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COVID-19: Neuigkeiten rund um den weltweiten Kampf gegen die Pandemie.

Seit vielen Wochen begleitet die Pandemie unser Leben. Sehr viel wichtige Basisinformation rund um Infektion, Erkrankung und Risiken sind mittlerweile bekannt – und die Liste wird immer länger. 

Zuerst kam der Schock, dann das Kleinreden. Dann kamen die Maßnahmen und die Angst. Jetzt überwiegt das Warten – auf Normalität, auf Therapien und auf hoffentlich niedrig bleibende Infektionszahlen. Das Coronavirus hat nicht nur unser aller Leben verändert. Es hat es uns auch nicht leicht gemacht, es zu kategorisieren, die Auswirkungen einer Infektion optimal einzuschätzen und rasch wirksame Behandlungsmethoden aufzustellen. 
 
Das schlaue Virus 
Das Wissen darüber, dass die überwiegenden Infektionen am Virus SARS-CoV-2 mild oder asymptomatisch verlaufen, ist der rote Faden in der Krisenkommunikation. Er soll relativieren, Ängste eingrenzen, aber auch Risikogruppen schützen. Hier verbirgt sich jedoch auch eine große Tücke: die Ausbreitungsfähigkeit des Virus. Eine Infektion kann im längsten Fall erst nach 14 Tagen symptomatisch werden oder gänzlich asymptomatisch bleiben. Infizierte können das Virus also ungewöhnlich lange weitergeben, ehe sie es in sich vermuten. Das spielt einer Pandemie ideal in die Hände, denn ein Virus will nur eines: sich vermehren. Auf diese „milde“ Weise gelingt ihm das besonders gut. Zum Vergleich: Viele andere Infektionskrankheiten zeigen ihre (mitunter schweren) Symptome binnen weniger Stunden oder Tagen. Entsprechend schnell können sich Betroffene isolieren und die Erkrankung meist weniger großräumig verbreiten. 

Neue Symptome
Dazu kommt, dass auch die Symptomatik einer ausgebrochenen Covid-19-Erkrankung weit vielfältiger ausfallen kann, als zunächst angenommen. Lange galten Fieber und Husten als die einzigen wirklichen Leitsymptome der ­Erkrankung. Mittlerweile zählt etwa auch der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns in diese Liste. Daneben gibt es zahlreiche weitere leichte und schwere Symptome, die mit dem Virus SARS-CoV-2 in Verbindung gebracht wurden, darunter Kopfschmerzen, Verdauungsbeschwerden, Unterleibs- und urologische Beschwerden. Ebenfalls wurde kürzlich bekannt, dass es bei schweren Verläufen gehäuft zur Bildung von Blutgerinnsel und Thrombosen kommt – also zu einem lebensbedrohenden Folge-Symptom. Auch bei Kindern wurde ein mögliches neues Folge-Symptom einer Covid-Erkrankung bekannt: Forscher vermuten einen Zusammenhang zwischen SARS-CoV-2 und einer seltenen multi-entzündlichen Erkrankung bei Kindern, die dem Kawasaki-Syndrom ähnelt. Viele Fragen sind hierzu noch offen, etwa, ob das Syndrom nur bei Kindern auftritt.
 
❯❯ Symptome und Übertragung
✏ Neue Symptome
Immer mehr Symptome werden der Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus zugeordnet: z. B. Verlust des Geruchs-/Geschmackssinns, neurologische Probleme, wunde Haut, Nierenschäden, Unterleibsbeschwerden, Blutgerinnsel und Herzschäden bei schweren Verläufen u. v. m. Bei Kindern in seltenen Fällen: multi-entzündliches Syndrom.
 
✏ Folge:  Lungenschäden
Die Infektion kann langfristige Schäden an der Lunge mit sich ziehen. Auch bei asymptomatischen Verläufen konnten Lungenschäden mittels bildgebender Verfahren bereits nachgewiesen werden. 
 
✏ Übertragung bei Kindern
Da Kinder kaum (schwere) Covid-Symptome zeigen, blieb ihre Übertragungsfunktion lange ungeklärt. Aktuell gilt, dass sie nach einer Infektion genauso ansteckend sind wie Erwachsene, auch bei gänzlich ausbleibenden Symptomen.

