Homöopathie in der Kritik

Könnten Globuli bald verboten werden?

Teilen

Patientenanwältin Pilz fordert strengere Regelungen

Die Österreicher lieben Homöopathie: Umfragen aus dem Jahr 2016 ergaben, dass jede und jeder Zweite hierzulande zumindest gelegentlich auf homöopathische Hilfsmittel zurückgreift. Viele davon bekommen Präparate wie etwa Globuli von ihren Ärzten und Ärztinnen empfohlen.

Klare Abgrenzung gefordert

Doch Globuli & Co. bekommen aktuell viel Gegenwind zu spüren: Die Wiener Patientenanwältin Sigrid Pilz forderte gegenüber "Der Standard" kürzlich strengere Regelungen im Umgang mit Homöopathie und eine klare Abgrenzung vonseiten des Wiener Krankenanstaltenverbunds (KAV). Denn auch in Spitälern des KAV werden teils komplementäre homöopathische Therapien angeboten.

Der Knackpunkt ist die Wirksamkeit von Globuli & Co., welche bisher nicht bewiesen werden konnte. Für Kritiker ein eindeutiger Grund dafür, warum die Form der Komplementärmedizin nichts im Kreise medizinisch anerkannter Verfahren zu suchen hat. Pilz wünscht sich, dass Ärzte und Ärztinnen, die Homöopathie anbieten, ihre Patienten künftig über die Unwirksamkeit von Homöopathie aufklären müssen. Auch ein Verkaufsverbot für unwirksame Präparate sieht die Patientenanwältin als einen womöglich notwendigen Schritt, um Patienten und Patientinnen zu schützen.

Aus für Homöopathie an der Med-Uni

Unterstützt wird Sigrid Pilz unter anderem von ihrem Patientenanwalt-Kollegen aus Niederösterreich, Gerald Bachinger. Auch er ortet, wie Der Standard berichtet, dringenden Bedarf an strengeren Regelungen und sieht ein Anbieten von komplementärmedizinischen Therapien in öffentlichen Spitälern auch rechtlich als problematisch.

Zuvor hatte bereits der Rektor der Medizinischen Universität Wien, Markus Müller, aufhorchen lassen: Das Wahlfach Homöopathie wurde vor Kurzem aus dem Vorlesungsverzeichnis gestrichen und kann somit per aktuellem Semester nicht mehr belegt werden. Im Vorfeld soll es Unstimmigkeiten rund um das Angebot sowie Beschwerden von Studierenden gegeben haben.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo