Narkolepsie

So gefährlich ist die Schlafkrankheit

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Schlafkrankheit Plötzliche Schlafattacken beim Reden, Essen, am Schreibtisch oder in der U-Bahn –  unvermittelt sacken Betroffene zusammen. Hier die Fakten zu Narkolepsie!

Narkolepsie, im Volksmund auch „Schlafkrankheit“ oder „Schlummersucht“ genannt, zählt zur Gruppe der Schlafsüchte. Es handelt sich dabei um eine neurologische Erkrankung des Schlaf-wach-Rhythmus, die gekennzeichnet ist durch häufige Schlafattacken während des Tages. In den unmöglichsten Situationen, beispielsweise während des Redens, Essens, bei der Arbeit oder im Straßenverkehr, kann es zu einer plötzlichen, unüberwindbaren Müdigkeit oder sogar zum vollständigen Verlust der Muskelspannung kommen. Der Betroffene schläft ein oder sackt plötzlich zusammen. Im Straßenverkehr kann dies zu gefährlichen Situa­tionen führen.

Unbekannte Krankheit
Laut Schätzungen leiden in Österreich rund 4.000 Menschen unter Narkolepsie. Die noch recht unbekannte neurologische Erkrankung wird oft erst nach einer längeren Ärzte-Odyssee diagnostiziert. Die Verdachtsdiagnosen reichen von Epilepsie, Muskelschwund, multipler Sklerose (MS) über psychosomatische Beschwerden bis zu Depression.  


Schlaf-wach-Rhythmus
Die Ursache für Narkolepsie ist nicht geklärt. Untersuchungen zeigen, dass im Gehirn weniger Hypocretin (Orexin) vorhanden ist. Dieser Botenstoff, der im Hypothalamus gebildet wird, regelt den Schlaf-wach-Rhythmus. Werden jene Zellen, die diesen Stoff produzieren, durch eine fehlgeleitete Autoimmunreaktion beeinträchtigt, kann der Körper den normalen Schlaf-wach-Rhythmus nicht mehr einhalten.

Heilung nicht möglich

Narkolepsie ist nicht heilbar. Durch medikamentöse Therapien lassen sich lediglich die Symptome verbessern. Narkolepsie bleibt ein lebenslanger Begleiter. Betroffene sollten daher lernen, dies zu akzeptieren, und Strategien entwickeln für einen besseren Umgang mit der Erkrankung.

DIE WICHTIGSTEN FAKTEN IM ÜBERBLICK

Schlafattacken Hier finden Sie die wichtigsten Informationen über Entstehung, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten von Narkolepsie.

Die wichtigsten Fakten im Überblick 1/4
Was ist Narkolepsie?
Narkolepsie, auch als „Schlafkrankheit“ oder „Schlummersucht“ bezeichnet, ist eine neurologische Erkrankung und zählt zur Gruppe der ­Hypersomnie (Schlafsucht). Plötzliche Schlafattacken treten auf, egal ob mitten unter dem Sprechen, Essen, am ­Arbeitsplatz oder auf der Straße – die Betroffenen sacken plötzlich zusammen und können nichts dagegen tun. Die häufigen Schlafattacken während des Tages können auch mit kurzen Anfällen von Muskelversagen (Kataplexie) einhergehen, wie beispielsweise dem Erschlaffen der Gesichtsmuskulatur oder dem kompletten körperlichen Zusammensacken einer Person. Narkolepsie kann grundsätzlich in jedem Alter erstmals auftreten, meistens ­jedoch um das 25. Lebensjahr.

Narko
© Getty Images

SO DIAGNOSTIZIERT MAN NARKOLEPSIE

Dank fortschrittlicher Technik im Schlaflabor kann eine Narkolepsie
relativ zuverlässigerkannt werden. 

So diagnostiziert man Narkolepsie 1/3
Schlaftagebücher
Mithilfe spezieller Schlaffragebögen und Schlaftagebücher beurteilen Patienten ihre Tagesschläfrigkeit. Das hilft bei der Erfassung von Art und Schwere der Schlafstörung.

MASSNAHMEN BEI NARKOLEPSIE

Wichtig ist ein regelmäßiger Schlaf-wach-Rhythmus. Gehen Sie am besten jeden Tag zur gleichen Zeit schlafen und stehen Sie immer zur gleichen Zeit auf.

Halten Sie ein bis zwei kurze Schläfchen tagsüber, wenn Sie das Schlafbedürfnis übermannt.

Vermeiden Sie Situationen mit erhöhter Verletzungs- oder Unfallgefahr. Finden Sie für Tätigkeiten wie etwa Kochen den Zeitpunkt, an dem Sie mit größter Wahrscheinlichkeit wach bleiben können. Ein Zeitplan kann helfen.

Informieren Sie Ihr soziales Umfeld über die Erkrankung. So können Sie Missverständnisse und Konflikte verhindern. Schlafsucht wird oft als Faulheit oder Depression fehlinterpretiert.  

Als grundlegende Unterstützung: eine gesunde Lebensweise mit Sport, wenig Alkohol und einer vernünftigen Schlaf­hygiene.

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