält dann auch automatisch den Befund. Bitte verwenden Sie am Tag der Untersuchung kein Deo, kein Puder und keine Creme im Brust- und Achselbereich.  

Fakten über Brustkrebs: 

Entstehung:
Unter Brustkrebs – von Medizinern Mammakarzinom genannt – versteht man die bösartige Veränderung des Brustgewebes. Sie entsteht, weil das Wachstum der betroffenen Zellen vom Körper nicht mehr kontrolliert wird. Entartete Zellen vermehren sich ungezügelt, dringen in umliegende Gewebe ein und zerstören sie. Die Krebszellen können über das Lymph- und Blutsystem sogar in andere Körperregionen vordringen und dort Tochtergeschwülste (Metastasen) bilden. Allerdings ist der Großteil aller Brusttumore nicht-invasiv: Zellen wachsen zwar, jedoch lokal begrenzt und dringen nicht in umliegendes Gewebe ein.


Risikofaktoren
Als Faktoren für ein erhöhtes Risiko gelten familiär gehäufte Brustkrebserkrankungen, genetische ­Ursachen, Entfernung einer Brustkrebsvorstufe und Brustkrebs in ­einer Brust. Doch auch eine frühe Regelblutung vor dem 11. Lebensjahr, eine Schwangerschaft erst nach dem 30. Lebensjahr, ein später Beginn des Wechsels, Kinderlosigkeit, Adipositas, ein erhöhter Alkoholkonsum sowie geringe körperliche Aktivität können die Krebsentstehung begünstigen. Durch einen gesunden Lebensstil können Sie Ihr Krebsrisiko deutlich senken. ­Dazu gehören etwa: ein Rauchstopp, regelmäßige Bewegung, ballaststoffreiche, pflanzenbasierte Ernährung, Vermeidung von Übergewicht und ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol.

Symptome:

Die folgenden Veränderungen in der Brust sollten Sie so früh wie möglich von einem Gynäkologen abklären lassen: Knoten in der Brust, neu aufgetretene Einziehungen der Brustwarze, Größenveränderung einer Brust, einseitige blutige oder wässrige Sekretion aus der Brustwarze, Rötung der Brust, Ekzem der Brustwarze und Knoten in den Achselhöhlen.
Diese Anzeichen können, müssen aber keinesfalls auf eine Brustkrebserkrankung hinweisen!   

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