Genuss ohne Reue

So nehmen Sie über Weihnachten nicht zu

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In vielen heimischen Haushalten fallen um die Weihnachtsfeiertage sämtliche Regeln: Es wird geschlemmt, bis der Magen ächzt. Doch das muss nicht sein. Wie Sie Kekse & Co. genießen, ohne dabei das Kalorienbudget zu sprengen, lesen Sie hier.

Noch zwei Vanillekipferl, noch ein Gläschen Wein und noch eine Runde. Beim Feiern vergessen wir schnell unser sonstiges Ernährungs- und Gesundheitsbewusstsein. Nicht nur endet maßloses Essen tatsächlich nur sehr selten in wohligem Genuss, es fällt uns nach den Feiertagen umso schwerer, die ungesunden Gewohnheiten wieder abzulegen.  
 
Energiereich und nährstoffarm
Trotz reichlich Kalorien sparen wir oftmals an einem: an Nährstoffen. So kalorisch energiereich Festtagsbraten und Weihnachtskekse sind, so gering ist in der Regel ihr Gehalt an wichtigen Nährstoffen. Wir verzichten ob der satten Auswahl an Ungesundem auf wichtige Vitamine und Mineralstoffe, die uns nur in Gemüse, Vollwertnahrung und Obst begegnen. Die Folge sind leere Vitalstoffspeicher, die dem Körper Kraft entziehen. Daneben vergessen wir häufig darauf, ausreichend Flüssigkeit zu uns zu nehmen – ein weiterer Fehler, der unserem Organismus zu schaffen macht, besonders dann, wenn anstatt Wasser Alkohol fließt. Wandern wir von einem Festmahl zum nächsten und snacken dazwischen ordentlich an Resten und essbaren Geschenken, so geben wir unserer Verdauung auch nicht genügend Zeit für Ruhe und vollständige Verwertung, ehe wir die nächste Portion verschlingen. Doch besonders nach sehr fettreichem Essen, wie es jetzt häufig auf den Tisch kommt, wären Pausen sehr nötig. Spätes Essen, häufige Snacks und viel zu wenig Bewegung tun den Rest, damit wir uns träge und aufgebläht fühlen. Spätestens wenn der feierlich geschlürfte Sekt auch Stunden später noch spürbar ist und das Festmahl schwer im Magen liegt, dann meldet der Körper: „Zu viel!“
 
Sauer macht nicht lustig
Wir tun damit nicht nur unserer Linie unrecht, wir fühlen uns auch energielos und ermattet. Eine Rolle hierbei spielt der Säure-Basen-Haushalt des Körpers, der bei entsprechend ungesunder Ernährung auf eine Zerreißprobe gestellt wird: Alkohol, viel Fleisch und Zucker etwa sind notorische „Sauermacher“. Sie verlangsamen die Verdauung, rauben Energie und können auch die Entzündungsmechanismen im Körper befeuern. Zusätzlich bedingt der Säure-Überschuss, dass wir mehr Heißhunger haben und erst recht wieder zu ungesunden Nahrungsmitteln greifen. Der Stoffwechsel bekommt so immer mehr zu tun, kommt aber kaum zu Erholung.
 
Bewusst und maßvoll 
Wie schön wäre es, die Feiertage in all ihren Facetten zu genießen – ohne lähmendes Völlegefühl und ohne Reue? Wenn Sie ein paar Tipps beachten und sich um bewussteres Essverhalten bemühen, dann kann dies sehr viel zu ihrem Wohlbefinden rund um die „besinnliche Zeit“ des Jahres beitragen. Wichtig ist zum einen die Mäßigung: Nur weil etwas auf dem Tisch steht oder der Keksteller frisch befüllt wird, bedeutet dies nicht, dass Sie zugreifen müssen. Sehr wirkungsvoll ist es außerdem, der Verdauung Pausen zu gönnen und nicht den ganzen Tag hindurch weiterzunaschen. Sagen Sie nach einer Hauptmahlzeit bewusst „Stopp“ bis zur nächsten. Nutzen Sie jene Mahlzeiten, die Sie alleine zu sich nehmen, dafür, vollwertige und vitaminreiche Lebensmittel zu verzehren. Das füllt Ihre Nährstoffspeicher auf, macht die ungesünderen Malzeiten ein Stück weit wett und hilft Ihrem Stoffwechsel auf die Sprünge! 

Das macht den Körper sauer

Alkohol, Nikotin, Kaffee
Gegen ein Gläschen Sekt am Heiligen Abend spricht natürlich wenig. Doch aus einem werden in der Weihnachtszeit schnell mehrere Gläschen, die dem Körper (besonders nebst reichhaltigen Mahlzeiten) zusetzen können. Auch Unverträglichkeiten, z. B. gegenüber dem stark histaminhaltigen Rotwein, tun häufig ihr Übriges. Auch andere Genussmittel wie Nikotin und Kaffee schlagen in diese Kerbe.

