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Welt-Adipositas-Tag

WHO: Sondersteuern auf zuckerhaltige Getränke

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Mindestens 20 Prozent könnten "Leiden reduzieren und Leben retten"

Der Kampf gegen Fettleibigkeit und damit verbundene Krankheiten sollte nach Überzeugung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei der Geldbörse ansetzen: Allen Regierungen sei zu empfehlen, zuckerhaltige Getränke mit einer Sondersteuer von mindestens 20 Prozent zu belegen.

Steuer hilft Geld zu sparen und Leben zu retten

Diese könne zu einem spürbaren Rückgang des Zuckerkonsums führen, erklärte die WHO am Dienstag anlässlich des Welt-Adipositas-Tages. Als Ergebnis würden weniger Menschen an Übergewicht, Fettleibigkeit, Diabetes oder Karies leiden, heißt es in einer WHO-Studie.

"Wenn Regierungen Produkte wie zuckerhaltige Getränke stärker besteuern, können sie Leiden reduzieren und Leben retten", sagte Douglas Bettcher, Direktor der WHO-Abteilung für die Vorbeugung von nichtansteckenden Krankheiten. "Zudem können sie die Kosten für das Gesundheitswesen verringern und ihm zugleich mehr Geld zur Verfügung stellen."

Erschreckende Zahlen

2015 seien WHO-Daten zufolge weltweit 42 Millionen Kinder unter fünf Jahren übergewichtig oder fettleibig gewesen. Dies entspreche einer Steigerung um elf Prozent innerhalb von 15 Jahren. Die Zahl der Diabeteskranken sei von 108 Millionen im Jahr 1980 auf 422 Millionen im Jahr 2014 gestiegen.

Das macht Zucker mit dem Körper 1/3
Die Zuckerfalle
Zucker verhilft uns zu kleinen Energieschüben. Ein Schokoriegel, ein Traubenzucker oder ein anderer süßer Snack zwischendurch liefert schnelle Energie. Vorübergehend fühlt man sich besser und leistungsfähiger. Diesen Effekt löst das Insulin aus, welches nach dem Verzehr von Zucker vom Körper produziert wird. Insulin ist ein körpereigenes Hormon, welches dafür sorgt, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Wird regelmäßig viel Zucker konsumiert, hat dies daher auch Auswirkungen auf das Insulin. Übermäßiger Zuckerkonsum steht in Verdacht eine Insulinresistenz auszulösen.
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