Risiken und häufig übersehene Risikogruppen
Die Definitionen der Risikofaktoren und -gruppen wird zunehmend spezifiziert. Kurzzeitig unter Verdacht geratene Medikamente wie bestimmte Präparate gegen Bluthochdruck (z. B. ACE-Hemmer, Betablocker) oder nicht nicht-steroidalen Antirheumatika wurden wieder „entlastet“ und sollen Studien zufolge weder das Ansteckungsrisiko noch jenes eines schweren Verlaufs begünstigen. Ebenso wurde der Kreis der Menschen mit erhöhtem Risiko enger geschnürt. Eine Risikogruppe jedoch, die immer noch oft ausgeklammert wird, sind Menschen mit psychischen Erkrankungen. Isolation, Angst und ein aus den Fugen geratener Alltag, dazu vielleicht noch Sorgen um Job und Finanzen – dies alles sind Faktoren, die zu einer negativen Zuspitzung führen können. Wer bereits an Ängsten leidet, spürt diese durch die Pandemie und unklare Zukunft häufig verstärkt. Kommt auch noch eine körperliche Erkrankung hinzu, die ein Risiko darstellt, ist die Belastung besonders groß. 

Intensive Suche nach Therapien und Antikörpern

 

Die Suche nach wirksamen Behandlungsmöglichkeiten im Kampf gegen das Virus läuft indes auf Hochtouren. Zahlreiche bereits verfügbare Wirkstoffe und andere neue Ansätze werden erprobt – in manchen Fällen zeichnen sich bereits gute Erfolge ab. Ein ebenfalls wichtiges Vorrücken ist die Weiterentwicklung und der breite Einsatz von Antikörper-Tests, die bereits überstandene Infektionen detektierten. Sie können nicht nur wesentliche Informationen zur Ausbreitung des Virus bieten, sondern höchstwahrscheinlich auch jenen Menschen „grünes Licht“ geben, die bereits infiziert waren, ohne es zu wissen.
 
❯❯ Neues zu Hygiene-Maßnahmen
✏ Reinigung des MNS
Noch immer passieren im Umgang mit dem Mund-Nasen-Schutz (MNS) viele Fehler, die eine Infektion begünstigen können. Ein solcher ist die häufig unzureichende Desinfektion bzw. die Wiederverwendung ohne ebendiese. 1. Wiederverwendbar sind nur Materialien aus 100 % Baumwolle. 2. Desinfektion mittels Auskochen, Wäsche bei mind. 60 Grad, Backofen bei 90 Grad oder langes, heißes Bügeln. 
 
✏ Keine Handschuhe 
Handschuhe im Privatbereich sind nicht empfohlen und können potenziell mehr schaden als nutzen.
 
✏ Mehr Abstand zu Läufern 
Die 1-Meter-Abstand-Regel reicht nicht immer aus: Wenn Sie etwa im Freien spazieren und einem Läufer begegnen, so ist dessen „infektiöser Radius“ mitunter deutlich größer als ein Meter. Auch Husten und Niesen können infizierte Tröpfchen weiter als einen Meter streuen.

Worauf die medizinische Forschung aktuell baut:
Hoffnung Plasma-Therapie

Die ersten in Österreich mit Blutplasma genesenen Covid-19-Patienten konnten das LKH-Uniklinikum Graz kürzlich verlassen, wie der Infektiologe Univ.-Prof. Dr. Robert Krause kürzlich mitteilte. Insgesamt seien österreichweit bereits 20 Therapien mit „rekonvaleszentem Plasma“ durchgeführt worden. Krause betonte, dass es sich hier um einen experimentellen Therapieansatz handle, zu dem noch viele Fragen offen seien. Der Ansatz sei mitunter auch „nicht ohne Nebenwirkung“, denn es könne nach der Gabe etwa zu allergischen Reaktionen oder Schädigungen der ohnehin von Covid-19 angegriffenen Lunge kommen. Es handle sich somit um eine „Option für ganz ausgewählte Patienten, die nicht auf alle übertragbar“ sei, so Dr. Krause gegenüber der APA. Die Therapie gilt als erfolgsversprechend, es brauche aber noch viele wissenschaftliche Daten als sichere Basis für den breiteren Einsatz und mehr Plasma von früheren Infizierten.

