Gesundheit schlägt Alarm

Das macht Rauchen mit dem Körper

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So schädigt Rauchen unsere Gesundheit

Es scheint beschlossen: das Aus für ein komplettes Rauchverbot (ab. 1. Mai) in Österreichs Gastronomiebetrieben. Stattdessen entschied sich die türkis-blaue Regierung für eine Regelung nach „Berliner Modell“.

Debatte in Österreich

Demnach soll auch künftig das Rauchen in abgetrennten Räumlichkeiten und sogenannten „Raucherlokalen“ (Anm.: bei einer „Verabreichungsfläche“ unter 75 Quadratmeter entscheidet der Wirt, ob geraucht werden darf oder nicht) gestattet sein. Zugleich wird der Nichtraucherschutz für Kinder und Jugendliche verstärkt – Gastronomiebetreiber sind demnach angehalten, verschärft Ausweiskontrollen durchzuführen.

Diese Entscheidung polarisiert. Knapp 430.000 ÖsterreicherInnen unterzeichneten (Stand Redaktionsschluss) bereits die Petition zur Umsetzung des Rauchverbots – ausgehend von der ExpertInnen-Initiative DON’T SMOKE (dontsmoke.at), die von der Österreichischen Krebshilfe ins Leben gerufen wurde. Ein Kippen wäre „völlig unverständlich und medizinisch unverantwortlich“, so Krebshilfe-Präsident Univ. Prof. Dr. Paul Sevelda.

Zivilisationskrankheit „Rauchen“

Immerhin fordert der Tabakkonsum weltweit jährlich sechs Millionen Tote und ist Hauptrisikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen – die weltweite Todesursache Nummer eins. Aber auch sämtliche Krebserkrankungen werden mit dem Rauchen assoziiert. Denn über 60 der rund 4.000 im Tabakrauch enthaltenen Stoffe sind nachweislich krebserregend.

Obwohl sich die meisten über die schädlichen Auswirkungen des Rauchens im Klaren sind, sind die Zahlen erschreckend: Laut Raucherstatus 2014 der Statistik Austria rauchten im Jahr 2014 22 Prozent aller Frauen und 27 aller Männer – die meisten Raucher findet man mit 30 Prozent unter den 15- bis 45-Jährigen.

Rauchen als Risiko

Beim Tabakkonsum reicht eine Zigarette, um Herzfrequenz und Blutdruck zu steigern – der Grundstein für die Schädigung der Gefäße und die daraus resultierenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen wäre somit gelegt. „Hinzu kommt, dass es bereits ab den ersten Zigaretten zu einer Fehlsteuerung von  Genen kommt“, weiß HNO-Facharzt Assoc. Prof. Dr. Boban M. Erovic, der auf die operative Behandlung von Karzinomen im HNO-Trakt spezialisiert ist.

„Der inhalierte Rauch verändert die Struktur und genetische Programmierung der Schleimhautzellen, sodass diese entarten. Die Folge: Krebs.“ Und davon ist nicht nur die mit dem Rauchen assoziierte Lunge betroffen, sondern der gesamte physiologische Atemweg. Bei einer Packung Zigaretten am Tag kommt es innerhalb eines Jahres zu rund 150 Mutationen in den Atemwegen, aus denen sich über die Jahre Tumore entwickeln können.

Rauchen gefährdet andere

Das Schlimmste: Durch das Rauchen wird nicht nur die eigene Gesundheit, sondern auch die anderer gefährdet. Denn toxikologische Untersuchungen zeigen, dass der von der schwelenden Zigarette abgegebene Passivrauch, der als Nebenstromrauch bezeichnet wird, etwa viermal so toxisch ist wie der Hauptstromrauch, den man als Raucher direkt inhaliert.

Das Risiko für Krebs, Asthma, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und COPD (Anm.: Chronisch obstruktive Lungenkrankheit) steigt. Es ist also eine unabdingbare Forderung, alle Menschen – allen voran Kinder – vor den prekären Folgen des Passivrauchens zu schützen. Die einzige Möglichkeit: ein absolutes Rauchverbot in Lokalen. „Noch besser aber wäre ein persönlicher Rauchstopp – denn Nikotinkarenz ist die einzige Möglichkeit, sich vor den durchs Rauchen induzierten Erkrankungen zu schützen“, erklärt der Experte.

Das verursacht Rauchen im Körper 1/6

Die Sucht

Größtes Problem beim Rauchen: Nikotin macht süchtig! Nach einem Zug an einer Zigarette ist es innerhalb von nur sieben Sekunden im Gehirn angelangt und überwindet die Blut-Hirn-Schranke. Somit hat es freie Bahn, die Nervenzellen des Gehirns direkt in deren Aktivität zu beeinflussen. Der psychostimulierende Effekt tritt ein. Je nach individuellem Rauchverhalten zählt Nikotin zu den am schnellsten süchtig machenden Substanzen.

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