Gesunde Ernährung

Mediterrane-Diät reduziert Herzrisiko

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Die sogenannte "Mittelmeer-Diät" gilt als Diät für Genießer. Nun haben australische Wissenschaftler bewiesen, dass die Ernährungsweise auch dem Herz gut tut, und besonders bei Frauen das Herzrisiko deutlich reduziert. 

Frisches Obst, knackiges Gemüse und leichte Gerichte - so schmeckt der Sommer. Viele Reisende sind überzeugt: Im Urlaub im Süden lässt es sich einfacher gesund essen. Doch die Mediterrane-Diät schmeckt nicht nur lecker und ist besonders leicht um zu setzten, sie tut auch unserem Körper viel Gutes. 

Mittelmeer-Diät als Goldstandard

Ob gegen Bluthochdruck oder Entzündungen: Für viele Gesundheitsexpertinnen und -experten ist die "Mittelmeer-Diät" (oft auch "Kreta-Diät" oder "mediterrane Diät" genannt) das Nonplusultra, wenn es um ausgewogene und gesundheitsfördernde Ernährung geht. Besonders häufig wird die Ernährungsweise im Kontext der Herz-Kreislauf-Gesundheit genannt, gilt sie doch als besonders herzfreundlich: Der Fokus liegt auf Gemüse, Salat, Obst, Fisch und ungesättigten Fettsäuren. Verarbeitete Produkte, zu viele gesättigte, tierische Fette, rotes Fleisch und Zucker gelten hingegen als ungünstig für die Herzgesundheit und sollten in nur kleinen Mengen genossen.

Herz-Kreislauf liebt es mediterran

Alle Beobachtungen sprechen für einen das Herz schützenden Effekt einer Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Pflanzenölen und Fisch ist. Für Frauen haben jetzt australische Wissenschafter mit einer Analyse von 16 diesbezüglichen Studien mit 722.500 Teilnehmerinnen dieses Faktum statistisch eindeutig belegt. Eine solche Ernährung bringt um rund ein Viertel weniger Herz-Kreislauf-Erkrankungen und eine um fast ein Viertel reduzierte Mortalität.

Zwar hatte es zuvor immer wieder Hinweise auf einen prophylaktischen Effekt einer mediterranen Diät gegeben. Die meisten entsprechenden Studien hatten aber relativ wenige Frauen als Teilnehmerinnen gehabt, was die Aussagekraft für sie einschränkte.

Die Ergebnisse mit einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von 12,5 Jahren waren eindeutig. "Frauen mit einer stark mediterranen Ernährung hatten seltener eine Herz-Kreislauf-Erkrankung, eine geringere Gesamtmortalität und wiesen eine geringere Rate an koronaren Herzkrankheiten auf", schrieben die Wissenschafter. Die angeführten Zahlen zeigten ein um 24 Prozent reduziertes Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. Koronare Herzerkrankungen (Herzinfarkt, Angina pectoris etc.) traten bei einer Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen, Olivenöl und Fisch (wenig rotes Fleisch, Wurst, Süßigkeiten etc.) war, um 25 Prozent seltener auf. Dies schlug auch mit einer signifikant geringeren Gesamtmortalität (alle Ursachen; minus 23 Prozent) durch. Die Häufigkeit von Schlaganfällen war um 13 Prozent geringer. Das war statistisch nicht signifikant.

"Die Studie belegt den positiven Effekt einer Mittelmeer-Diät für die primäre Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Tod bei Frauen und könnte einen wichtigen Schritt für geschlechter-spezifische Leitlinien sein", schrieben die Fachleute in der Zusammenfassung ihrer Studie. Wie wichtig das wäre, beweisen auch die österreichischen Zahlen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache von Frauen in Österreich. Im Jahr 2021 waren 35,7 Prozent aller Todesfälle von Frauen auf eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zurückzuführen. Bei Männern lag dieser Anteil mit 32,9 Prozent deutlich niedriger. 

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