Erfolgreiche Kombination

Gute Nachrichten gibt es auch aus dem Bereich der medikamentösen Therapie von Covid-19. Schon lange wird im Kampf gegen die Erkrankung mit Off-Label-Use von Medikamenten experimentiert. Eine Studie aus Hongkong konnte nun darlegen, dass eine Kombination aus drei bestimmten Medikamenten bei Patienten mit einem milden bis moderaten Krankheitsverlauf die Anzahl der Viren im Körper schnell verringert. Es handelt sich um Präparate, die bei multipler Sklerose, gegen HIV und Hepatitis eingesetzt werden. Im Schnitt sieben Tage nach Behandlungsbeginn fielen die Covid-19-Tests der Studienteilnehmer negativ aus. Offen ist noch, ob sich dieser Erfolg auch bei schweren Krankheitsverläufen zeigen wird. 
 
Warten auf Impfstoff

 

Auf Hochtouren läuft aktuell auch die Entwicklung von Impfstoffen. Erst kürzlich gelang es einem israelischen Forscherteam, das Virus mithilfe eines monoklonalen Antikörpers zu neutralisieren. 

Neue Antikörper-Tests
Unterschiede

Während die derzeit breit angewendeten PCR-Tests das Erbgut des SARS-CoV-2-Virus bei aktiver Infektion nachweisen, suchen Antikörpertests nach Zeichen dafür, dass der Körper bereits eine Infektion durchgemacht hat. Diese Zeichen sind spezielle Antikörper, die das Immunsystem im Kampf gegen den neuen Erreger ausgebildet hat.
 
Problem der Verlässlichkeit

Entsprechende Antikörper-Schnelltests sind schon lange zuhauf erhältlich, allerdings wird von offiziellen Stellen vor deren Zuverlässigkeit gewarnt. Ein großes Problem sei die Vielfalt der Coronaviren: Infektionen mit niedrig pathogenen humanen Coronaviren, die schon vor SARS-CoV-2 in unseren Breiten vorgekommen sind, treten relativ häufig auf. Hat der Körper Antikörper gegen diese Verwandten von SARS-CoV-2 entwickelt, kann das dazu führen, dass ein Test auf das derzeit grassierende Virus fälschlich positiv ausfällt.
 
Neue Tests in Entwicklung

Wesentlich wichtiger und zuverlässiger sind laborabhängige Tests, die aktuell intensiv (weiter-)entwickelt werden. An der Universität für Bodenkultur in Wien (BOKU) etwa wird indes an einem neuen Testverfahren gearbeitet, das besonders zuverlässige Ergebnisse liefern soll. Laut BOKU-Pressestelle kann im Juni mit einer Fertigstellung des Tests gerechnet werden. Experten und Expertinnen auf dem Gebiet rechnen damit, dass in einigen Wochen ein breiter Einsatz von Antikörper-Tests beginnen kann. 
 
Warum sind AK_Tests so wichtig?

Covid-19 wird uns noch länger begleiten, sind sich Experten sicher. Ein positiver Antikörper-Test könnte wichtige Entwarnung für viele Menschen geben. Nach aktuellem Stand wird angenommen, dass Menschen mit entsprechend hoher Antikörper-Konzentration im Blut immun gegen SARS-CoV-2 sind und das Virus auch nicht weitergeben können. Auch die Angst vor einer Ansteckung könnte so vielen genommen werden.
 
Auch neue PCR-Tests verfügbar

 Auch beim Test auf aktive Infektionen (PCR) etablieren sich neue Verfahren: Mittlerweile kann eine Infektion mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf Basis der Rachenflüssigkeit nachgewiesen werden. Der aufwendigere und unangenehme Nasen-Rachen-Abstrich wird hierbei durch das Gurgeln mit einem Analysemedium ersetzt. Diese Speichelprobe wird dann im Labor überprüft.

 

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