Schönheit im Blick

Die Wahrheit über Beauty-OPs

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Ob Nasen-, Brust- oder Schamlippenkorrektur – was sind die Risiken? Was kostet der Eingriff bzw. wann zahlt die Kasse? Wann kann man seinen Alltag wieder uneingeschränkt bestreiten? Plus: die richtige Arztwahl. Alle Fakten.

Rund 50.000 ÖsterreicherInnen – davon, so wird geschätzt, 90 Prozent Frauen – legen sich jährlich bei plastischen Chi­rurgen unters Messer, um Makel korrigieren zu lassen, dem Prozess des Älterwerdens entgegenzuwirken oder die Uhr zurückzudrehen. In der Hoffnung, ein besseres Selbstwertgefühl und Körperbewusstsein zu erlangen. Auf Platz eins der beliebtesten Eingriffe in Österreich steht mit 22 Prozent – so eine Umfrage (valide Zahlen und Statistiken zu diesem Thema gibt es keine) – die Brustvergrößerung, gefolgt von Lidstraffung (17 Prozent) und Fettabsaugung (11 Prozent). Weiters unter den Top Ten: Bruststraffung sowie -verkleinerung, Bauchdeckenstraffung, Nasenkorrektur, Facelift, Ohrenanlegen und die Schamlippenkorrektur, die zuletzt immer häufiger durchgeführt wurde. Wie bei Letzterer steht bei vielen invasiven Eingriffen durch den plastischen Chirurgen nicht immer nur die Ästhetik im Vordergrund. Oft geht ein jahrelanges körperliches und/oder psychisches Leiden dem Gang zum Facharzt voraus. Fakt ist jedoch, dass eine Schönheits-OP eine Operation ist. Und jeder chirurgische Eingriff stellt ein Grundrisiko dar. Daher sollte dieser  Schritt stets gut und lange überlegt sein. gesund&fit informiert und klärt auf: über Fakten, Kosten, Risiken und die Wahl des richtigen Arztes.

So finden Sie den richtigen Arzt

„Während es früher eine Handvoll Chi­rurgen, die plastische Eingriffe durchführten, gab, hat sich die Situation ob der großen Nachfrage über die Jahre verändert“, so Buchautorin Dr. Andrea Rejzek („Einfach schön! Der Ratgeber für Ihren ästhetichen Eingriff“). Derzeit praktizieren in Österreich circa 180 plastische Chirurgen mit Ordination. Nehmen Sie sich Zeit, um den für Sie passenden Arzt zu finden. „Je nach Art des Eingriffs sollte dieser eine Routine auf dem von Ihnen gewünschten Gebiet vorweisen können. Denn eine gewisse Frequenz der Eingriffe spielt eine Rolle, um etwas gut zu beherrschen. Besonders wichtig ist, dass man sich beim behandelnden Arzt wohl- und gut aufgehoben fühlt“, so o. Univ.-Pof. Dr. med. Gerhard Pierer, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie.

Die reguläre Bezeichnung, die der Arzt führen sollte, lautet bei plastischen Chi­rurgen „Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie“, bei anderen Fachärzten oder Allgemeinmedizinern, die ästhetische Operationen durchführen dürfen, sollte der Zusatz „ästhetischer Mediziner“ oder „ästhetischer Chirurg“ angeführt sein. Unter www.plastischechirurgie.org finden Sie ein Verzeichnis jener Fachärzte, die Mitglieder der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekon­struktive Chirurgie sind – sie dürfen alle ästhetischen Operationen durchführen. Ein  in Österreich ausgebildeter Facharzt wird Sie gerne über die Art und den Umfang seiner Ausbildung informieren.

Es gibt Grenzen
Der ausgebildete Facharzt hat eine große Verantwortung. „Die Wünsche sind oft hoch und nicht mit der Realität zu vereinen. In einem solchen Fall sollte der Arzt ablehnen“, so Experte Dr. Pierer. Weiters sollte eine Bedenkphase (14 Tage sind gesetzlich vorgeschrieben) eingehalten werden. Letzten Endes liegt die eigene Schönheit zwar in unseren Händen, aber auch in denen des Arztes …

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