Zucker
Zucker, so weit das Auge reicht! Große Mengen an Zucker und Fruchtzucker machen uns „sauer“ und können Entzündungserscheinungen fördern. Ebenso füttern wir mit sehr zuckerreicher Nahrung die unvorteilhaften Bakterien in ­unserem Verdauungstrakt. Auch süße Getränke zählen hierzu.

Fett und Kohlenhydrate
Die Kombination der Nahrungsmittel am Festtagstisch ist meist eine besonders unvorteilhafte: Nebst 
Alkohol und Zucker treffen hier auch noch viele gesättigte Fette auf reichlich raffinierte Kohlenhydrate – ein Rezept für Probleme. Es ist dieselbe Kombination, die auch stark verarbeitete Produkte so ungesund macht.
 
Tierische Produkte
Der Verzehr großer Mengen eiweißreicher Lebensmittel, allen voran tierische Produkte (z. B Fleisch, Fisch, Milchprodukte), kann dazu führen, dass der Körper übersäuert. 
 
Zu wenig Bewegung
Unser Körper muss bewegt werden, damit der Stoffwechsel gut funktionieren kann. So werden die gesunde Verdauung und der Abtransport ungünstiger Stoffe begünstigt. Andernfalls können ebendiese Stoffe lange Zeit im Körper verbleiben und die Verdauung funktioniert zu langsam – ein nur allzu häufiger Grund für Beschwerden.

Tipps gegen Übermaß

1. Viel trinken 

Besonders dann, wenn wir viel essen und vielleicht auch Alkohol trinken, braucht der Körper viel Wasser. Flüssigkeit hilft bei der Verdauung und wirkt Müdigkeit und Abgeschlagenheit entgegen. Achtung: Wasser kann nicht durch Kaffee oder durch gesüßte oder anderweitig verarbeitete Getränke ersetzt werden!

2. Pausen machen

Nur weil Essen übrig ist oder nur weil die Keksdose immer gefüllt ist, bedeutet das nicht, dass Sie zugreifen müssen –oder sollen. Im Gegenteil: Unser Stoffwechsel braucht Ruhepausen, um die Nahrung zu verarbeiten und um sich zu erholen. Die Stunden, die wir schlafend verbringen, reichen dafür nicht aus, denn in dieser Zeit arbeitet auch der Stoffwechsel verlangsamt. Die Essenspausen dienen gleichsam dem Kalorien-Einsparen. Denn wer weniger snackt, isst auch weniger.

3. Überschuss korrigieren 

Es spricht nichts gegen ein ausgiebiges Festmahl, doch sollte dies nicht zur Gewohnheit werden. Wer über die Stränge schlägt oder weiß, dass eine üppige Mahlzeit bevorsteht, kann diese Ausnahmen ausgleichen – zumindest kalorisch. Stehen etwa am 24. und 25. Dezember große Essen an und kochen die Verwandtschaft oder Sie selbst gerne üppig, so kann gut vorausgeplant werden: Halten Sie Ihre anderen Mahlzeiten an den besagten Tagen kalorienarm, aber vitaminreich, und Sie sorgen für eine gute Tagesbilanz.
 

4. Kein Radikalverzicht

Unser Rat: Versuchen Sie gar nicht erst, auf jegliche essbare Sünde zu verzichten. Im besten Fall bleibt der Genuss auf der Strecke und im schlimmsten Fall kippt die strenge Zurückhaltung und Sie schlagen irgendwann erst recht und ohne Maß zu. Lieber bewusst und maßvoll genießen! 

5. Verträglichkeiten beachten

Viele neigen dazu, die eigenen Gewohnheiten um die Feiertage über Bord zu werfen. Stopp! Wenn Sie wissen, dass Ihnen z. B. Rotwein nicht guttut oder dass Sie Laktose nicht gut vertragen, so versuchen Sie zumindest, diese Lebensmittel zu meiden oder nur in kleinen Mengen zu verzehren.
 

6. Defizite wettmachen 

Nutzen Sie Mahlzeiten zwischen groß aufgekochten Zusammenkünften dafür, Vitamine und Nährstoffe zu sich zu nehmen. Ein großer und schmackhafter Salat oder ein großer Teller Gemüse und etwas fettarmes Eiweiß tun gut!
 

7. Aktiv bleiben 

Nur weil Sie jetzt ungesünder essen als sonst, heißt das nicht, dass Sie auch beim Training pausieren müssen. Versuchen Sie gerade jetzt, sich zu bewegen und aktiv zu bleiben! Nutzen Sie die freien Tage für sportliche Betätigung oder zumindest für Spaziergänge an der frischen Winterluft! 
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