Wochenend-Alarm

Was Alkohol mit Ihrem Körper anstellt

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So krass reagiert der Körper auf Alkohol.

Was passiert eigentlich mit dem Körper, wenn man ihm Alkohol zuführt? Zunächst gelangt er über den Magen in den Blutkreislauf, wo er nach und nach in den Körper gepumpt wird – das spüren wir insbesondere in den Muskeln und im Hirn. Innerhalb der ersten 10 Minuten versetzt der Alkohol den Körper in Alarmbereitschaft. Er klassifiziert die Flüssigkeit als Gift und will sich so schnell wie möglich von ihr befreien. Dafür werden bestimmte Enzyme freigesetzt, die dem Alkohol den Kampf ansagen sollen, indem sie ihn in mithilfe der Leber in seine Bestandteile zerlegen.

Nach 20 Minuten verspüren wir im Hirn die ersten Rauschgefühle, welche von Minute 45 bis 90 am stärksten wirken. Gleichzeitig beginnen auch die unangenehmen Nebeneffekte des Alkoholkonsums: Man muss öfters das WC aufsuchen, weil der Alkohol harntreibend wirkt. Eine Dehydrierung ist die Folge! Ab Stunde 12 rächt sich der Körper mit einem Kater: Der typische Brummschädel und Übelkeitssymptome sind auf den Flüssigkeitsentzug zurückzuführen. Denn im Rausch verlieren wir nicht nur viel Wasser, sondern auch wichtige Mineralien und Elektrolyte. Auch körpereigene Eiweiße werden durch den Alkohol in Mitleidenschaft gezogen und sorgen für starke Kopfschmerzen. Im Magen rumort noch der Restalkohol und belastet die Schleimhaut - deshalb ist uns am Morgen danach so schlecht. 

So hat der Kater keine Chance 1/6
Gute Grundlage
Am Abend unbedingt ausgiebig Essen. Dazu eignet sich Wurst, Käse oder Heringssalat. Ursache für Brummschädel und Übelkeit sind vor allem Wasser- und Elektrolytverlust. Bereits vor dem Kater können Sie diesen Vorrat mit Lachs, Hering oder Rollmöpsen auffüllen.

Folgen bei regelmäßigen Konsum
Übermäßiger Alkoholgenuss zieht den gesamten Organismus in Mitleidenschaft. Am härtesten trifft es die Leber: Von Leberschwellungen, Fettleber bis hin zur Leberzirrhose Herzschäden, Muskel- und Nervenerkrankungen sowie Kreislauferkrankungen können entstehen. Das Immunsystem ist im Keller - Die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten steigt, Stoffwechselstörungen und Entzündungen an Schleimhäuten, Nieren und Harnwegen treten vermehrt auf.

Jede Menge Kalorien: Alk macht dick!
Für Experten ist klar: Alkohol weist einen hohen Energiegehalt auf. Mit etwa sieben Kalorien pro Gramm liege er in der Nähe von Fett (neun Kalorien pro Gramm). Man müsse kein Alkoholiker sein, um zusätzlich zur Nahrung eine relevante Menge an Kalorien über Wein, Bier oder Schnaps aufzunehmen. Wie sich der Konsum von zwei Gläsern täglich auswirkt, haben Forscher in einer groß angelegten Studie 2011 untersucht: Bei Männern begünstigte er ein höheres Körpergewicht. Außerdem wurde bei beiden Geschlechtern ein größerer Taillenumfang gemessen.

Psychische Folgen
Alkohol schädigt nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche: Die Persönlichkeit verändert sich. Stimmungsschwankungen, Konzentrationsstörungen, Antriebslosigkeit und Interessenverarmung sind die ersten Anzeichen. Im fortgeschrittenen Stadium können Verfolgungswahn, Desorientierung und die Häufung erfundener Erzählungen auftreten. Es besteht erhöhte Selbstmordgefahr. 

Alkoholsucht verkürzt das Leben
Alkoholabhängige haben eine um 20 Jahre geringere Lebenserwartung. Das geht aus einer Langzeitstudie von Greifswalder und Lübecker Wissenschaftern über den Verlauf von Alkoholkonsum und Tabakrauchen hervor. Demnach starben Frauen, die alkoholabhängig waren, durchschnittlich mit 60 Jahren, Männer mit 58 Jahren.

Alkohol und Schwangerschaft
Schwangere sollten Alkohol generell meiden, denn er gefährdet auch die Gesundheit des ungeborenen Kindes. Über den Mutterkuchen gelangen Alkohol und seine Abbauprodukte zum Ungeborenen. Alkohol gehört heute zu den häufigsten Ursachen für Schädigungen des Ungeborenen. Besonders kritisch sind die ersten drei Schwangerschaftsmonate.

Alkohol-Mythen unter der Lupe 1/7
1. "Alkohol sorgt für guten Schlaf"
Nein! Wein oder Schnaps vor dem Zubettgehen hilft zwar beim Einschlafen, doch der Schlaf wird dadurch nicht besser, sondern schlechter. Man schläft nicht so tief, sondern unruhig und wacht häufiger auf. Dadurch fehlt es auch an Erholung.
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